Sehtest mit Tropfen zur Pupillenerweiterung wirklich sinnvoll?
Hallo zusammen!
Mich belastet die Aussage der Augenärztin und wollte deshalb hier nachfragen, ob das so üblich ist.
Bin Anfang 30 und meine Hausärztin verordnet immer Untersuchungen - darunter jetzt, dass meine Augen begutachtet werden. War vorher noch nie bei der Augenheilkunde und wusste nicht wie es dort abläuft. Bekam Tropfen ins Auge zur Pupillenerweiterung und die mussten 15 Minuten 'einwirken'. Danach erhielt ich erneut Tropfen und musste ungefähr 20 Minuten warten. Sollte mich anschließend neben der Rezeption hinsetzen, mein Kinn auf eine Ablage legen und einfach nach vorne schauen. Erst war links was zu sehen, dort wurde es dann dunkel, weil es nach rechts wanderte - dieser Vorgang wiederholte sich nochmal. Sie hat auch bestimmt gesagt, was dort getestet wird, aber ich war mit den Gedanken woanders bzw. mit meinen Augen beschäftigt, weil ich kaum was sah. Kurze Zeit später wurde ein Sehtest gemacht. Wobei ich mir da dachte: Wie soll das denn bitte gehen :-/ Und so war es. Musste mein linkes Auge mit der Hand abdecken - wobei ich es auch noch geschlossen hatte. Als ich es öffnete habe ich fast nichts mehr gesehen - alles war komplett verschwommen. Und als ich vorher gewartet habe, war ich neugierig und wollte mal sehen wie das mit den Pupillen ausschaut, holte meinen kleinen Spiegel raus, aber ich konnte mich gar nicht erkennen. Als ob man eine Zeichnung mit einem Bleistift zeichnet, doch fast ohne jeglichen Druck auf die Spitze - so zart. Machte dann ein Selfie, damit ich mir das ansehen kann, wenn die Augen nachher wieder funktionieren, dachte ich mir.
Mit meiner Netzhaut ist alles in Ordnung und auch so habe ich nichts, teilte sie mir nach der Untersuchung mit, aber wenn ich einen Führerschein mache, benötige ich eine Brille, weil ich die untere Reihe beim Sehtest nicht richtig erkannt habe. War so überrascht und konnte dazu nichts sagen. Brauche immer ein wenig bis ich etwas verarbeitet habe und damit klarkomme - befinde mich erstmal in einem kleinen Schockzustand. Halte jedenfalls von dieser Aussage nichts, denn ich hatte bis jetzt keine Probleme mit den Augen. Bin als Beifahrerin das Navi bzw. muss immer die Schilder lesen und ich sitze einige Meter vom Fernseher entfernt und kann das Kleingedruckte entziffern. Wenn ich mich Büchern widme habe ich da auch keine Schwierigkeiten oder wenn ich Zutaten auf Flaschen lese.
Am Anfang fragt die Medizinische Fachangestellte noch, ob ich mit dem Auto da bin und ich sagte: Nein, mit dem Fahrrad. Damit soll ich auf keinen Fall fahren, sondern es schieben, antwortete sie, weil die Augen beeinträchtigt sind. Aha, aber einen Sehtest soll ich damit bestehen? Hatte übrigens noch ca. 5 Stunden damit zu kämpfen und war ganz schlimm als ich nach draußen kam - es war sooo hell - zum Glück schien die Sonne nicht. Doch so kann ich meinen Zustand beschreiben - als ob ich direkt in die Sonne geguckt habe.
Deswegen die Frage. Sehtest mit Tropfen zur Pupillenerweiterung sinnvoll?
LG
1 Antwort
Mit 35 hatte ich meine erste Netzhautablösung. Sie wurde mittels Laser wieder "festgetackert" und seither muss ich alle halbe Jahre zur Kontrolle zum Augenarzt. Einmal jährlich ist deswegen auch die Pupillenerweiterung fällig, eine Untersuchung, die ich auch immer als unangenehm und beschwerlich empfinde. Trotzdem, "wat mutt dat mutt" - in Kürze werde ich meine (geschätzt) 40. Pupillenerweiterung haben und bin immer noch dankbar für diese Vorsorgeuntersuchung, die mir meine Sehkraft bewahrt.
Nun hat Deine Hausärztin Dir "vorzeitig" diese Vorsorgeuntersuchung für Dich veranlasst. Vorzeitig deshalb, weil die Krankenkassen das eigentlich erst "ab 40" bezahlen, wenn sonst kein Anlass besteht. Ein Anlass wäre beispielsweise starke Kurzsichtigkeit oder Grüner Star in der Familie. Wenn Du nicht weißt, welcher Grund bei Dir vorliegt, eine solche Untersuchung anzuordnen, dann frag einfach Deine Hausärztin.
Ich gebe Dir recht, dass ein Sehtest nach Pupillenerweiterung wenig Aussagekraft hat. Dementsprechend ist es auch übertrieben, sich wegen der Aussage der Ärztin, zum Autofahren bräuchtest Du eine Brille, aufzuregen oder gar "geschockt" zu sein. Wenn Du meinst, keine Sehschwäche zu haben, dann vergiss doch diese Bemerkung einfach. Bedenke, dass Sinn und Zweck dieses Augenarztbesuches nicht die Sehkraftbestimmung war!
Für die Zukunft empfehle ich, auch bei unangenehmen Untersuchungen einen kühlen Kopf zu bewahren und alle Fragen, die Du Dir über Sinn und Zweck stellen magst, gleich "vor Ort" zu stellen.