Kann man eine Blinddarmentzündung simulieren?
Meine Tochter neigt des öfteren zu simulieren, was krankheiten betrifft. Sie ist 16 Jahre alt und kennt sich damit aus. Sie googelt einfach die Symptome irgendeiner Krankheit und kann diese sogar sehr glaubhaft rüberbringen. Ich weiß von ihrer besten Freundin das sie öfters simuliert um nicht in die Schule zu gehn. Heute beklagt sie sich über starke Bauchschmerzen (anzeichen einer Blinddarmentzündung). Damit kenn ich mich aus, da ich meinen Blinddarm vor 3 Monaten erst rausbekommen habe. Ich hab ihr einen Arzttermin besorgt, weil ich mir nicht sicher bin ob sie wirklich simuliert. Ich weiß ja wie das ganze Abläuft.. Er wird sie nach ein paar Sachen fragen, sie Abtasten und da mit einer Blinddarmentzündung nicht zu spaßen ist wird sie wahrscheinlich ins Krankenhaus geschickt. Jetzt meine Frage: Dort wird ja Blut abgenommen & der Blinddarm im Ultraschallbild angeschaut. Wenn sie simuliert und Das Blutbild normal ist und auf dem Bild nichts zu erkennen ist, kann es dann sein dass sie trozdem operiert wird? Oder kann es auch sein dass sie meine Tochter "aufmachen", sehen dass der Blinddarm heil ist & dann doch nichts unternhemen? Bitte denkt nicht allzu schlecht von mir, da ich es für möglich halte dass sie das alles nur simuliert...
2 Antworten
Es kann natürlich sein, dass deine Tochter simuliert. Im Zweifel für den Angeklagten.
Pubertät ist gererell eine schwierige Zeit in der der junge Körper krassen Hormonveränderungen und deren körperliche und psychische Folgen ausgesetzt sind. Bei 10 % der Pubertierenden lösen solche krassen Hormonschwankungen eine Schilldrüsenerkrankung aus, den hashimoto. Da sind 30-40 unterschiedliche Symptome möglich. Das Umfeld wie auch die Ärzte können das schwerlich nachvollziehen und halten es für simuliert oder für psychisch bedingt. Ein ergebnisloser Ärztemarathon oder komplette Isolation aus dem unverständigen Umfeld sind die Folge. Mit etwas Pech werden auch eine ganze Reihe von (mehr oder weniger unnötigen) Operationen durchgeführt.
Gerade in der Pubertät wäre aber besonderer Handlungsbedarf, da Schulabschluß gefährdet ist und die körperliche und geistige Entwicklung stagnieren kann.
Dann würde ich mit deiner Tochter eher zum Radiologen gehen, insbesondere wenn Schildlrüsenerkankungen in der Familie sind. Vielleicht hast du ja auch eine.
http://derstandard.at/1233586884999/Schilddruese-Es-ist-eine-Puzzleteil-Diagnose
Wenn deine Tochter sich wohlfühlen würde, dann würde sie auch nicht klagen. Weshalb sie sich nicht wohlfühlt muß allerdings geklärt werden.
Wenn sie sehr glaubhaft rüber kommt, kann es tatsächlich passieren, dass sie trotz negativer Befunde operiert wird (wobei du als Mutter ja sowieso zustimmen musst). Einfach aus dem Grund, dass eine voreilige Operation weniger Risiken birgt als zu langes Abwarten.
Möglicherweise wird sie aber auch stationär aufgenommen und ein paar Tage überwacht.
Wie wäre es mit einer dreitägigen Kamillentee und Zwieback Diät? Wirkt manchmal Wunder ;-)