Was für ein Ausmaß können Setzrisse nehmen?
Hallo,
in unserem Statiker-Angebot haben wir u.a. 4h Besichtigung des Gebäudezustands aufgenommen. Der Termin ist aber erst nächtes Jahr. Nachdem wir unser Estrich ohne Klopfen entfern haben, haben wir darunter auf der Decke Risse festgestellt. Die Decke ist eine Hohlsteindecke, bzw. Fertigbalkendecke, wo zwischen Betonträgern Hohlsteine eingelegt werden. (Dürfte wie auf dem Bild sein). Darüber kommt dann noch eine Betonschicht.
Bei Setzrissen bin ich bisher immer davon ausgegangen, dass sich diese auf den Putz beschränkt.Oder ist es ebenso normal, dass weitaus größere Risse möglich sind, die trotzdem unbedenklich sind? Bei uns ist es nämlich so, dass in zwei Zimmern die diese daraufgegoggene Betonschicht in Trägerichtung einen Riss hat. Darunter, wo man dann die Hohlsteine sieht (Sobald man die Putzschicht wegklopft), ist der Riss ebenso sichtbar. Also durchgängig. (Also Laie könnte man davon ausgehen, dass diese Hohlsteine irgendwann mal nach unten durchknicken bzw. durchbrechen könnten)
Viele Grüße
4 Antworten
Hier mal ein paar Bilder. Erstens die Übersicht über die Lage der Risse
Riss 1: Decke Keller (Das Bild wurde durch Gutefrage gedreht)
Riss 1: Boden EG (Das Bild wurde durch Gutefrage gedreht)
Rsis 2: Boden OG (Das Bild wurde von Gutefrage gedreht)
Riss 2: Decke EG (Das Bild wurde von Gutefrage gedreht)
Wand X3
Hallo micholee,
ohne die genaue Situation zu kennen, würde ich jetzt mal in's Blaue raten, daß die Risse immer dort auftreten, wo sich im Geschoß darunter eine (eigentlich nichttragende) Wand parallel zur Deckenspannrichtung oder ein anderes "Hindernis" befindet.
Dann wäre das nämlich ein ziemlich typischer Schadensmechanismus: Ein Streifen der Decke "legt" sich auf die Wand, während sich die benachbarten Streifen unbehindert verformen können. Folge: die dazwischen angeordneten Füllsteine reißen.
Kleine Skizze (hatte ich schon früher mal gezeichnet, weil der Schaden öfter vorkommt):
Die Füllsteine sind dadurch beschädigt, aber das Tragsystem als Ganzes ist noch erhalten. Rein persönliche Meinung: Keine größere Sorge. Aber bittet im neuen Jahr nochmal Euren Statiker um Beurteilung!
Grüße!
waldenmeier
Hallo,
vielen lieben Dank, wenn viele so Experten oder Berufserfahrene schreiben. Ich habe mal ein paar Bilder hochgeladen. Wird mich vermutlich über Weihnachtan und Neujahr nicht ruhig schlafen lassen, bis der Statiker vorbeikommt. Ich habe nun 4 große Risse festgestellt und die in der Übersicht eingezeichnet. Mit X1 bis x5 habe ich die Wände angezeichnet, die später ohne Absützen wegkommen sollten (Wunschdenken). Interessant finde ich Riss nummer 3, der sich über die gesamte Hausbreite hinzieht. Die Wand x3, die eigentlich nicht tragend sein soll, hat von der Absetzung (Riss 3) auch einen Riss abbekommen.
Hallo, wie kommst du auf den Gedanken nur der Putz sei gerisen? Der reist ja nicht von alleine. Über die statischen Auswirkungen kann nur ein Fachmann vor Ort klähren.
Ich dachte, dass vorerst der Putz reist. In meinem Fall ist ja nicht nur der Putz. War halt ein laienhafter Gedanke
Du hättest ja mal besser ein Bild von diesen Rissen eingestellt! Wie eine Hohlsteinkörperdecke aussieht, weiß jeder!
Also die Spannrichtung der Deckenplatten, bzw. hier der Stahlbetonträger ist jeweils von tragender Zwischenwand zur Außenwand, also ist nicht das komplette Deckenfeld gerissen, sondern nur an einzelnen Trägern. Dennoch sollte sich das mal ein Statiker ansehen. Existiert noch eine statische Berechnung vom Haus? Falls nicht, die Bauämter haben sowas teilweise noch. Vielleicht ist der Aufbeton nicht in der Stärke in der er hätte ausgeführt werden müssen.
Ja habe ich gemacht. Sind hoffentlich nicht so verwirrend.