COPD und Vollnarkose Erfahrungen?
Hallo, ich hoffe mir kann einer weiterhelfen.
Meine Mutter soll morgen im Intimbereich gelasert werden und die Ärztin hat eine Vollnarkose vorgeschlagen, allerdings besteht auch die Option einer PDA (Betäubung ab der Hüfte).
Da man bei der Vollnarkose nicht eigenständig atmen kann und da sie COPD hat, erscheint es mir als sehr risikoreich eine Vollnarkose zu wählen.
Hat jemand Erfahrungen mit COPD und einer Narkose oder kennt jemanden der das schon einmal gemacht hat und kann mir berichten?
Ich hoffe jemand meldet sich und danke im Voraus :)
3 Antworten
Bei einer Vollnarkose muss der Patient zwingend künstlich beatmet werden. Das ist zwar heutzutage Routine, allerdings ist bei Patienten mit Vorerkrankungen der Lunge ganz natürlicherweise das Risiko für Komplikationen in diesem Bereich erhöht. Entsprechend muss hier eine Risikoabwägung stattfinden. Ich bin großer Freund von regionalanästhesiologischen Verfahren wie der Periduralanäsrhesie oder Spinalanästhesie und würde daher sagen, dass deine Mutter damit besser bedient ist. Aber es mag auch Argumente für eine Narkose geben, denn bei kurzen ambulanten Eingriffen ist diese oft besser, weil schneller weggesteckt, manchmal verbietet sich auch die PDA/Spinale wegen bestimmter Medikamente etc. Ohne deine Mutter zu kennen ist also eine vernünftige Beratung schlecht möglich, das muss dann der euch betreuende Anästhesist nach einem Vorgespräch entscheiden. Wenn ihr vor die Wahl gestellt werdet und selber aussuchen könnt, würde ich immer das Verfahren vorschlagen, bei dem man erkrankte Organe schont, in diesem Fall also die PDA (bzw. mit Sicherheit Spinalanästhesie ).
Vielen Dank für die sehr kompetenten Ratschläge, ich bin sehr dankbar für ihre Antwort und wir werden uns sehr wahrscheinlich für die PDA entscheiden. Wie Sie bereits gesagt haben, ist hierbei das Risiko einer Komplikation geringer und die Lunge etc. wird geschont. Bleiben Sie gesund und nochmals vielen Dank ☺️♥️
Eine PDA ist die schonendere Variante einer Betäubung, weil da der Kreislauf nicht so belastet wird.
Eine Vollnarkose kann sicherlich auch erfolgen, dabei wird ja jeder Patient intubiert und während der Operation beatmet, aber letztendlich entscheidet das der Narkosearzt, was für deine Mutter am besten ist. Er fragt auch direkt nach, ob Vorerkrankungen bestehen oder welche Medikamente genommen werden.
Egal, welche Narkose gewählt wird, auf deine Mutter wird sehr gut aufgepasst und sie bekommt sicher auch nach der Operation eine Atemunterstützung mittels Sauerstoff, zusätzlich wird sie dann auch noch mittels Monitor gut überwacht.
Alles Gute!
Vielen Dank für den Rat, es war sehr hilfreich. Bleiben sie gesund ♥️
WENN sie unter der Vollnarkose Atemprobleme bekommen sollte, wird sie intubiert und beatmet. Im Vorgespräch mit dem Anästhesisten wird ja nach Vorerkrankungen gefragt, also weiss der Narkosedoc, dass sie Asthma/COPD hat und wird entsprechend darauf achten.
Unter Vollnarkose wird jeder intubiert, um die Beatmung zu sichern, da das Narkosemittel ja alle Muskeln erschlaffen läßt, so auch die Atemmuskulatur.