Eichel extrem empfindlich-Normal?

ich bin sehr zufrieden, wie es bei mir im Moment ist, ob du es mir glaubst oder nicht. Eine Resensibilisierung wünsche ich mir gar nicht :-)) Ich fühle auch noch genug um Spaß zu haben :-)) !

Das glaube ich Dir gerne, doch! Jeder Beschnittene geht nämlich ganz anders mit seinem Zustand um. Ich dachte nur, ich sprech das mal an, weil mir Männer, die das gemacht haben, sagten: "ich habe vorher beim Sex nie so viel gefühlt wie jetzt nach der Resensibilisierung." Ich fand das wirklich interessant und viele Beschnittene kennen ja solche Möglichkeiten überhaupt nicht. Aber wie Du gesehen haben wirst, habe ich keine Links gesetzt und nichts näher ausgeführt. Hättest Du gesagt: "oh ok ich bin da neugierig drauf", dann hätte ich Dir Links gepostet von deutschsprachigen und englischsprachigen Foren.

Hallo Narwal2012,

ich stimme dir in allem zu, aber möchte noch etwas anmerken: "Unbeschnitten" ist kein gutes Wort. Es erweckt den Eindruck, "beschnitten" sei das Normale, und einer der das nicht hinter sich hat, ist eben "unbeschnitten".

Ein Penis, der seine Vorhaut noch hat (wie von der Natur vorgesehen) ist "natürlich" oder ganz einfach "intakt".

Hallo Pangaea,

für gewöhnlich verwende ich das Wort "intakt". Aber manchmal bin ich beschnittenen Männern gegenüber besonders zurückhaltend. Ich möchte niemanden emotional abwerten, und das Thema ist extrem sensibel.

Sprache ist sehr wichtig, ich unterschätze sie nicht. Danke deshalb gleichwohl für diesen Hinweis, Du hast vollkommen Recht damit, dass das Wort "unbeschnitten" eigentlich blödsinnig ist, weil es unterbewußt suggeriert, dass "beschnitten" ein Normalzustand sei und "unbeschnitten" irgend etwas Unzulängliches.

Übrigens lehne ich in der Regel auch das Wort "beschnitten" ab, Geschlechtsteile von Menschen sind ja keine Rosenbüsche, die man aufwertet, indem man was davon abschneidet.

LG Narwal

Ich habe übrigens das gleiche Problem mit dem Wort "Nichtraucher". Ich bin kein Nichtraucher - ich bin ja auch kein Nicht-Mann oder ein Nicht-Kind oder ein Nicht-Verbrecher.

Ich bin sozusagen ein Normalatmer.

Hast du auch eine brauchbare Alternative zum bösen Wort "Nichtraucher" ?

Hm, also beim Nichtraucher sehe ich jetzt auch das Problem nicht.

Im Fall der Vorhautamputation stehe ich mit vielen Männern in Kontakt, die darunter leiden oder die zumindest wütend darüber sind, dass ihnen etwas vom Geschlechtsteil abgeschnitten wurde. In dieser Beziehung fühlen sie sich durch Euphemismen degradiert. "Ich bin doch nicht veredelt worden, man hat mich meiner Vorhaut beraubt, dem erogensten Teil des männlichen Geschlechtsorgans! Man hat mich meiner natürlichen Sexualität vorenthalten! Gut, ja, ich fühle schon noch was beim Sex, aber nur einen Teil dessen, was mir zustand!" ist eine sehr nachvollziehbare Aussage. Wir sprechen nicht über eine Bagatelle, die man an Jungen einfach mal so machen kann, als ginge es bei der Vorhaut nur um einen unnützen Hautlappen, den man wegschneiden könnte, wie man Haare schneidet.

Noch viel wichtiger sind Begrifflichkeiten, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Nehmen wir an, ein Arzt oder die Eltern stehen vor der Wahl einer "Phimose"- Behandlung, wobei eine physiologische Phimose bei Kindern schon überhaupt keine Krankheit ist, sondern der Normalzustand (weswegen Dr. Kupferschmid vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte auch diesen Begriff kritisiert - weil er suggeriert, man müsste handeln, es sei was nicht in Ordnung, am Pimmelchen des Jungen sei etwas falsch - Folge: Erwachsene fummeln dran rum, im schlimmsten Fall schneiden sie die Vorhaut ab). Eine Krankheit ist nur die pathologische Phimose.

Gut, aber bleiben wir bei dem Beispiel. Sagen wir, der Junge ist schon 14 und die Vorhaut ist immer noch eng, jetzt kann man schon mal was dagegen unternehmen, weil das für sexuelle Aktivitäten blöd ist.

Lass mal die folgenden zwei Sätze auf Dich wirken:

"Herr Dr. Müller, wir sprechen jetzt darüber, ob eine Salbentherapie oder eine Beschneidung sinnvoll ist."

"Herr Dr. Müller, wir sprechen jetzt darüber, ob eine Salbentherapie oder eine Genitalverstümmelung sinnvoll ist."

Der zweite Satz macht die Absurdität der Wahl deutlich. Welche Mutter, welcher Vater und welcher Arzt sagt denn ernsthaft: "ja äh also wir müssen da jetzt ernsthaft überlegen, Genitalverstümmelung oder ne Salbe, hmmmmmmm."

Der Begriff "Genitalverstümmelung" ist sachlich richtig, aber Betroffenen gegenüber wiederum doof, die sich mit ihrem Zustand wohlfühlen. Sie wiederum wenden ein: "ich bin doch nicht behindert! Ich fühle mich gut und genieße meinen Sex!" Sehr nachvollziehbar, wie ich meine, und schon daran sieht man die Situationsabhängigkeit der Sprache. Die jeweiligen Begrifflichkeiten haben ihren Sinn nicht in irgend einer political correchness oder in sprachlichen Finessen, sondern in ihrer Wirkung.

Ich habe neulich - da ich Anwältin bin - eine gerichtliche Verfügung gegen die Vorhautamputation eines Vierjährigen erwirkt und genau dieses Wort verwendet: "Vorhautamputation". Es wurde von allen Beteiligten in den Schriftsätzen übernommen, auch vom Jugendamt. Ich finde das Wort sehr klar. Es wird etwas abgeschnitten, der Junge soll nicht getunt oder gestylt werden. Es ist nicht harmlos.

Aber solche Zielrichtungen, die auf das jeweilige Denken der Beteiligten abzielen und auf ihren Umgang mit der Situation, kann ich bei dem Wort "Nichtraucher" nicht erkennen. Ich bin seit 12 Jahren Nichtraucherin und stolz darauf, denn die Entwöhnung war kein Kindergeburtstag.

"Weil ich die Vorhaut nicht über die Eichel bekomme."

Also das, was die Ärzte "Phimose" nennen. Schau mal, wenn das nicht von einer Vernarbung oder einer Krankheit verursacht wurde, dann gibt es auch andere Methoden. Neben der Salbentherapie ganz modern: die Triple-Inzision. Dabei werden drei kleine Schnitte in Deine Vorhaut gemacht und quer vernäht. Die Vorhaut wird dadurch nur ein klitzekleines Stück kürzer und die Schnitte sieht man fast gar nicht mehr, wenn das mal abgeheilt ist. Viel Erfahrung damit hat die Uniklinik Mannheim, ich habe hier bei "gutefrage" auch schon mal einen Tipp gesehen bezüglich des Eingriffs in dieser Klinik. Nur ein Mal habe ich einen negativen Bericht gelesen (insoweit negativ, als die Ärztin dem Patienten was von einer Beschneidung vorschwärmte). Guck mal bei den Tipps hier oder gib "Triple Inzision" ein. Aber auch reine Salbentherapien haben eine super Erfolgsquote, immer vorausgesetzt, wie gesagt, dass es keine krankhafte Ursache für die Verengung gibt (z.B. Diabetes, Lichen Sklerosus, sehr starke Vernarbung usw.).

Hier kannst Du mehr lesen: http://www.beschneidungsforum.de/index.php?page=Thread&threadID=4747

Nun also zu den Hütchen: Deine Eichel ist ja noch gar nicht verhornt und die Hütchen schützen sie davor, unempfindlich zu werden. D.h. sie würde immer so empfindlich bleiben, wie sie jetzt schon ist, wenn Du die Hütchen immer drauf läßt. Dieses "Manhood" kann man sich wohl auch selbst schneidern, im "Beschneidungsforum", auf das ich oben verlinkt habe, gibt es einen Beschnittenen, dessen Frau ihm soche Dinger selber näht.