Kein Vertrauen in das Leben mehr?
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter.
Es tut mir leid, dass ich hier nur rum jammer, aber ich brauche den Rat und die Erfahrung von Gleichgesinnten.
Vielleicht hat ja jemand etwas ähnliches durch.
Ich habe seit Monaten Angst. Angst vor einer Schlimmen Krankheit, Todesangst und dazu kommen diese Symptome, die mich regelrecht in den Wahnsinn treiben.
Bei JEDEM Symptom denke ich sofort an einen tödlichen Ausgang. Todesangst ist mein Alltag geworden und ich hasse es.
ICH WILL MEIN ALTES LEBEN ZURÜCK!
Das Schlimmste ist der Kloß im Hals.
Diese Enge im Hals ist so beklemmend, dass ich an nichts anderes denken kann außer: "Du erstickst gleich!"
Dieses Gefühl plagt mich zur Zeit gerade Nachts und abends.
Ich habe jeden Abend Angst morgens nicht mehr aufzuwachen. Ich habe Angst, dass meine Familie mich so sieht, oder gar tot auffindet und das ich das Leben von Familie und Freunden zerstöre. Ich bin doch erst 17 und die Todesangst ist mein ständiger Begleiter. Ich kann nicht anders.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Symptome psychisch sind. Ich denke immer, dass da doch was organisches sein MUSS.
Ich habe dieses Kloßgefühl und die Angst zu ersticken. Ich habe einen enormen Kopfdruck und Benommenheit, Muskelzuckungen, Zittern, Herzrasen.
Warum? Warum muss ich mich so fühlen.
Es wurde schon so viel untersucht, Mein Kopf, mein Blut, mein Hals wurde von oben bis unten abgecheckt, aber ich fühle es trotzdem. und ich kann nicht mehr.
Ich hatte jetzt die 3. Sitzung beim Therapeut, ich hoffe das wird mir etwas bringen.
Aber ich will diese nächtlichen Panikattacken und vorallem die Todesangst besiegen.
Mein Hals ist immer so eng, teilweise tut es auch manchmal etwas weh in Hals und Brust. Das nachts zu fühlen mit den Erstickungsgedanken macht mich so panisch.
Kann ich einfach so ersticken? Kann ich umfallen? Kennt es jemand, dem es vielelicht genauso ging oder geht?
Ich bin echt sehr verzweifelt.
5 Antworten
Meiner Meinung nach wäre das einzige, was dir gegen deine massiven Ängste helfen wird, eine umfangreiche Psychotherapie. Es ist gut, dass du schon damit angefangen hast. Aber evtl. wäre bei einer so starken Ausprägung deiner Ängste sogar eine stationäre Therapie sinnvoll. Denk da mal drüber nach oder sprich deinen Therapeuten darauf an.
Kannst du mit deiner Familie über deine Ängste sprechen? So dass sie dich dabei auch unterstützen können? Oder vielleicht auch mit einem guten Freund, Nachbarn oder Onkel/Tante? Wenn keiner da ist, dem du dich anvertrauen könntest, du aber gerne mit jemandem drüber reden möchtest, kannst du auch bei der Telefonseelsorge anrufen
Ganz besonders wichtig wäre meines Erachtens auch, dass du nicht zu viel in dich hineinhörst und nicht jedes kleine Zwicken oder Hüsteln schon als schlimmes Symptom wertest und dann auch noch jedes Symptom googelst. Denn wenn man irgendwelche Symptome googelt, dann kommt irgendwie immer was schlimmes raus. Ich habe mal einen Spruch gelesen, den ich in dem Zusammenhang sehr gut fand und der es auf den Punkt bringt: "Hingefallen, Knie aufgeschlagen, Symptome gegoogelt, Ergebnis: ich habe Krebs."
Hilfreich wäre vielleicht, dass du dir eine schöne Aktivität suchst, mit der du dich ablenken kannst, wenn du wieder so negative Gedanken bekommst. Mach dann irgendwas, was du gerne tust, z.B. eine Runde mit dem Fahrrad fahren, oder Inliner, oder auch ein gutes Buch lesen und schöne Musik hören. Je nachdem, was du halt gerne magst.
Vielleicht versuchst du auch mal, ein Entspannungsverfahren zu erlernen, z.B. die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Die kann man relativ leicht selber erlernen. Und dann machst du einfach jeden Tag deine Entspannungsübungen.Und wenn du merkst, dass sich wieder Panik in dir breit macht, dann kannst du damit vielleicht auch wieder ein bisschen "runter kommen".
Bezüglich deines "Kloß im Hals" musst du dir immer wieder versuchen, dir klar zu machen, dass all die vielen Untersuchungen ohne Befund gewesen sind. Das ist doch toll! Wenn es wirklich was ernstes wäre, dann hätte man das auch festgestellt.
Und dieses Kloßgefühl ist bei psychischem Stress durchaus nicht selten. Man sagt ja auch umgangssprachlich, wenn man z.B. in einer schwierigen Situation "jetzt hab ich einen Kloß im Hals". Und wenn man sich dann durch dieses Gefühl noch mehr stresst, dann wird auch das Kloßgefühl wieder stärker und man hat noch mehr Angst und Stress usw.
Durch die Angst und den Stress kann es übrigens auch zu einer starken Verspannung der Halsmuskulatur kommen, die dann das Kloßgefühl verstärkt. Hier könnte dann auch eine Behandlung der Muskulatur / Faszien Linderung bringen. Dazu habe ich hier was ganz interessantes gelesen: https://pohltherapie.de/behandelbare-beschwerden/hals/kloss-im-hals.html#Alles_psychisch
Alles Gute für dich!
Vielen Lieben Dank für die Mühen und die Antwort! Es hat mir wirklich geholfen und den Artikel zum Kloß im Hals werde ich mir jetzt mal durchlesen. Ich werde das alles auch bei meiner nächsten Sitzung beim Therapeuten ansprechen. Logisch gesehen ist mir durchaus bewusst, dass ich nicht sterbe und das ich mich glücklich schätzen kann, dass alles ohne Befund ist, aber während einer PA ist mein logisches Denken dahin und die Katastrophengedanken nehmen überhand.
Ich weiß, dass ganz viele Ängste bei den Menschen ganz einfach nur durch Unwissenheit entstehen. Ist der betr. Mensch dann nicht nur unwissend, sondern auch noch sehr sensibel, dann kann auch Panik aufkommen.
In Deinem Fall ist es die Unwissenheit in körperlichen Dingen. Denn wüsstest Du so wie ich, dass man nicht so einfach nachts ersticken kann, dann hättest Du ja nicht diese Angst und Panik davor.
Aber auch in ganz vielen anderen Dingen des Lebens ist die Unwissenheit die Ursache für Ängste, Bedenken und Sorgen.
In Deinem Fall kann ich Dir ein Buch empfehlen das für Laien geschrieben ist, und daher auch gut verständlich ist. Wenn Du dieses Buch "durch hast" , dann bist Du auch kein Laie mehr und kannst Dir ganz viele körperliche Symptome ganz einfach selbst deuten und schon ist jeder Grund für Anst obsolet.
Nimm dieses preiswerte gebrauchte Buch, damit habe ich meine Ausbildung begonnen. https://www.rebuy.de/i,3349193/buecher/der-menschliche-koerper-anatomie-physiologie-pathologie-peter-kugler
da kann ich beim selbern Verkäufer das Buch empfehlen, das war mein erstes Buch in diesem bereich und ich hatte viele Fragen und das Buch hatte mir sehr gut geholfen: https://www.rebuy.de/i,2136930/buecher/lexikon-medizin-und-gesundheit-j-p-schade
Du hast Panikattacken. Das hat dir dein Therapeut sicher auch schon gesagt. Dagegen kann in akuten Zuständen ein Medikament (z.B. Tavor) helfen. Ist aber rezeptpflichtig und man wird schnell abhängig davon.
Ich kenne Panikattacken sehr gut. Die Todesangst dabei. Ich weiss, dass ich nicht sterben werde, trotzdem habe ich die Angst es eben doch zu tun. Deshalb kann ich dir sagen, dass ein sonst gesunder Mensch nicht einfach so stirbt. Du wirst nicht ersticken. Dein Herz wird nicht aufhören zu schlagen.
Es gibt da ganz viele verschiedene Methoden, um sich erst mal zu helfen. Ablenkung ist sehr wichtig. Frag mal mit deinem Therapeuten nach diesen sogenannten Notfallskills. Die sind entwickelt worden, um mit Panikattacken erst mal klarzukommen.
Du kannst z.B. bei akuten Anfällen in eine Papiertüte atmen. Das hilft. Sag dir dabei: Einatmen - Ausatmen. Nur daran denken. Und notfalls deine Eltern wecken. Es hilft, nicht alleine zu sein bei Panikattacken. Bewegung hilft mir auch. Denn wer sich bewegt, stirbt nicht. Klingt blöde, wenn man noch nie eine Panikattacke hatte, hilft aber. Oder etwas hartes, piekendes in die Hand nehmen und pressen. Tannenzapfen z.B.
Und langfristig wird dir eine Therapie hoffentlich helfen. Alles Gute!
Vielen Lieben Dank für die Antwort!
Wenn man einmal in der PA drinn steckt, dann ist das Gedankenkarussel an und läuft vollkommen aus dem Ruder. Es ist eben ein Teufelskreis. Es fühlt sich eben jedesmal so verdammt gefährlich und Lebensbedrohlich an, gerade wenn man denkt man erstickt. Ich muss eben noch lernen damit umzugehen und hoffe, das ich das bald mit meinem Therapeuten erarbeite.
Das mit dem Gedankenkarussel kenn ich zur Genüge. Ich habe nur Probleme mit dem Rücken,diese Todesangst,wie Du sie schilderst,hab ich davor nie gekannt. Ich sag mir immer wieder an Rückdnschmerzen stirbt man nicht. Zumal ja alles andere auch untersucht wurde und ok war. Bin auch regelrecht zum Hypochonder geworden. Ablenkung und Gesprächstherapien helfen mir wirklich. Und auch Muskelaufbautraining in meinem Fall. Da denk ich in dem Moment gar nicht an meine Ängste. Dir alles erdenklich gute. Du bist noch jung,denk dran,älter wirst Du automatisch. Dann kommen die körperlichen Gebrechen teilweise noch dazu. Du packst das. Rede drüber. Du bist nicht allein.
also so wie du es beschreibst hört es sich nach psychischer Belastung an. Ich bin selbst in deinem Alter und hatte es vor kurzem ähnlich wie du... Herzrasen, Kopfschmerzen Muskel und Nervenschmerzen. Ich habe mein Blut untersuchen lassen und es war alles ok. Als der Arzt zu mir meinte das die Psyche sowas mit dem Menschen anrichtet wollte ich es auch nicht glauben. Ich habe selbst Wochen gebraucht bis es sich wieder langsam normalisieren konnte. Wenn du mich fragst solltest du dein Leben nicht mit Angst vorm sterben vergeuden sondern einfach dein Leben leben. Geh raus mit Freunden, unternimm was und dann wird es dir sicher sehr bald besser gehen ! Wünsche dir alles gute.
Danke für die schnelle Antwort. Hast du es ohne psychische Hilfe geschafft? Liebe Grüße
Ich habe es meinen Freunden anvertraut und ich muss sagen seitdem ich wieder zur Schule gehe oder mich anderweitig ablenke, schwirren mir solche Gedanken nicht mehr bis selten im Kopf herum. Ich hoffe du kannst dir durch Ablenkung auch helfen.
Du brauchst dringend einen Psychologen. Jemandem, den du auch deine Sorgen anvertrauen kannst. Mir hat meine Psychologin sehr geholfen. Versuche es mal damit.
Ich bin der Ansicht, dass in vielen Fällen eine bessere Bildung solche Ängste und Panikattacken verhindern würde. Wissen ist in solch einem Fall mMn wirksamer als Psychologie.
Ich habe den Eindruck, dass die Anzahl der Menschen mit Panikattacken im gleichen Maße zunimmt, wie das Bildungsniveau der Schulen abnimmt.
Als meine Mutter mich in der Uni zum Psychiater schickte war sie sehr erstaunt. Diese Komiker haben bei mir im Arm geleben, waren nach und nach 3, haben geheult und mir ihre Geschichten erzählt. Ich war 7 Jahre. Die einzige, die mir geholfen hatte, war meine Psychologin. Bei mir haben meine Probleme nichts mit Bildung zu tun. Wenn 2 Frauen mal ihre Hände nicht in jede unmögliche Öffnung reinzwängen mussten, bräuchte ich meine Psychologin nicht.
Ich halte wenig von Psychiater. Als ich 7 Jahre alt war, hatten an der Uni 3 in meinem Arm gelegen und heulend ihre Geschichte mir erzählt. Der Psychologe ist eher ein guter Freund, dem kann man alles erzählen und gibt einem Ratschläge. Wer gute Freunde hat, braucht ihn auch nur wenn er wissenschaftliche Hilfe braucht. Heute brauchen aber viele einen Psychologen, weil sie keine wirklichen Freunde haben. Man spricht von Seelenklempnern
da gebe ich dir Recht