Warum bin ich ständig besorgt tot-krank zu sein?
Hallo Zusammen,
diese Frage stelle ich mir seit Jahren immer wieder und meine Lebensqualität leidet extrem unter dieser Empfindung. Ich bin jetzt 32 Jahre alt und hatte leider schon schlimme Erlebnisse. Mein Cousin ist mit 36 nach schwerem Kampf an Krebs gestorben, mein Onkel mit 55 einfach tut umgefallen und meine Mutter ist immer wieder schwer krank, schon seit ich 16-17 Jahre alt bin. Gerade vor kurzem wurde bei ihr Krebs diagnostiziert und das macht mich einfach fertig.
Vielleicht denke ich deshalb häufig darüber nach, selbst schwer bzw. tot krank zu sein. Allerdings hat es bei mir Ausmaße angenommen, die mir praktisch jede Lebensfreude nehmen.
Ich denke immerzu wie es sein wird an Krebs zu sterben. Ob ich lange leiden muss und meine Angehörigen mit mir. Wenn ich gesundheitliche Beschwerden habe, bin ich mir meist ziemlich schnell total sicher an einer lebensbedrohlichen Erkrankung zu leiden. Ich möchte nicht mehr in den Urlaub fahren weil ich lieber zuhause sein möchte falls mir oder meiner Familie etwas passiert. Bei schönen Ereignissen denke ich jedes mal daran ob wir evtl. das letzte mal alle so zusammen sind anstatt sich mal zu freuen. Ich lebe praktisch andauernd mit dem Gedanken tot krank zu sein oder im Gedanken an den Tod selbst. Ich überlege mir was für Musik an meiner Beerdigung laufen soll und ob ich mir z.b. noch etwas großes kaufen soll weil ich könnte ja morgen eine tödliche Diagnose bekommen.
Ich bin einfach ständig traurig, wegen meiner Mutter oder voller Angst, selbst krank zu sein oder das meine Frau schwer krank mit und ich das miterleben muss bis zum Ende. Ich wache mit Angst auf, gehe mit Traurigkeit schlafen und träume auch von Krankheit und Tod.
habt ihr irgendeinen Tipp, wie ich das wieder etwas hinbekommen könnte? Irgend einen Rat? Ich bin nämlich vollkommen am Ende und habe keine Kraft mehr.
Danke fürs lesen.
4 Antworten
Dir ist aber sicher schon klar, dass dies ein psychisches Problem ist?
Und für solche Probleme gibt es auch Spezialisten, die werden mit Dir und an Dir arbeiten, damit Du Deine seelischen Traumata aufarbeiten kannst.
Geh also zu Deinem Hausarzt und lasse Dir eine Überweisung zu einem Psychologen geben.
Wie geht es Dir denn inzwischen? Hast Du Deine Ängste in den Griff bekommen?
Als erstes kann ich auch nur verhaltenstherapie empfehlen und weiterführende tiefenpsychologie.
Wichtig ist dass du deine denkmuster lernst zu durchbrechen. Das heißt, du legst die mantras und evtl methoden zum ablenken/umdenken zurecht die du anwenden kannst wenn die denkmurmel losgeht. Das ist etwas langwierig zu erlernen, aber es hilft.
Vermeidung ist ein schlechter ratgeber. Geh rein und fühle warum du deine angst hast, sei ihr nicht böse oder schieb sie weg. Nehm sie auf und überzeuge sie wie ein kleines kind vom gegenteil. Sie darf sein, aber sie wird nicht dein leben bestimmen.
Das alles klingt sehr einfach, ist es gar nicht. Ich habe das selbe problem und kann mir oft krankheiten von anderen nicht anhören oder Nachrichten lesen. Aber ich lerne immer mehr mich zu distanzieren und trotzdem zu leben. Pack an und du wirst das auch schaffen ❤️
Oft helfen dir „Psychopillen“ (Antidepresdiva Neuroleptika) eine solche Krise zu überstehen. Spreche mit deinem / einem Arzt.
Du brauchst auf jeden Fall professionelle Hilfe. Die kannst du hier nicht bekommen.