Vater unglücklich im Seniorenheim
Mein Vater, knapp 70, ist seit 1 Jahr im Pflegeheim und hat einen Betreuer. All dieses hat mein Vater selbst veranlasst, nachdem er sich nicht mehr selber verpflegen konnte (u.a Parkinson)und letztes Jahr psychisch wie pysisch sehr angeschlagen war. Da wir mehrere Jahr keinen Kontakt hatten, habe ich diese ganze Entwicklung nicht mitbekommen und kann erst jetzt, seitdem ich seit ein paar Monaten Kontakt zu meinem Vater habe, versuchen zu helfen. Er ist in seinem Seniorenheim totunglücklich, da er dort der jüngste Bewohner ist, möchte so schnell wie möglich eine Veränderung und ist der Meinung das er wieder alleine wohnen kann. Dazu muß man sagen, daß er in den letzten Wochen starke Wahnvorstellungen hat und nach dem Gespräch mit der Heim/Pflegeleitung Mitbewohner und Mitarbeiter verbal angegriffen hat und nicht wirklich kooperativ ist ( Auskunft der Pflegeleitung nach einem Gespräche, sowie Info von dem Betreuer). Er verweigert Medikamente und ist sich in seinem Zimmer nur noch am verbarikadieren. Wenn ich vorbeikomme, gehen wir spazieren etc. aber vorher zeigt er mir erstmal eine lange Zeit, daß er aus dem Spiegel beaobachtet wird, jemand an seinen Schubladen war oder erzählt mir das er nach und nach vergiftet werden soll. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll oder kann. Soll ich mich mit dem Betreuer in Verbindung setzen oder nochmals ein Gespräch mit der Heimleitung führen? Besteht überhaupt die Möglichkeit, daß mein Vater so einfach das Heim wechseln kann oder wie er wünscht in eine Senioren WG gehen kann?
8 Antworten
ich denke mal, dass die von dir beschriebenen situationen eher krankheits- und/oder medikamentenbedingt sein werden. deshalb wäre es denkbar, dass ein wechsel des pflegeheims nicht viel bringen würde.. auch ist die frage, ob und wie er den wechsel einer einrichtung verkraften würde.
generell sollte das schon möglich sein, allerdings sind die wartelisten (regional kann das auch anders liegen) sehr lang. es sei denn, du könntest gut dazu finanzieren :(
auch scheint es mir nach deiner beschreibung fast unmöglich, ihn in einem eigenen wohnraum unterzubringen.
generell können die gespräche mit dem Betreuer, dem personal (und mit heimbewohnern) nicht von nachteil sein. höre genau zu, schaue soweit es möglich ist auch ein wenig genauer hin, .. evtl. missstände könntest du so entdecken,sollte es sie geben.
ich wünsche dir viel kraft :)
lg :)
Naja, du solltest dich erstmal bei Spezialisten Informieren, wie es so mit der Psyche deines Vaters steht. Wenn er Wahnvorstellungen hat, befürchte ich, ist es mit einer WG schwierig, es muss sich ja jemand um ihn kümmern, der Ahnung davon hat. Weißt du, ob dein Vater schlimme Erlebnisse oder Erfahrungen in der Vergangenheit hatte? Wenn du/ ein Therapeut mit ihm darüber sprichst, geht es ihm vielleicht besser.
das aufenthaltsbestimmungsrecht hat der betreuer. klar kannst du ihn ansprechen, aber der wird froh sein, für deinen vater einen heimplatz gefunden zu haben. das wohl des patienten steht hinten an. für den betreuer steht der eigene verdienst im vordergrund. mit der heimleitung zu sprechen, halte ich für sinnlos. davon wird dein vater auch nicht glücklich.
dass dein vater die medikamente verweigert, find ich gut. viele alte leute werden damit zugedröhnt. es wäre schön, wenn man deinem vater die letzten lebensjahre so angenehm wie möglich gestaltet. dazu müßtest du dich mächtig ins zeug legen. du müsstest eine senioren wg suchen, was an sich schon schwierig wird, und dem betreuer vorschlagen. ich bin aber überzeugt, dass er sie ablehnen wird. und dann ist da noch die wahrscheinlichkeit, dass sich dein vater in der neuen wg auch nicht wohlfühlen wird. aber ein versuch ist es wert. betreutes wohnen, wie von rosenstrauss erwähnt, ist auch eine gute idee. aber du mußt das suchen. ein anderer macht es nicht. und du mußt schauen, ob es die finanzen hergeben.
Das Problem in solchen Einrichtungen ist die langsame dahinschreitende Unselbstständigkeit, der Gruppengedanke und die teilweise ins Extrem gehende Fürsorglichkeit der Pfleger und übrigen Heimbewohner. Es ist wie im Kindergarten. Nur haben dort alle gesundheitliche Probleme und wollen ernst genommen werden. So ein Heim ist nichts für einen selbstständigen Menschen. Er wird dort in Portionen gebracht, die der Routine und Durchführbarkeit sicher sehr zum Nutzen gerecht wird, aber nicht der Gesundheit, die auch etwas mit der Stärkung des eigenen Willens zu tun haben. Der eigene Wille wird dort ständig sabottiert. Am besten man ist dort ganz anders als die Anderen und hat einen Sonderstatus. Vor Allem müssen die Pfleger viel Respekt vor einem haben. Dann könnte es was werden. Ansonsten kann ich mir schon vorstellen, das ein 70jähriger dort so seine Probleme bekommt und sich nichts gefallen lassen will. Das ist normal.
erkundige dich doch mal nach dem betreuten wohnen. dort hat er seine eigene wohnung (ich glaube, es ist nur ein zimmer), aber es ist immer personal da um im ernstfall helfen zu können. ich denke, das ist eine feine sache für ältere personen, die noch nicht im altersheim wohnen wollen