"Robuste" Zwerbuntbarsche - Apistobramma Borelli?
Hallo, ich suche eine möglichst robuste Art Zwergbuntbarsche für mein 300l Becken. Momentan habe ich ein Auge auf Apistogramma Borelli geworfen, von dem ich schon viel Positives gelesen habe. Auch Ap. Caucatuoides finde ich interessant. Ich weiß, dass vor allem Apistogramma-Arten relativ empfindlich bezüglich des Wasser reagieren können. Ich habe auch eine Umkehr-Osmose-Anlage, allerdings möchte ich aufgrund der großen Mengen an Abwasser nicht das ganze Becken mit Osmose-Wasser befüllen müssen. Darüber hinaus würde ich die Barsche gerne mit Amano-Garnelen vergesellschaften und sollten daher nicht zu groß sein. Hat jemand Erfahrungen mit "rubusten" Apistogramma Arten, vor allem mit Borellis? Oder hat jemand andere Empfehlungen?
1 Antwort
Hallo,
robuste Apistogramma gibt es leider nicht. Es gibt einige Arten, die etwas weniger empfindlich sind, z.B. die A. cacatuoides oder auch die A. borellii - aber trotzdem sind und bleiben diese Fische viel empfindlicher als andere Zierfische wie die Salmler, Bärblinge, großen Cichliden etc.
Das liegt nicht nur an den Wasserwerten, die möglichst genau eingehalten werden müssen, sondern viel mehr noch an der Keim- und Bakteriendichte, die in einem normalen AQ nun mal herrscht.
Will man diese Fische mit anderen Arten vergesellschaften, dann kommt das Futterproblem hinzu. Diese Fische kommen alle aus Habitaten, in denen es nur sehr wenig Nahrung gibt, trotzdem (oder gerade deshalb?) sind es gierige Fresser.
Wenn sie aber nicht knapp gefüttert werden, sterben sie in recht kurzer Zeit an einem Zuviel an Futter - das lässt sich bei einer Vergesellschaftung mit anderen Fischen leider nicht vermeiden.
Außerdem sind diese Fische sehr stressempfindlich. Bei einer Vergesellschaftung mit anderen Fischen fühlen sie sich überaus schnell gestresst und gestört - und gestresste Fische sterben schnell.
Viel besser als die Haltung in einem großen Gemeinschafts-AQ gelingt die Haltung in kleineren Art-AQ. Dort kann man die Wasserwerte optimal einstellen, die Keim- und Bakteriendichte aufgrund des sehr geringen Besatzes deutlich niedrig halten, knapp füttern. Und bei einer Vergesellschaftung mit kleinen ruhigen Fischen, wie z.B. Funkensalmlern, Endler-Guppys oder Perlhühnchen, hält sich auch der Stress in Grenzen.
Besonders bei der Vergesellschaftung mit Panzer- oder Antennenwelsen kommt großer Stress auf, da diese Fische die Reviergrenzen der Apistogramma nicht einhalten können.
Bei den A. borellii ist übrigens noch das große Problem, dass sie am besten bei Raumtemperatur leben - dauerhaft mehr als 22 - 23 Grad lässt sie schnell sterben.
Gutes Gelingen
Daniela