Wie kann ich mir Ritalin verschreiben lassen?
Hallo, ich wollte mal fragen, ob mein Hausarzt mir Ritalin verschreiben kann ?
Bevor mir jetzt alle davon abraten oder fragen warum eigentlich, werde ich das jetzt etwas genauer erklären.
Bei mir wurde als Kind ADS diagnostiziert und ich habe zwischen dem erstenund zweiten Schuljahr bereits Ritalin bekommen. Es hat mir damals auch sehr geholfen, jedoch bekam ich immer wenn die Wirkung nachließ sehr starke Kopfschmertzen, weshalb das Ritalin nach relativ kurzer Zeit wieder abgesetzt wurde.
Wenn ich mich recht erinnere, dann habe ich glaube ich in der Folgezeit noch ein anderes Medikament bekommen. Dieses allerdings auch nicht sehr lange.
Ich bin mitlerweile 22 und habe den Rest meiner Schulzeit dann ohne Ritalin beendet. Meinen Realschulabschluss, eine Ausbildung, die Fachhochschulreife und eine Fortbildung zum Meister habe ich auch trotz meiner Konzentrationsschwäche gut bewältigt.
Mitlerweile studiere ich jedoch Jura im ersten Semester und habe große Probleme zu Lernen, da ich mich meist nur maximal 30 Minuten am Stück wirklich konzentrieren kann. Dann brauche ich meistens auch wieder eine halbstündige Pause, bevor ich weitermachen kann.
Da ich auch immer große Probleme habe mich mal hinzusetzen um was zu machen und mich auch in den Vorlesungen nicht auf die Themen konzentrieren kann, habe ich wirklich Zweifel, ob ich das Studium so schaffen kann.
In der Schule oder während der Ausbildung hatte ich meist keine Probleme, da ich meist auch ohne zu Lernen 70 bis 80 % der Punkte erreicht habe.
Geht im Studium leider nicht so leicht.
Die Ärztin die ADS damals bei mir diagnostiziert hat ist leider schon seit 2005 im Ruhestand und die Praxis gibt es mitlerweile auch nicht mehr.
Ich würde Ritalin gerne nochmal ausprobieren, auch auf die Gefahr hin, dass ich es eventuell wieder nicht vertrage.
Liebe Grüße
11 Antworten
Medikinet (selber Wirkstoff wie Ritalin, einzig zugelassenes Präparat damit für Erwachsene) darf nur vom Facharzt für Psychiatrie verschrieben werden in der Erstverordnung und selbst da macht es bei weitem nicht jeder!
Außerdem muss bei so langer Pause (auch wenn es als Kind mal bestand) eine erneute Diagnostik erfolgen (und wenn es nicht mit Unterlagen nachgewiesen werden kann sowieso), diese wird in Spezialambulanzen für ADHS/Erwachsene gemacht und die haben idr Wartezeiten von einem Jahr.
Privat geht auch, kostet ca 400€.
Dazu gehören Untersuchungen wie EEG, MRT, Blutdruck, Augeninnendruck usw - psychologische Tests - und auch Beweise dass es früher schon bestand zb durch Einträge in Zeugnissen.
ADHS nur im Erwachsenenalter gibt es nicht.
Also überleg dir ob es den Aufwand wert ist oder du doch nicht lieber lernen willst...
Nicht als Erstverordnung. Nur als Folgeverordnung für 12 Monate, danach muss der Facharzt die Indikation erneut bestätigen.
Absolut einverstanden, doch jeder Arzt kann Methylphenidat verschreiben...
Wie kann man dir Ritalin verschreiben?
Ganz einfach: Geh zu einem Fach(!)Arzt, schildere deine Beschwerden, lass ihn eine Anamnese machen und der Arzt wird dich untersuchen und dann entscheiden ob Ritalin einen Versuch wert ist oder nicht. Ob es notwendig ist oder nicht, ob nicht andere Medikamente oder Methoden besser geeignet wären oder nicht.
So wie es jeder andere auch tut, wenn er Beschwerden hat. Ob du es bekommst kann dir hier keiner sagen. Aber wenn du genug Ärzte fragst, wenn der erste es für nicht notwendig erachten sollte, wird sich sicherlich auch einer finden, der es dir verschreibt.
Weil dem ganzen vielleicht sinnvollerweise eine vernünftige Diagnose vorausgehen sollte? Macht Sinn, oder? Und nein - Hausärzte verschreiben sehr ungern Psychopharmaka ins Blaue hinein. Da hat man schon Probleme ein Antidepressiva zu bekommen. Und das ist auch gut und richtig so - eben weil.ein Allgemeinmediziner nicht über das notwendige Fachwissen verfügt. Zudem ist Ritalin nur auf BTM-Rezept zu bekommen, auch das nicht grundlos und ein weiterer Faktor, warum ein verantwortungsvoller Allgemeinmedizin es nicht so einfach verschreiben wird, wie OP es sich vorstellt.
Wieso muss es denn der "Facharzt" sein? Jeder Arzt kann Ritalin verschreiben.
Ritalin wurde und wird immer wieder kontrovers diskutiert. Zudem wird regelmäßig Kritik an dem Medikament auch aufgrund diverser Studien geübt.
http://www.welt.de/gesundheit/article116232688/ADHS-Mittel-Ritalin-zeigt-Gewoehnungseffekt.html
Da es jetzt schon einige Zeit her ist, als dir Ritalin verordnet wurde, wäre es doch möglich, sich vom Hausarzt dazu beraten zu lassen und die aktuelle Situation nochmal zu schildern. Evtl. gibt es andere Lösungen, Alternativen.
vielleicht solltest du hinzufügen, dass die Kontroverse künstlich ist. Wir haben einen Haufen Big Pharma Lobbyisten und Salesmen an Verschreibungsstellen. Das ist die eine Seite des Arguments. Und wir haben einen Haufen ernsthafter Forscher, die sich um ADHS bemühen. Das ist "die andere Seite". Ist so ähnlich wie beim Rauchen und den Studien dazu.
Methyphenidat (der Wirkstoff von Ritalin, Medikinet, Concerta etc.) kann dir im Prinzip jeder Arzt mit staatlicher Zulassung verschreiben. Ich würde dir jedoch raten zu einem Facharzt der Psychiatrie oder zu einem Neurologen zu gehen. Diese kennen sich mit Psychopharmaka am besten aus.
Du kannst dich auch zuerst an deinen Hausarzt wenden, welcher dich anschliessend einem Facharzt überstellt.
Gehe einfach hin und schlidere dein Problem. Im Anschluss wirst du zusammen mit deinem Arzt (welcher sicher noch einige Untersuchungen mit dir anstellen wird) entscheiden, ob Methylphenidat die richtige Variante ist.
Ich schließe mich Kugel an, Frage Dich aber, warum Du diese Frage stellst. Du hast bisher sehr viel geschafft, alle Achtung. Mein Sohn bekam damals auch eine kurze Zeit dieses Zeug, er ist 4 Jahre alter. Es wurde abgesetzt, Gott sei Dank!!! Er hat es immer schwer gehabt, bis jetzt eigentlich, aber er geht seinen Weg sehr gut!
Du bist 22, und fragst, wie Du Ritalin verschrieben bekommst? Gehe zum Neurologen, er untersucht Dich und entscheidet dann. So geht das.
Alles Gute!
Die Dinge die ich bisher geschafft habe waren aber bei weitem nicht so fordernd wie ein Studium. In der Realschule habe ich nix gemacht und auch einen nicht so guten Schnitt von 2,9 gehabt. Zu Bestehen hat es gereicht. In der Ausbildung war es genauso, da hatte ich dann einen Schnitt von 2,8.
Bei dem Meister habe ich mir die ersten 16 Wochen die Eier geschaukelt und war auch nur ca. 70 % der Zeit beim Unterricht. Die letzten zwei Wochen habe ich dann unregelmäßig was gemacht.
Hat auch da zum Bestehen mit 68 % gereicht.
FOS wird einem in der heutigen Zeit praktisch geschenkt. Da habe ich dann echt nix mehr gemacht und hatte einen Schnitt von 2,3.
Ein Jurastudium ist allerdings aufwändiger. Ist zwar auch kein Hexenwerk, aber mann muss die Theorien einfach wirklich beherschen und dazu muss man dann auch einfach mal wo einige Stunden sitzen und sowas mal durcharbeiten. Natürlich muss man das jetzt nicht jeden Tag machen, aber so ab und an sollte man das schon machen.
Kein Problem! :-)
welcher Arzt verschreib bei einen Kind unter vier Jahren (du schreibst "damals") Ritalin?
Da war mein Sohn älter! Ich wollte sagen, dass mein Sohn JETZT 4 Jahre älter ist als der FS. :-)
achso. entschuldige.