Kann man ein Röntgenbild vom Zahnarzt mitnehmen, um eine zweite Meinung von einem anderen einzuholen

11 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Maricat,

glaube den selbsternannten Experten kein Wort. Die geben nur Bullshit von sich.

Leider hast du keinen Anspruch darauf, ein Rö-Bild von deinem ZA zu fordern. Zwar hat deine Krankasse das Bild bezahlt, der ZA hat aber die Aufbewahrungspflicht, und die ist das höhere Rechtsgut. An der Aufbewahrungspflicht hängen nämlich auch noch eventuelle Regressforderungen nach einer erneuten Behandlung oder vorausgegangenen Behandlungen. Er ist dann in einer misslichen Lage, wenn er das Bild nicht vorlegen kann.

Du kannst deinen ZA bitten, dir eine Kopie auszuhändigen. Die dafür anfallenden Kosten musst aber du tragen. Auch wenn du ihn bittest, das Bild oder eine Kopie an einen Kollegen zu schicken, bleiben die Kosten an dir hängen. Wenn er das kulanterweise anders macht, hast du Glück gehabt. Einen ZA zu finden, der bloß mal eben einen Blick auf ein Rö-Bild wirft, um die Diagnose eines Kollegen zu bestätigen oder zu verneinen, und das möglichst ohne Honorar und zwischen Tür und Angel, wird sich schwerlich finden lassen. Du wirst dich also schon zu einem ganz normalen Untersuchungstermin bei ihm anmelden müssen. Der medizinische Dienst der Krankenkassen kümmert sich um solche Probleme erst, wenn ein offizielles Gutachterverfahren entweder wegen einer geplanten oder missglückten Behandlung eingeleitet wurde. Einfach mal so eben geht auch da nicht.

Nun zu deinem Zahn: Nach deiner Schilderung ist der Zahn sehr wohl abgestorben. Nur dann, von Ausnahmen abgesehen, kommt es zu einer Entzündung an der Wurzel. Hierfür spricht auch, dass der Zahn bereits überkront ist. Das macht man auch nicht aus Jux und Dollerei sondern wenn sehr viel Zahnsubstanz durch Karies zerstört wurde und/oder der Zahn nach einer Wurzelbehandlung sich irgend wann ein Trauergewand übergezogen hat. Ob dein ZA den Zahn aufbohren muss, kann ich ohne Rö-Bild auch nicht beurteilen. Die bisherigen Maßnahmen dienten lediglich der Beseitigung der akuten Entzündung. Dass aber noch etwas geschehen muss, um die Entzündung an der Wurzel endgültig zu beseitigen, steht außer Frage. Sonst fängt das Theater nämlich in Kürze wieder an. Die Krone muss hierfür nicht unbedingt geopfert werden. Meist reicht es, auf der Innenseite (zur Mundhöhle hin) ein Loch hinein zu bohren und von dort die weitere Behandlung vorzunehmen. Das Loch kann man anschließend mit einer Kunststofffüllung wieder verschließen. Sollte man bei dieser Aktion feststellen, dass der Zahnstumpf unter der Krone inzwischen auch nur noch Matsch ist. empfiehlt es sich allerdings, über eine Erneuerung nachzudenken.

Gruß Cubaner

Maricat 
Beitragsersteller
 09.12.2011, 11:33

Nochmal an Cubaner: Ich war heute beim meinem Zahnarzt . Er hat noch ein Röntgenbild gemacht und festgestellt, dass die Entzündung tatsächlich nicht direkt an der Zahnwurzel war. Weil ich ihm gesagt hatte, dass ich ziemlich viel Sch....ss habe und Angst davor, dass die Krone kaputt geht usw., hat er mir alles genauer erklärt, auch das er dann durch die Krone bohren würde und das kein Problem sei....

Jetzt hat er alles nochmal ausgespült, ein Medikament gelegt und wiederholt das in zwei Wochen nochmal. Also habe ich jetzt erstmal Glück gehabt, und mein Vertrauen in meinen Zahnarzt ist auch erstmal wieder gestiegen :-) Ist auch bei mir nicht so, dass ich mich gegen alles sträube und erst auf den letztn Drücker zum Zahnarzt gehe, ganz im Gegenteil. Aber bei dieser Sache, weil ich echt dachte, am Zahn merke ich gar nichts, war mir nicht ganz wohl,. Aber gut, jetzt weiß ich, dass auch dann was nicht in Ordnung sein kann und dass ich am besten immer nochmal genau nachfrage und Erklärungen verlange.

Danke für Deine hilfreichste Antwort !! :-)

Maricat 
Beitragsersteller
 01.12.2011, 19:32

@ Cubaner: Danke für Deine ausführliche Antwort.Und auch an Benny 2000: Ich habe ziemlich viel Angst vorm Zahnarzt allgemein, deswegen graut es mir davor, zu einem anderen zu gehen, der würde dann wieder anfangen und ALLES röntgen wollen und meckern, dass die älteren Kronen nicht mehr so gut abschließen - schon vor 10 Jahren hat mir einer gesagt, das soll alles neue, aber bis heute !! habe ich mit den alten Kronen noch keine Probleme.

Eigentlich habe ich zu meinem jetzigen Zahnarzt ziemliches Vertrauen, er macht eigentlich nur was nötig ist, das auch gut und ohne es in die Läääänge zu ziehen... Auch immer möglichst gleich, wenn man eh schon da ist. Außerdem hat er eine sehr ruhig Art, die mir dann auch gut tut. Nur leider erklärt er halt auch nicht soooo sehr viel.

Ich hatte nun eben das Gefühl, die Entzündung ist weg und nichts tut weh, was will der denn jetzt noch, da fehlt mir halt das Fachwissen.... Vielleicht werde ich ihn einfach bitten, mir nochmal alles genau zu erklären, wenn er noch was machen will / muss und auch zuzugeben, dass ich tierisch Sch.....ss habe....

charleen77  02.12.2011, 18:18
@Maricat

mit der Krone wirst Du auch ein Problem bekommen ;-) das Problem liegt am nicht mehr abschließenden Kronenrand und da können die Bakterien den Zahn angreifen und eine Karies bilden. Bis man da oft was merkt ist der Zahn so Matsch mit Karies daß man ihn extrahieren (ziehen) muß. Die Entscheidung liegt da ja beim Patient... schlimm ist nur daß da im Nachhinein das Geheule groß ist weil man nichts gemacht hat ;-)

Maricat 
Beitragsersteller
 02.12.2011, 19:19
@charleen77

@ charleen77: Es geht jetzt um einen überkronten Schneidezahn, bei dem die Krone gut abschließt, da ist äußerlich alles ganz in Ordnung! Also mach mich jetzt hier nicht ganz fertig !!

charleen77  02.12.2011, 22:49
@Maricat

sorry ich wollte schreiben: mit der Krone wirst du auch KEIN Problem bekommen sondern mit dem Zahn darunter..falls du mal Karies bekommen solltest. Außerdem war meine Antwort auf das von dir geschriebene an Cubaner:

@ Cubaner: Danke für Deine ausführliche Antwort.Und auch an Benny 2000: Ich habe ziemlich viel Angst vorm Zahnarzt allgemein, deswegen graut es mir davor, zu einem anderen zu gehen, der würde dann wieder anfangen und ALLES röntgen wollen und meckern, dass die älteren Kronen nicht mehr so gut abschließen - schon vor 10 Jahren hat mir einer gesagt, das soll alles neue, aber bis heute !!

Ich will Dich nicht fertig machen...spinnst du jetzt? Du hast ne Frage gestellt - wir antworten.

Benny2000  01.12.2011, 19:04

Hallo Cubaner, Du gibst eine sehr fundierte und vor allem KORREKTE Antwort. Wie angenehm. Für Maricat: kein Zahnarzt, der wirklich von seinem Können überzeugt ist wird etwas dagegen haben, wenn Du eine 2. Meinung einforderst. Ich denke, Du kannst ruhig ehrlich sein und ihm sagen, daß Du Dir noch nicht sicher bist. Und schenk auch dem 2. Zahnarzt reinen Wein ein. Dann sollte es möglich sein, Dich gut zu beraten, damit Du am Ende auch wirklich sicher bist.

Hallo,

klar kannst Du das Bild anfordern aber meistens wollen die Zahnärzte es an den jeweiligen Kollegen selber schicken.Vielleicht geben sie es Dir aber MÜSSEN es dem Kollegen schicken. Das Bild muß aber wieder zurück zum ZA weil der die Röntgenaufbewahrungspflicht. Auch wenn Deine Zähne drauf sind ist es nicht Dein Eigentum. Am besten wäre es wenn es ein digitales Röntgenbild ist dann können SIe es per EMail schicken oder auf CD brennen. Vorteil : die CD kannst behalten :-)

und zu deinem Problem am Zahn:

also wenn er Eiter ablaufen lassen mußte hattest du 100% eine Fistel und dann ist Dein Zahn am absterben oder mittlerweile abgestorben. Oft kann man den Prozess am Röntgenbild im frühen Stadium nicht sehen. Sorry wenn ich das jetzt so schreibe aber du bist Leihe wie willst Du ein Röntgenbild erörtern ? Manchmal kannman nicht viel sehen und es ist trotzdem was. Außerdem ist es ein Trugschluß daß nur weil man keine Schmerzen hat nichts behandlungswürdiges da ist. Viele Menschen haben Krebs und vorher auch keine Schmerzen... Es gibt viele Patienten die haben ein Miniloch ( Karies) und sterben schier vor Schmerz und andre da fehlt der halbe Zahn vor lauter Karies und die merken nichts oder nur ein leichtes ziehen. Das Schmerzsystem des Menschen ist nicht bei jedem gleich.

Aber klar wenn Du ne 2. Meinung willst geh ruhig noch zu einem anderen ZA. Man kann für eine Wurzelbehandlung auch durch die Krone bohren. Wenn man nämlich die Krone so runtermachen will geht sie kaputt und Du brauchst eine neue Krone. Wenn man durchbohrt kann man den Zahn behandeln und mit Kunststoff wieder verschließen. Viel Glück

also ein experte bin ich nicht aber

1.kannst du auch, (gegen kopier erstattunge,(obolus fürs kopieren für dich) deine komplette arztakte rausgeben lassen,auch die röntgenbilder.

2.eigentlich schon,aber untersuchen wird der arzt dich bestimmt(nicht röntgen)

3.das weiss ich nicht,einfach bei der krankenk. nachfragen

charleen77  02.12.2011, 22:53

man kann akteneinsicht bekommen aber Kopien nur z.B. von Laboruntersuchungen und nichts von der akte als solches

zu 1.: Das Röntgenbild gehört dem Patienten/der Krankenkasse. Da es hier bezahlt wird. zu 2.: Klar kannst du einen anderen Arzt aufsuchen. In Deutschland herrscht freie Arztwahl. zu 3.: Jede Krankenkasse hat ihre eigenen Ärzte, welche man um Rat fragen kann. Wobei ich hier nicht sagen kann, ob diese nur telefonisch oder auch vor Ort beraten...

  1. Auf das Bild hast Du Anspruch, weil es von der Krankenkasse bezahlt wurde. Wenn Du bisher immer bei diesem Zahnarzt warst, sollte das Vertrauensverhältnis so sein, dass Du offen über Deine - aus meiner Sicht berechtigten Zweifel - mit ihm sprechen kannst. So könntest Du offen und ehrlich sagen, dass Du Angst hast und deshalb gern eine zweite Meinung hören möchtest, bevor Du Dich dieser Prozedur unterziehen wolltest.

  2. Wenn Du bei der Anmeldung gleich mitteilst, warum Du einen Termin möchtest, sollte es möglich sein, dass ein Arzt sich das Röntgenbild ansieht und seine Feststellung darüber trifft, was er sieht. Eine Diagnose wird er allerdings als verantwortungsbewusster Arzt vermutlich nicht ohne Untersuchung stellen.

3.Es gibt den medizinischen Dienst sowie Vertrauensärzte der Krankenkassen.

Fakt ist aber bei aller Unabhängigkeit, dass jeder Arzt seine Diagnose nach seinen Kriterien stellt und daraus eine weitere Vorgehensweise vorschlägt, mit der er selbst sich identifizieren kann. Das kann recht unterschiedlich sein, wie ich selbst schon erlebt habe.