In Regentonne ertrunkene Amsel - ist das Wasser durch die Verwesungsgifte schädlich bei Berührung?
Ich musste vorhin eine tote Amsel beerdigen, habe sie mit dem Spaten aus der Regentonne herausgefischt und in die Grube gelegt, dann zugeschaufelt.
Das Wasser habe ich zuerst mit der Kanne rausgeschöpft und an die Hortensien getan (vielleicht werden die jetzt blau), den Rest im Hof ausgekippt.
Ich bin unsicher, wie vergiftet das Wasser ist - ich habe etwas davon an die Hände bekommen. Es klingt völlig albern, sonst bin ich pragmatisch genug, aber jetzt würgt es mich nur noch - reichen Fernet Branca und Händewaschen?
11 Antworten
Trinken würd ichs nicht - aber auch ohne Amsel nicht, wenn es ne Weile gestanden ist und sich darin alle möglichen INsektenlarven und "Bakten" tummeln...
Pflanzen schadet das aber nicht - nix anderes wie wenn im Boden Biomasse zersetzt wird (Wurzeln, Regenwurmkacke usw.)
Um solche Unfälle zu vermeiden: abdecken oder Ausweg vorsehen = in meinem Garten steckt in jedem Eimer, jeder Gießkanne, jeder Tonne ein (ungehobelter) Holzstickel = daran können Insekten, Vögel, Mäuse etc. ggf. wieder entkommen...
Gitter über Wasser und steile glatte Tonnenwände ist ne ziemliche Kleintierfalle - alles was kleiner als die Maschenweite ist...
Lass wenigstens ein Brettchen schwimmen, schlage ich vor - oder steck einen Ast durchs Gitter bis ins Wasser...
Ja, gute Idee! Merci
gerne :-)
(zu "gute Idee" übrigens: außer Du hast da eine Stechmückenbruttonne, dann ist ein dicht schließender Deckel besser :-))
Nee, kein Problem: ich muss nur wieder mal ein paar Tropfen EM reintun, dann erledigt sich das rasch. Aber danke (EM kennt ja auch nicht jeder).
ich weiß zwar nicht, was EM ist - aber meinst Du dass das für die anderen Tiere als Trinkgäste gesund ist, wenn Du die Mückenlarven damit tötest?
sorry, hatte deinen Kommi nicht gesehen. EM sind Effektive Mikroorganismen, eine biologische Methode. Hier mehr dazu: https://www.em-sanierung.de/de/content/47/117/em-anwendungen/haushalt
ok, again what learned - aber die Skepsis bleibt: https://de.wikipedia.org/wiki/Effektive_Mikroorganismen ("... Unabhängige wissenschaftliche Studien bestätigen die beworbenen positiven Auswirkungen bisher nicht.")
Letztlich handelt es sich demnach um Nährlösung mit Purpur- und Milchsäurebakterien sowie Hefe- und Schimmelpilze = wie soll das Mückenlarven bekämpfen? - eher füttert man diese Flitrierer damit noch...
Glaub nicht in allem Wikipedia!
Bei der Herstellung dieser EM-Flüssigkeit wird lauwarmes Wasser mit Melasse als Nährlösung und einem Schluck der Bakterienstämme (aerobe und anaerobe) in lebensmittelechten Plastikflaschen bei ca. 42°C vergoren (ich mache das einmal im Frühsommer, wenn die Zimmertemperatur schön zum Fermentieren reicht).
Man lässt täglich Überdruck aus den Flaschen ab, und wenn nach ca. 10 Tagen kaum noch Gärdruck entsteht, ist es fertig und kann verwendet werden. Die Flüssigkeit riecht lecker nach frischem Sauerkraut (das ist der Anteil der milchsauren Bakterien). -
Wenn du irgendwo vom Gartenbauamt einen Versuchsgarten findest: bei so einer Institution habe ich vor 25 Jahren mal ein Seminar mitgemacht, auf Pflanzen bezogen natürlich. - Bei Mückenlarven bewirkt der sehr niedrige pH-Wert, dass sie sich nicht entwickeln können.
Dies ist Praxiswissen. Du kannst dich natürlich auch auf Studienlagen beziehen, die irgendwas beweisen, was kommerziell besser verwertbar ist - wie immer!
wenn der PH-Wert so niedrig ist, dass die Mücken eingehen, meinst Du, dass das gut ist für die Pflanzen, die Du damit gießt oder die Umwelt in die der Überlauf geht bzw. die anderen Tiere, die dort trinken wollen/sollen?
= wobei wir wieder am Anfang wären: "ich weiß zwar nicht, was EM ist - aber meinst Du dass das für die anderen Tiere als Trinkgäste gesund ist, wenn Du die Mückenlarven damit tötest?"
Niemand käme auf die Idee, diese Flüssigkeit direkt an Pflanzen zu gießen.
Man 'impft' damit organische Garten-, Haus- und Küchenabfälle und fermentiert sie (in einem Bokashi-Eimer oder in verschließbaren Beuteln mit Ablassventil) sie bei Temperaturen nicht unter die 25°C mit so wenig Sauerstoff wie möglich. Gärflüssigkeit wird als Dünger (vermischt mit Wasser natürlich! ca. 10 ml auf 1 l Gießwasser!) genutzt. Nach gut 3 Wochen, wenn dieser Prozess beendet ist, kann man diese Grünmasse mit ca. 25-30 cm Abstand in eine Furche parallel zu einer Gemüsereihe tief vergraben (tief deshalb, weil sonst Vögel kommen und diesen Leckerbissen ausgraben und fressen - das ist mir immer passiert). -
Kurz und gut: hier eine umfassende Information. https://www.em-sanierung.de/files/21/em-ratgeber-kompakt.pdf
das ist mir auch klar - Du verwendest sie aber nicht als Komposter sondern als Mückentöter in Vogeltrinkwasser ...
Neee - eher in Vogel-Ersäufwasser, so wie es in diesem Fall war. Normal kommt da keiner rein. Mit Regentonnenwasser wird gegossen. Aber wie schon gesagt: Vögel sind ganz scharf auf den Stoff, und 1/4 l davon auf der Oberfläche einer vollen Regentonne von -sagen wir- 150 l verteilt, ist da gerade richtig verdünnt. Getrunken gäbe das einen verdauungsfördernden Aperitif. DU machst dir Sorgen ..... boah!
Also wir drehen uns im Kreis... - Du hast doch geschrieben "ich muss nur wieder mal ein paar Tropfen EM reintun" und dass der pH-Wert reiche die Larven zu töten...
aber lassen wir das...
ich mach auf die Tonne den Deckel drauf (dann geht die Mückenbrut ein) oder stell einen Stecken in die Wasserbehälter, dann ersäuft nix drinnen - und für die Vögel steht Wasser in einem Untersetzer...
Ich hatte gemeint: reinsprühen, Tropfen bringen da nichts (und soviel von der Tinktur will ich auch nicht dafür verballern). Unsere ganz große Regentonne hat natürlich auch einen Deckel, und bei der kleinen geht bisher immer das Gitter mit Basaltstein zum Beschweren ganz gut. Danke für deine Gedanken und Anregungen!
händewaschen reicht vollkommen --meine güte und mach das nächste mal bitte einen deckel auf die tonne, damit nicht wieder ein durstiges vieh darin ertrinken kann -wasser in eine--- flache---- schüssel daneben stellen ,als wasserstelle für igel und vögel .
Entwarnung
Pflanzen schadet das nicht.
Der Hand schadet es auch nicht. Nur wenn du dann mit den Hand isst z.B. Gummibärchen .... könnten Giftstoffe von Dir aufgenommen werden. Da du aber sicher deine Hände gewaschen hast besteht wiederum Keine Gefahr.
Wasserstellen sollte man immer abdecken, damit dabei nicht Tiere zu Schaden kommen und damit sich dort keine Insekten wie z.B. die Stechmücke vermehren können.
Aber das ist allen schon passiert und Vögel können noch leichter in fließenden Gewässern ertrinken.
GANZ IDEAL ist es, wenn du zusätzlich flache Schalen aufstellst, damit Tiere dort trinken können und die am besten täglich neu befüllst. Damit erreichst du
- Tiere können Ihren Durst ungefährdet stillen
- Du wirst weniger von Insekten gestochen. Insekten setzen sich gerne auf den menschlichen Körper um dessen Schweiß zu trinken. Wenn diese weniger gefährliche Wasserstellen haben meiden diese den Menschen.
- Es ertrinken weniger Tiere.
- Es verdursten weniger Tiere
- Stechmücken können sich darin nicht vermehren weil es zu flach ist und vor allem weil es täglich erneuert wird.
Hab vielen Dank für die einprägsamen und sinnvollen Verbesserungsansätze!
"...Aber das ist allen schon passiert." (Ihre Zitat)
...Dann schließe ich mich selbst hier kategorisch von der "angeblichen Mehrheit" aus, (mir "passierte" das noch nie!) denn ich verwende von jeher nur Regentonnen mit dazugehörigen Deckel.
1.) bleibt dann das Wasser darin "sauber"
2.) ist die Tonne verschlossen, ist deren Inhalt somit unzugänglich für Tiere, und solche Vorfälle geschehen eben n i c h t.
Wenn Du Dir die Hände gründlich gewaschen hast, ist alles gut. Selbst, wenn die Amsel schon verwest gewesen ist....
Hortensien brauchen Kupfer, um blau zu werden. Tote Amsel wirkt nicht ;-) aber schadet auch nicht.
Hortensien brauchen Alaun, um blau zu werden.
Ach, Aluminium... und sauren Boden.
Nö, Alaun. https://de.wikipedia.org/wiki/Alaune
"das kristallisierte wasserhaltige schwefelsaure Doppelsalz (kombiniertes Metallsulfat) von Kalium und Aluminium" - ich kenn von früher nur Kupfervitriol (? bzw. hat das jeder so genannt), aber das ist ja für dieses Frage völlig irrelevant. Viel wichtiger fände ich, eine Lösung zu finden, dass kein Tier in der Regentonne ertrinken kann. Es gib Deckel und Schutznetze. Und den Amseln eine Vogeltränke anbieten.
Ich wußte bis vorgestern (glaub ich) auch nie genau, welches Salz die Hortensie blau macht, aber gestern/vorgestern gabs ne Frage deswegen. Es muß wohl genau dieses Alaun-Salz sein. Bin kein Chemiker, aber ich glaube Kupfervitriol ist was anderes, ein Sulfat. Aber wie du sagst, Nebenschauplatz hier.
Natürlich nicht und es gibt keine Verwesungsgifte. Und deck deine Tonne ab, damit nicht noch mehr Vögel oder andere Tiere wegen Durst ertrinken! Stell ein Vogelbad auf. Die tote Amsel hättest du den Krähen, Elstern und Igeln überlassen können.
So ne Holzlatte habe ich in meinem kleinen Teich (im Mörtelfass:)): daran könnten durstige Tiere immerhin wieder hochmarschieren. Allerdings wird sie von den Waschbären, die des Nachts oft am Wasser sind, immer wieder verrückt. Hier ist ganz schön was los....!
Danke für deine kreativen Vorschläge. Ich muss einfach auf das Gitter achten und das den Hausbewohnern ebenfalls nahelegen: wenn es gut aufliegt, passiert gar nichts und die Insekten können trotzdem dran, um zu trinken.