Stiefographie, wie lange dauert es, die zu lernen, welche Endgeschwindigkeit

„Erlernen“ ist subjektiv. Meinst du „ich kenne alle Zeichen und kann sie lesen und schreiben, wenn ich genügend Zeit habe“ oder „ich kenne alle Zeichen und Kürzel so gut, dass sie mir wie von selbst aus der Feder fließen und ich flüssig schreiben kann und es Geschriebene später so schnell lese wie gedruckten Text“? Letzteres dauert natürlich einiges länger, weil da die Übung noch hinzukommen muss… was aber nicht wirklich zum „Lernen“ im engeren Sinne zählt.

Andererseits kann ich auch keine konkreten Zahlen nennen, auch, was die Endgeschwindigkeit angeht.

Ich habe die Stiefografie zwar „erlernt“, aber eher im Sinne der ersten Frage: ich bin die Lektionen durchgegangen, habe aber nie auf Geschwindigkeit oder Geläufigkeit geübt und die Schrift nicht „automatisiert“. Jedes Nachdenken beim Schreiben („Gab’s da nicht ein Kürzel für? Wie schreibt man das noch gleich?“) ist für Geschwindigkeit tödlich, also muss man eigentlich üben, üben, üben, bis die Formen wie von selber aus dem Kuli purzeln. (In dem Zusammenhang ist es oft besser, etwas „länger“ und „ineffizienter“ zu schreiben, als eine Sekunde lang nachzudenken, um das Kürzel aus dem Gedächtnis zu kramen; der Zeitverlust macht den Platzgewinn wieder kaputt.)

Bei der Stiefografie hast du übrigens auch die Auswahl zwischen drei Stufen (Grundschrift, Aufbauschrift I, Aufbauschrift II), sodass du auswählen kannst, wie weit du gehen möchtest. Dadurch kannst abwägen, ob du lieber etwas einfach Erlernbares oder lieber etwas mit einer (potenziell) höheren Endgeschwindigkeit (durch mehr Kürzel… wenn man sie erst einmal automatisiert hat) wählst. Das im Gegensatz zu dem einen oder anderen System, das vielleicht ebenfalls ohne Verstärkung auskommt, aber keine weiteren Systemstufen hat, mit denen man auf Wunsch noch schneller schreiben kann.

(Der Verzicht auf Verstärkung war auch bei mir das Ausschlag Gebende für meine Wahl der Stiefografie.)