Ist Parodontax wirklich so gut gegen Zahnfleischentzündung oder besser Meridol nehmen?
Da ist hin und wieder eine kleine Zahnfleischentzündung, vielleicht sogar, weil ich mit der elektrischen Zahnbürste manchmal zu fest aufdrücke....jedenfalls wüsste ich gern, welche Zahncreme da am besten hilft. Von Parodontax wird ja viel gesprochen, aber wie ist es mit Meridol? Die ist mir schon seit sehr langem vom Name her bekannt, hab ich aber bislang nie genommen. Oder gibt es eine ganz andere Zahncreme, die gut als Vorbeugung vor Parodontitis ist?
5 Antworten
Meridol ist spitze.
Dir würde ich noch empfehlen, leg Dir diese kleinen Zahnzwischenraumbürstchen zu, benutze sie regelmäßig, hol eine Mundspülung und nimm Vitamin C.
Danke ! :-)
Hallo,
ich werde etwas weiter ausholen, denn ganz grundsätzlich ist mit dem Zahnfleisch nicht leichtfertig um zugehen. Parodontitis (Zahnbettentzündung unterhalb des Zahnfleischsaums) als Folge einer wiederholt auftretenden äußerlichen Zahnfleischentzündung (Gingivitis) gehört zu den häufigsten chronischen Entzündungen überhaupt und kann (so zeigen es alle einschlägigen wissenschaftlichen Studien) unbehandelt die Risken für Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Arthritis und bei Schwangern das Frühgeburtenrisiko z.T. dramatisch erhöhen. Die Ursache von Parodontitis (und in der Regel auch einer Gingivitis) sind bestimmte Bakterien die in den Zahnbelägen vorkommen. Daher kann man diese Entzündungen nur durch Entfernen der Beläge und ein konsequentes Sauberhalten der Zähne vermeiden. Dies ist insbesondere bei unserer heutigen Ernährung nicht ganz einfach.
Zahnarzt Professionelle Reinigung:
Zu den unbedingten Vorbeugemaßnahmen gehört daher zunächst der Besuch beim Zahnarzt um die Zähne professionell reinigen zu lassen (PZR=Professionelle Zahnreinigung kostet ca. 70-100€) und um nach bereits vorhandenen Zahnfleischtaschen zu suchen (fragen Sie danach!). Auch die beste häusliche Pflege erreicht nicht die kritischen Stellen zwischen den Zähnen. Die PZR ist also quasi der Beginn, die Basis. Ohne die professionelle Reinigung (mindestens 1 x pro Jahr) ist alle häusliche Pflege praktisch fast sinnlos. (Nein ich bin kein Zahnarzt. Ich arbeite in der Diagnostik Industrie und untersuche Proben die von Zahnärzten kommen auf Bakterien und Entzündungsmarker).
Zahnbürste:
Wenn das erledigt ist kann man mit einer elektrischen Zahnbürste (Sonicare oder die leider teureren Modelle Oral B sind bewährt, aber auch andere Fabrikate sind nicht schlecht) gut versorgt, was die inneren und außeren Zahnflächen und die Kauflächen angeht. Mit der elektrischen Zahnbürste aber bitte ohne Druck und ohne Schruppbewegung putzen. Nur mit leichtem Druck langsam an den Zähnen und dem Zahnfleischrand entlang-“fahren“. Das Putzen erledigt ja die Maschine. Morgens 2 x 2 Minuten (=2 Zyklen) und abends 1 Zyklus ist besser als 3x oder öfter nur kurz. Nicht vergessen auch wenn es teuer ist. Ein Bürstenkopf hält nicht länger als 3 Monate.
Zahnhölzer/Interdentalbürstchen:
Für die Zahnzwischenräume kann man Elmex Zahnhölzer (oder ähnliche) verwenden. Das ist sehr preiswert. Diese Hölzer sind dreieckig im Querschnitt und massieren beim Einführen in den Zahnzwischenraum mit der Unterseite das Zahnfleisch zwischen den Zähnen und reinigen den Zahnfleischsaum und die Zähne zwischen den Zähen, dort wo man mit der Bürste nicht hinkommt (z.B. auch unter einer Brücke). Praktisch ist, dass man das auch mal zwischendurch machen kann. Die Zahnfleischmassage strafft das Zahnfleisch ganz nebenbei und macht es so widerstandfähiger. Je nach Laune kann man auch Interdentalbürstchen (die wie miniaturisierte Flaschenbürsten aussehen) verwenden. Die sind leider eher teuer und man muss die passende Größe verwenden.
Zahnseide
Für die Kontaktpunkte zwischen den Zähnen ist Zahnseide geeignet. Dort wo die Zähne aneinander anliegen vorsichtig mit der Zahnseide durchgehen. Wenn man auch die Innenseiten der Zähne mit der Seide reinigen will unbedingt vom Zahnfleisch aus nach außen arbeiten. Sonst besteht die Gefahr, dass man die Zahnbeläge (die praktisch nur aus Bakterien bestehen) in den Zahnfleischsaum hinein schiebt, wo man sie sicher nicht haben will, weil diese Bakterien die Entzündungen auslösen (!) siehe oben.
Zungenreinigung
Auf der Zunge befindliche Beläge, die wir je nach Tagesform und Ernährung immer wieder haben bestehen ebenfalls weitgehend aus Mikroorganismen (Hefepilze, Bakterien) Daher ist es ratsam die Zunge regelmäßig zu putzen. Das ist nicht für jeden angenehm. Man kann die Zahnbürste benutzen, von Dr. Best gibt es einen ganz brauchbaren Zungenschaber, der sich nicht so unangenehm anfühlt, wie manch andere, oder man benutzt ein Frottetuch (Ecke vom Handtuch) das man über den Finger spannt. Gegen den möglichen Brechreiz hilft nur Übung. Dies lohnt sich aber. Mundgeruch kann so oftmals ganz nebenbei gut bekämpft werden.
Spülungen
Spülungen mit Chlorhexidin, z.B. Chlorhexamed (Zahnarzt fragen ob man eine Kur machen soll) oder Meridol oder Listerine können zusätzlich angewendet werden, wenn man die Bakterien akut bekämpfen will. Das wirkt ganz gut, jedoch nicht wenn man die oben angeführten Maßnahmen nicht durchführt. Spülungen alleine können die mechanische Reinigung nicht ersetzen.
Zahnpasta
Nun endlich zur Ausgangsfrage: Parodontax oder Meridol oder Aronal/Elmex Colgate oder andere? Parodontax ist sicher eine gute Wahl und gut gegen Entzündliche Prozesse. (Insbesondere wenn man Chlorhexamed Spülung anwenden muss, weil sich die Wirkung der beiden Produkte nicht gegenseitig aufhebt). Meridol, Elmex/Aronal etc gehören auch zu den, nennen wir es Premium-Produkten. Eine befreundete Zahnärztin empfiehlt den gelegentlichen Wechsel zwischen zwei oder drei Produkten. Ich habe immer 2 Pastensorten im täglichen Wechsel und für 1 x pro Woche eine Elmex Gel zum fluoridieren des Schmelz und eine Elmex Intensivreinigung auch 1 x pro Woche in Benutzung. Manche Pasten enthalten sehr viele mechanische Putzkörper die zu einem erhöhten Abrieb des Schmelz führen können. Davon oder von Billigmarken würde ich persönlich abraten, wenn sich bereits Entzündungszeichen zeigen (Bluten, Rötung, Druckempfindlichkeit beim Putzen, Zahnfleischablösung (Taschen).
Tests
In eigener Sache sei mir ein Hinweis erlaubt: in einigen Tagen wird es bei den Zahnärzten einen Test zur Erkennung der Entzündungsaktivität geben. Siehe Google Stichwort „PerioMarker“.
Nun viel Erfolg bei der Prophylaxe! Denn noch immer gilt der alte Spruch: „Vorbeugen ist besser (und billiger) als Bohren oder Zahnverlust durch Parodontitis oder gar der Ersatz durch ein Implantat.
P.S.: Gesunde Ernährung, Vitamin C und alle anderen Tipps die die allgemeine Gesundheit fördern, wirken auch positiv auf die Mundgesundheit. Der Mund ist die Eingangspforte in unsern Körper...
wow, du hast dir ja mühe gegeben! das finde ich echt klasse... schade dass du nicht die "hilfreichste antwort" bekommen hast...- Aber nochmal: Respekt und Daumen Hoch
Also,wenn ich Probleme mit Entzündungen habe,hat mir immer sehr gut Salviathymol und Salviagalen geholfen. Die haben eine stark entzündungshemmende Wirkung. Meridiol nehme ich täglich ,das finde ich hat eine sehr gut vorbeugende Wirkung. Falls du öfter Probleme hast,empfehle ich dir eine professionelle Zahnreinigung oder bestenfalls eine Paradontitis Behandlung,also eine Tiefenreinigung beim Zahnartz(zahlt die Kasse) Das hat bei mir damals super geholfen. LG!
Meridol ist besser! Zahncreme und Spuehlung zusammen benutzen!!
Besser Meridol als Parodontax.