Sekundenzeiger bleibt beim "Hinsehen" kurz stehen?
Vielleicht kennt jemand das - vermutlich wahrnehmungspsychologische - Phänomen:
Wenn man in einem Raum sitzt in dem eine analoge Uhr mit Sekundenzeiger (der von Sekunde zu Sekunde "springt") vorhanden ist und man genau "hört", dass der Sekundenzeiger immer gleichmäßig von Sekunde zu Sekunde springt dann aber auf die Uhr blickt hat man das Gefühl, dass der Sekundenzeiger diesen Moment (in gefühlten 60-80% der Fälle) ein wenig länger auf seiner Position verharrt bevor er weiter"tickt". Diese eine Sekunde nach dem "Hinsehen" ist gefühlte 30-50% länger als die darauf folgenden Sekunden, die wieder ganz normal vom Zeiger abge"tickt" werden.
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Ähnliches Phänomen bei einer blinkenden LED:
Sie blinkt gleichmäßig in ihrem Rhythmus bei längerer Beobachtung. Lässt man sie jedoch einige Zeit "unbeobachtet" und blickt dann wieder zur blinkenden LED bleibt das erste "Aufleuchten" direkt nach dem Hinblicken gefühlte 30-50% länger als die darauf folgenden Leuchtperioden.
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Das Phänomen tritt wie gesagt in gefühlten 60-80% der Fälle ein. Wenn man es direkt daran anlegt, das Phänomen wieder und immer wieder zu registrieren, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Effekt auftritt auf gefühlte 20-40%.
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Warum ist das so? (Kennt das überhaupt jemand außer mir? Oder bin ich verrückt?^^)
Liebe/r netazon,
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5 Antworten
Das ist ein Resultat der sogenannten sakkadischen Suppression.
"Bewegen wir unsere Augen sehr schnell, so nehmen wir die Zeit unmittelbar nach dieser so genannten Sakkade stets als verlängert war. Wissenschaftler nennen dieses Phänomen auch Chronostasis, von griechisch chrónos für "Zeit" und stasis für "Stockung". In den meisten Situationen bemerken wir diese Zeitdehnung allerdings gar nicht. Erst wenn wir auf etwas schauen, das sich in konstanten Intervallen bewegt, etwa auf einen Sekundenzeiger, scheint die Zeit für einen Moment stehen zu bleiben.
Aber warum beeinflussen Augenbewegungen unser Zeitempfinden? Dieser Frage ist Kielan Yarrow mit seinen Kollegen von der City University London nachgegangen. Die Forscher haben Probanden auf einen Zähler blicken lassen, und sie gefragt, ob die erste Zahl länger oder kürzer präsentiert wurde als die folgenden. Ohne die Teilnehmer darüber zu informierten, veränderten die Wissenschaftler systematisch die Dauer der ersten Ziffer. So tasteten sie sich an die Zeitspanne heran, um welche die Testpersonen die Zahlen verlängert wahrnahmen.
Hierbei entdeckte Yarrow etwas Erstaunliches. Schon lange ist bekannt, dass unsere Wahrnehmung unterdrückt wird, während wir unsere Augen schnell bewegen. Gäbe es diese so genannte sakkadische Suppression nicht, würden wir ständig verschmierte Bilder sehen – vergleichbar mit dem Ergebnis eines zu schnellen Kameraschwenks. Wie wir aber mit der resultierenden Wahrnehmungslücke umgehen, war bis dahin ein Rätsel.
Die Forscher bemerkten nun, dass die empfundene Zeitstockung exakt so lange dauerte, wie die vorangegangene Augenbewegung. Sie vermuten daher, dass die durch die sakkadische Suppression herausgeschnittene Zeit an das Ende des Blickwechsels gesetzt wird. Dieser Trick ermögliche es uns, unsere Umwelt sowohl stabil als auch kontinuierlich wahrzunehmen.
Sollte also beim Jahreswechsel der Sekundenzeiger stocken, brauchen sich auch Besitzer teurer Präzisionsuhren keine Sorgen zu machen: Springt der Zeiger weiter, ist genau eine Sekunde vergangen. Für Digitaluhren gelten dabei übrigens die selben Regeln. "
Quelle: http://www.spektrum.de/alias/naklar/sekundenzeiger/975419 abgerufen am 15.10.2013
Grandios! Dankeschön.
Liebe Klara vom gutafrage.net-Support,
den Rat den ich suche ist der Grund warum das so ist und ob es normal ist. Weder die Meinung der Community interessiert mich noch möchte ich sie mit dieser Frage "besser" kennenlernen. Trotzdem herzlichen Dank für das Kommentar des Supports :)
Ich habe das mal auf Bahnhofsuhren bezogen gehört. Da die Zeit nicht exakt anzeigbar ist, wird bei der ersten Sekunde die Zeit frisch nach der Atomuhr "getaktet". Das ist nach jeder vollen Minute.
Hoffe, konnte Dir weiter helfen.
Das was du meinst ist die Tatsache, dass die Sekundenzeiger der analogen Bahnhofsuhren kurz auf der 12 Uhr Stelung stehen bleiben.
Das stimmt auch. Würde aber nicht erklären, wieso es bei digitalen und analogen Uhren zu Hause genauso funktioniert oder gar bei Blinklichtern wie LEDs.
Ich habe es gerade mit meiner digitalen Uhr getestet und ich muss dir zustimmen. Die "erste" Sekunde scheint etwas länger zu sein als die darauffolgenden Sekunden. Eine Erklärung habe ich dafür aber nicht. ;-)
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Eine ähnliche Frage habe ich auch schon einmal gestellt, weil es mir bei Uhren mit Sekundenzeigern so vorkam, als ob der Sekundenzeiger ab und an nach hinten ausschnellt:
Geht es euch auch manchmal so, dass ihr beim Blick auf eine (nicht digitale) Uhr denkt,...
Freundlicherweise hat ja Swisslady schon darauf verwiesen, danke. :-)
Ja, die habe ich gelesen, die ähnliche Frage, musste aber leider feststellen, dass es das Phänomen ja nicht bei einer LED oder, jetzt neu: bei einer digitalen Uhr erklären würde. Und schade, dass du keine Erklärung parat hast. Das wäre wirklich sehr interessant!
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Wenigstens bin ich schon mal froh, dass es nicht nur mir so geht :)
kann da leider nicht mitreden da ich nicht kiffe
dann bleibt nur nocch die möglichkeit das es ein Fehler in der Matrix ist
Ich muss ausdrücklich betonen, dass es ohne Einfluss von irgendwelchen Drogen entsteht, noch, dass ich diese konsumier(t)e!