Wer hat Söhne die gerne Mädchenkleider tragen?

Hallo Bloom,

Mama (Micabella) hat mich auf diese Frage hingewiesen und schon einiges über mich geschrieben.

Ja ich bin jetzt 18 , und bin froh und dankbar (an Mama und Oma) dass ich auch meine feminine Seite ausleben darf. Ich habe mich natürlich viel über Transsexualität, Transvestismus, Fetische usw. informiert, jedoch verstanden habe ich bei weitem nicht alles. Das macht aber nichts ich freue mich, dass ich mein Leben so wie jetzt durchziehen kann.

Am wichtigsten sind mir meine langen Haare (knielang) jedesmal wennich vorm Spiegel stehe und mir Zöpfe flechte bin ich lustvoll erregt. Also bin ich wohl in erster Linie Fetischist. Das kleiden zum Mädchen sehe ich als 2. Identität, da ich immer noch sehr zierlich bin, brauchts gar nicht viel dazu: neutral gekleidet, glattrasiert und die langen Haare (wie gesagt meistens Zöpfe), da gehe ich automatisch als Mädel durch und gelegentlich Anmachen von Jungs, etwa : "hallo Süsse" empfinde ich als lustvolle Bestätigung meines Auftretens.

Trotzdem, sexuell gesehen betrachte ich mich als männlich und strebe nach sexuellen Beziehungen mit Mädchen.

Soviel erstmal zu mir, schreib mich gerne an, wenn ich Dir weiter behilflich sein kann.

Liebe Grüsse

Benny , der Rapunzelboy

Mein Sohn hat immer lange Haare gehabt, sich Zöpfe flechten lassen und in der Schneiderei meiner Mutter als Mädchen-Model fungiert. Ganze Ferien hat er als Mädchen gestylt verbracht. Heute ist er 18 , macht eine Gärtner-Lehre und trägt fast knielange Haare. Seine Kleidung ist meistens "uni-sex".

Mein Sohn, 11 Jahre, trägt seit einem Jahr gerne Mädchenkleidung. Auch in der Öffentlichkeit. Nur in der Schule noch nicht. Ich muss sagen, er sieht gut darin aus.

Soweit erst einmal kein Problem. :)

Aber ich benötige ein paar Tipps von Pappa, oder Mamma, die vielleicht schon Erfahrung damit gemacht haben.

Bei mir (m) gehören Röcke und Kleider auch zur ganz normalen Garderobe, ich mache da keine Unterschiede. So gesehen kenne ich das eher aus dem Blickwinkel deines Sohnes.

Ich finde es prima, dass du damit so locker umgehst, viele Eltern haben damit ein größeres Problem. Mir ist aber nicht ganz klar, welche Tipps du erwartest, daher schreibe ich einfach mal ein paar Gedanken zusammen.

Es gibt ja prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder dein Sohn mag einfach nur Mädchenkleidung, weil ihm das gefällt - oder das Tragen der Mädchenkleidung ist Ausdruck einer weiblichen Identität. Die Frage ist also, ob sich dein Sohn auch als Mädchen identifiziert.

Das Problem bei der Sache ist die Pubertät, die vor der Tür steht. Wenn dein Sohn transident ist, dann macht es Sinn, die Pubertät medikamentös erst einmal aufzuhalten, bis eindeutig geklärt ist, ob dein Sohn als Mädchen leben will. Denn die Pubertät führt zu massiven Veränderungen, die nicht oder nur mit viel Aufwand umkehrbar sind - vor allem, was die Stimme angeht. In diesem Fall würde ich mich an eine entsprechende Beratungstelle wenden.

Wenn dein Sohn nicht transident ist, sich also als Junge sieht, der einfach nur gerne Mädchensachen anzieht, dann bringt die Pubertät andere Probleme und zwar mit seinem sozialen Umfeld. Denn mit der Pubertät bekommt das männliche Rollenmodell eine starke Bedeutung für alle Jungs in seinem Umfeld. Und dieses Rollenmodell lehnt alles Feminine rigoros ab, weshalb queere Kinder (also Kinder, die sich nicht ihrem Rollenmodell entsprechend verhalten) häufig Mobbing ausgesetzt sind. Es hängt letztendlich von deinem Sohn ab, wie das funktionieren kann und möglicherweise wendet er sich mit der Pubertät ja auch ganz dem männlichen Rollenmodell zu, dann besteht da erst einmal gar kein Problem. :)

Dein Sohn hat, wie jeder Mensch, maskuline und feminine Anteile. Wir unterdrücken in der Regel den nicht zu unserer Biologie passenden Anteil und solange er unterdrückt wird, funktioniert das auch. Sobald man aber als Mann seinen femininen Anteil die Freiheit geschenkt hat - und das macht dein Sohn bereits - kann man ihn nicht mehr unterdrücken. Der feminine Anteil ist immer da und will sich natürlich auch ausdrücken - was sich im Erwachsenenalter dann oft in Form eines - meist heimlichen - Crossdressings zeigt. Unterdrückt man das, führt das oft zu erheblichen seelischen Belastungen und Krisen.

So gesehen halte ich viel davon, wenn jeder sein Ich so ausleben kann, wie er möchte. Das ist generell eigentlich kein Problem - das Problem ist immer das soziale Umfeld. Wenn ihr das im Griff habt und hinter eurem Sohn steht, halte ich es für sinnvoll, ihm auch weiter die Freiheit zu lassen, sich so zu präsentieren, wie er möchte. :)

Ich bin Transgender, Frau zu Mann. Und das bei deinem Sohn kann nur zwei Sachen bedeuten. Entweder er ist ein Transvestit, also mag es sich als Mädchen zu kleiden. Oder er fühlt sich als Frau, und wird sich umwandeln.

Ihr solltet langsam zum Psychologen gehen um zu sehen ob er nur Frauen Kleidung tragen will oder eine Frau sein will. Denn so ermöglicht ihr ihn eine leichtere Hormon Behandlung später,weil er ja schon beim Psychologen ist. Viel Erfolg egal welchen weg er geht. Finde eure Einstellung übrigens toll.