Hilft Zyprexa bzw. Olanzapin gegen Ängste?
2 Antworten
Im Allgemeinen nicht, im Speziellen manchmal schon.
Olanzapin wirkt gegen psychotische Symptome wie Halluzinationen oder Verfolgungswahn. Eine Psychose geht oft mit großer Angst einher. Diese Angst kann dann auch durch Olanzapin gebessert werden.
Ist die Ursache der Angst eine andere (zum Beispiel eine Angststörung), hilft es nicht, aber es gibt andere Mittel wie Lorazepam, Citalopram, Buspiron und viele weitere.
Olanzapin (Zyprexa) ist ein atypisches Neuroleptikum, welches zur Behandlung von Schizophrenie und manischen Episoden einer bipolaren Störung zugelassen ist. Gegen Angststörungen ist es unwirksam (wenige Ausnahmen gibt es immer) und besitzt diesbezüglich auch keine Indikation. Olanzapin wird heute immer noch häufig verschrieben, obwohl die Zahlen seit der Markteinführung von Quetiapin und Aripiprazol rückläufig sind. Dies vorallem aufgrund der teilweise massiven Gewichtszunahme im Zuge einer Olanzapin-Therapie.
Gegen Angststörungen werden andere Medikamente verwendet. Als Notfallmedikamente (z.B. bei Panikattacken) kommen Benzodiazepine zum Einsatz. Diese wirken schnell (20-40 Minuten nach der Einnahme), zuverlässig und man kann sie einfach bei Bedarf nehmen. Das Problem von Benzodiazepinen wie z.B. Lorazepam oder Alprazolam ist jedoch, dass sie bei längerer und regelmässiger Einnahme (nach ca. 4 Wochen) schwer körperlich und psychisch abhängig machen. Des weiteren kommt es mit der Zeit zu einer Toleranzentwicklung. Das Medikament verliert also an Wirkung.
Zur längerfristigen Behandlung von Angststörungen werden vorwiegen Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI/SNRI verabreicht. Diese wirken in der Regel auch relativ zuverlässig, machen allerdings nicht abhängig und es ergibt sich auch keine Toleranzentwicklung. Dafür haben Antidepressiva andere Nachteile: Sie können vor allem zu Beginn der Einnahme starke Nebenwirkungen haben, müssen täglich eingenommen werden und es dauert 2-5 Wochen bis sie wirken.
Alles Gute...