Hallo,
dank der Anonymität des Netzes, traue ich mich jetzt endlich einmal, mich mit meiner Opioid-Abhängigkeit auseinander zu setzen. Ich bin ein blutjunger Mensch von 21 Jahren und seit 3 Jahren abhängig von Tramadol. Damals ( mit grade 18 Jahren !!! ) habe ich die Tropfen wegen starker, chronischer Schmerzen zum ersten mal verschrieben bekommen und natürlich schnell gemerkt, welch schöne Nebeneffekte mit Hilfe dieser Tropfen erzielt werden können. Ich habe meine schulische Laufbahn damals mit sehr guten Noten abgeschlossen und bin mit 18,5 Jahren zu Hause ausgezogen um in einer größeren Stadt eine wunderbare Ausbildung zu beginnen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist mein Leben wirklich perfekt und planmäßig verlaufen. Nur knappe 5 Monate später habe ich aufgrund meiner Sucht meinen Ausbildungsplatz verloren. Grund dafür waren häufige Fehlzeiten wegen Entzügen und hunderte Arztbesuche um an weitere Rezepte kommen zu können. Auch die Wohnung war natürlich mit Nebenjobs nicht mehr lange alleine zu tragen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Tropfen erst knappe 9 Monate missbraucht und war schon bei einer täglichen Dosis von 1000-1100 mg angelangt. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich von einen auf den anderen Tag kalt entziehen müssen. Ich habe es geschafft ca. 4-5 Wochen " clean " zu bleiben. Dannach habe ich eine ganze Zeit lang zweimal im Monat Rezepte besorgt und damit jeweils zweimal im Monat mehrere Tage hintereinander dosiert und mich anschließend zu Hause " kalt entzogen ". Mittlerweile missbrauche ich wieder häufiger Tramadol, habe aber trotzdem immer noch " cleane " Tage dazwischen. ES MUSS SICH EINFACH ETWAS ÄNDERN !!! Ich habe das Gefühl mit jedem Entzug ein Stück mehr von mir selbst zu verlieren. Ich verfluche den Tag, an dem ich diese Tropfen das erste mal auf dem Löffel hatte und auch wenn es meine eigene Entscheidung war, verfluche ich auch den Arzt der mir so leichtfertig diese Tropfen mit grade mal 18 Jahren verschrieben hat ... Dieses Teufelszeug hat mein Leben in so einer Grausamkeit negativ beeinflusst, dass ich mir so soo sehr wünsche, ich könnte die Zeit drei Jahre zurückdrehen. Ich kann mit niemandem darüber reden und kann es mir auch in meiner derzeitigen Lebenssituation nicht erlauben einen stationären Entzug durchzuführen. ABER, ich will unbedingt DAUERHAFT von diesem Teufelszeug loskommen. Ich habe mittlerweile jeden Respekt vor mir selber und jedes Fünkchen Willen verloren. Ich hoffe inständig, dass jemand diese Zeilen liest, der sich in einer ähnlichen Situation befindet / befand und mir Tipps geben kann, wie ich ohne Therapie oder Hilfe von außen dauerhaft davon loskommen kann ? Wenn dies überhaupt möglich ist .. Aber ich habe wirklich schon viele Entzüge und Tiefpunkte alleine durchgestanden deswegen hoffe ich, dass ich es auch dauerhaft mit Hilfe von irgendwelchen Rhytmen oder ähnlichem alleine schaffe. Vielleicht hat auch jemand Tipps was bei den typischen Entzugssymptomen helfen kann ?
Vielen Dank schonmal im Vorraus. :-)