Ein stark verzögerter oder ganz ausbleibender Orgasmus kann körperliche und psychische Ursachen haben. Körperliche Ursachen können z.B. Nebenwirkungen von Medikamenten, Verletzungen oder Operationen und deren Folgen, bisher nicht erkannte Erkrankungen mit neurologische Ausfallerscheinungen (z.B. Diabetes), Hormonstörungen (Testosteron, Schilddrüsenhormone) oder auch eine nachlassende Empfindlichkeit des Penis durch häufige "harte" Selbstbefriedigung sein.

Es gibt eine Reihe von Annahmen, welche psychische Ursachen eine Orgasmushemmung verursachen können. Vermutete Ursachen sind unter Anderem eine streng religiöse und sexualfeindliche Erziehung, Ängste vor Kontrollverlust, eine Neigung zu nicht allgemein akzeptiertem Sexualverhalten, und natürlich auch (wie von Irene1955 bereits erwähnt) Stress.

Um die Uraschen einzugrenzen, wäre eine Antwort auf folgende Fragen wichtig:

  1. Wie alt ist der Betroffene?
  2. Besteht das Problem schon immer oder gab es eine Zeit, in der ein Orgasmus locker erreicht werden konnte?
  3. Tritt das Problem nur beim Verkehr mit einer Partnerin auf oder ist das auch auch bei der Selbstbefriedigung ein Problem?
  4. Gibt es Situationen, in denen keine Schwierigkeiten bestehen (z.B. Urlaub, neue Partnerin)?
  5. Liegt eine chronische Krankheit vor?
  6. Werden regelmäßig irgendwelche Medikamente eingenommen? Wenn ja, welche?

Einen ausführlichen Artikel zu deine Frage findest du auf der Internetseite http://www.impotenz-selbsthilfe.de/ergaenzungen/orgasmus-hemmung.html

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Das Entstehen einer Erektion ist ein komplexer und daher auch störanfälliger Vorgang. Deshalb haben die meisten Männer schon Zeiten erlebt, in denen der Penis nicht so reagiert hat, wie sie das wollten. Das ist also nichts Ungewöhnliches. Wenn aber die Probleme monatelang anhalten, dann ist Ursachenforschung angesagt. Unser Penis ist nämlich ein sehr empfindliches "Frühwarnsystem", das auf körperliche oder psychische Probleme hinweisen kann, lange bevor sie sich anderweitig bemerkbar machen.

Körperliche Ursachen von Erektionsstörungen können Durchblutungsstörungen der Penisgefäße (mangelnder Blutzufluss oder zu schneller Abfluss, hervorgerufen z.B. durch Arterienverkalkung oder Degeneration der Schwellkörper), Herz-Kreislauf-Erkrankungern, Nervenschädigungen (durch Operationen, Alkoholmissbrauch, Diabetes) und in seltenen Fällen auch Hormonstörungen sein. Aber auch viele Arzneimittel wie Blutdrucksenker, Beruhigungsmittel, Mittel gegen Depressionen, Cholesterinsenker, harntreibende Medikamente u.v.a. können die Erektion stören.

Psychische Ursachen für Erektionsstörungen können z.B. Stress im Beruf oder sozialen Umfeld, Partnerschaftskonflikte und Depressionen sein. Sehr oft kommt zu den ursprünglichen Ursachen nach mehrmaligen Misserfolgen Versagensangst dazu. Außerdem kratzt diese Situation kräftig am Selbstbewusstsein jedes Mannes. Sowohl die Versagensangst wie auch mangelndes Selbstbewusstsein können die Störungen verstärken. Ausschließlich körperlich bedingte Erektionsprobleme sind daher selten.

Eine länger anhaltende Erektionsstörung zeigt immer, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, sei es körperlich oder psychisch. Es lohnt sich, dem nachzugehen. Denn je eher eine Krankheit erkannt wird, desto besser lässt sie sich in den Griff bekommen und desto weniger wird sie sich auf die Lebensqualität auswirken. Natürlich muss es nicht in allen Fällen gleich so ein Hammer wie beispielsweise eine Herz-Kreislauf-Erkrankung sein. Zur Klärung der Ursachen ist die Konsultation eines auf dem Gebiet der Erektionsstörungen kompetenten Urologen unverzichtbar. Das sollte "Mann" nicht auf die lange Bank schieben.

Erektionsstörungen sind kein Grund zum Verzweifeln. Manche Ursachen lassen sich beseitigen. Ist das nicht möglich, dann stehen wirksame Medikamente und Hilfsmittel zur Verfügung. Und schließlich gibt es auch Spielarten der Sexualität, für die "Mann" keine Erektion benötigt. Da kann jedes Paar einen für sich passenden Weg finden.

Günther

Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Hallo Robert34, du bist ein Glückspilz! Nach einer nicht-nervenschonenden Op können etwa 10% der Männer doch wieder eine Erektion bekommen. Das liegt daran, dass außer den beiden Nervenbündel auf beiden Seiten der Prostata bei vielen Männern noch andere, zusätzliche Erektionsnerven vorhanden sind, die duch die Op nicht verletzt werden. Dass du allerdings schon nach 4 Monaten eine Erektion bekommst, die sich kaum von dem Zustand vor der Op unterscheidet, ist selten. Super!

Bei der sogenannten sexuellen Rehabilitation nach einer radikalen Prostata-Op sind die PDE5-Hemmer die 1. Wahl. Es gibt eine Reihe von Studien, die bei der regelmäßigen, niedrigdosierten Anwendung der PDE5-Hemmer eine bessere und schneller wiederkehrende Erektionsfähigkeit im Vergleich zum passiven Abwarten zeigen. Es gibt kaum Studien mit SKAT und leider keinen direkten Vergleich zwischen diesen beiden Möglichkeiten, SKAT wird aber in der Regel nur dann eingesetzt, wenn die PDE5-Hemmer (noch) nicht wirken. Aber da bei dir die PDE5-Hemmer eine tolle Wirkung zeigen, gibt es definitiv keinen Grund, jetzt zu SKAT zu wechseln.

Ich schreibe gerade einen Artikel zur sexuellen Rehabilitation für unsere Internetseiten und kenne daher die wichtigsten Fachartikel zu diesem Thema. Falls es für dich wichtig ist, kann ich dir gerne entsprechende Artikel zeigen.

Günther

Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Hallo seppl53, deine Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden, weil es mindestens 3 Ursachen für deine Erektionsstörungen geben kann:

  1. Sie können die Folge von Gefäßschädigungen sein, die durch einen lange Zeit unbehandelten hohen Blutdruck entstanden sind.
  2. Sie können durch den Betablocker verursacht sein. denn Erektionsstörungen sind eine bekannte Nebenwirkung von Betablockern.
  3. Außerdem kann schon allein die Senkung des erhöhten Blutdrucks auf Normalwerte eine verringerte Durchblutung des Penis bewirken und dadurch eine unbefriedigende Erektion verursachen.

All das heißt aber nicht, dass du nun die Erektionsstörungen einfach hinnehmen musst. Als erstes müsstest du mit deinem Arzt klären, ob du wirklich einen Betablocker brauchst. Es gibt andere blutdrucksenkende Medikamente, die keine negative Auswirkungen auf die Potenz haben, z.B. die sogenannten Sartane. Wenn ein Medikamentenwechsel nicht hilft, dann kann man das Symptom Erektionsstörungen mit Medikamenten wie Viagra und Co. behandeln. Nebenbei bemerkt, es gibt auch Spielarten der Sexualität die ohne Erektion zum Höhepunkt für beide(!) Partner führen.

Wenn du mehr über dieses Thema wissen willst, dann lies mal den Artikel "Medikamente als Ursache von Erektionsstörungen" (http://www.impotenz-selbsthilfe.de/ursachen/uaw.html).

Günther, Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Hallo Volker21,

die Antwort auf deine Frage "Ist man immer impotent nach Prostataentfernung?" ist Nein. Aber wenn der Krebs bereits die Prostatakapsel durchbrochen hat, dann ist natürlich das wichtigste Ziel, den Krebs vollständig zu entfernen. Da kann man oft keine Rücksicht mehr auf die Erektionsnerven nehmen. Wenn der Krebs allerdings noch innerhalb der Prostatakapsel liegt oder nur auf einer Seite aus der Kapsel herausragt, dann wird man eine zwei- oder einseitige nervenschonende Operation versuchen. Dazu werden während der Operation die Erektionsnerven vorsichtig freigelegt und von der Oberfläche der Prostata gelöst. Da diese Nerven sehr empfindlich sind, kann allein das vorsichtige Anpacken und Beiseiteschieben der Nerven dazu führen, dass diese Nerven ihre Funktion ganz oder teilweise einstellen. Allerdings besteht dann die große Chance, dass sich die Nerven innerhalb der nächsten 2 bis 3 Jahre regenerieren und die Erektionsfähigkeit zumindest teilweise wieder hergestellt wird.

Die Chancen für einen mittelfristigen Erhalt der Erektionsfähigkeit hängen von folgenden Faktoren ab:

  1. Erektionsfähigkeit vor der Op (gab's da schon Probleme?)
  2. Krebsausbreitung (ist eine nervenschonende Op überhaupt möglich?)
  3. Erfahrung und Geschick des Operateurs

Die Operationsmethode (Bauchschnitt, Dammschnitt, minimal invasiv z.B. mit Da Vinci) spielt dagegen keine Rolle.

Wichtig ist, dass man nach der Op etwas für den Erhalt der Erektionsfähigkeit tun kann. Dazu muss ich etwas weiter ausholen. Früher hat man sich bei einer durch eine Prostata-Op hervorgerufenen Erektionsstörung erst einmal passiv verhalten und abgewartet. Heute wird das anders gesehen. Wenn der Penis lange nicht benutzt wird, kommt es wegen der im schlaffen Zustand unzureichenden Durchblutung und der fehlenden Schwellkörperaktivitäten zu einem Um- und Abbau des Schwellkörpergewebes. So veränderte Schwellkörper können keine befriedigende Erektion mehr bewirken. Durch die verminderte Elastizität wird der Blutabfluss aus dem Penis nicht ausreichend verhindert, es kommt zu einem sogenannten "venösen Leck" (Fachbegriff: veno-okklusive Dysfunktion). Deshalb ist es wichtig, möglichst bald nach der Operation wieder für regelmäßige Erektionen zu sorgen. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:

  1. Abendliche Einnahme eines der 3 bekannten Medikamente gegen Erektionsstörungen in niedriger Dosierung. Das hat den Sinn, die nächtlichen Erektionen zu unterstützen, die eine ausreichende Versorgung der Schwellkörper mit sauerstoffreichem Blut sicherstellen.

  2. Wenn sich nachts überhaupt nichts regt oder wenn in einer sexuell erregenden Situation der Penis vollkommen schlaff bleibt, dann ist eine zwei- bis dreimalige Anwendung von SKAT (Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie) pro Woche sinnvoll. Dabei spritzt man sich eine gefäßerweiternde Substanz in einen Schwellkörper, durch die eine Erektion hervorgerufen wird.

  3. Alternativ oder unterstützend zu den beiden genannten Möglichkeiten ist ein tägliches Training mit der Vakuumpumpe hilfreich.

Weitere Informationen findest du aus unseren Internetseiten (www.impotenz-selbsthilfe.de)

Günther

Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Eine Vorbemerkung: L-Arginin ist die alleinige Vorstufe von Stickstoffmonoxid (NO), einem Botenstoff, der bei der Entstehung der Erektion eine zentrale Rolle spielt. Wenn der Körper zu wenig L-Arginin zur Verfügung hat, kann keine gute Erektion entstehen.Der Körper kann L-Arginin selbst erzeugen. Außerdem nehmen wir mit unserer Nahrung in der Regel ausreichend (etwa 3-5 g pro Tag) L-Arginin auf. Eine Zufuhr von L-Arginin in Form von Nahrungsergänzungsmittel kann daher nur etwas bringen, wenn der Körper zu wenig L-Arginin zur Verfügung hat oder wenn er daraus zu wenig NO erzeugt. Da die Untersuchung, ob der Körper genügend NO freisetzt, aufwändig ist, wird sie in der Regel nicht durchgeführt. Stattdessen versucht man bei leichten bis mittelschweren Erektionsstörungen einfach, ob durch eine L-Arginin-Einnahme eine Verbesserung eintritt.

Zur Behebung von Erektionsstörungen werden 5 - 12 Gramm Arginin pro Tag eingenommen. Dabei sollte man die Dosis auf 3 Einnahmen verteilen. Wie jedes wirksame Mittel kann auch L-Arginin Nebenwirkungen haben. Die sind allerdings in der Regel bei der angegebenen Dosierung harmlos. Es können hauptsächlich Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Auch ein "schlafender" Herpes kann zu neuen Aktivitäten angeregt werden. Um Nebenwirkungen schnell zu erkennen, empfiehlt es sich, nicht gleich die volle Dosis zu nehemen, sondern diese langsam zu erhöhen.

Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Erektionsstörungen können ein erstes, auffälliges Anzeichen einer gefährlichen, noch nicht erkannten Krankheit, wie beispielsweise Diabetes oder Arteriosklerose sein. Je früher diese Krankheiten entdeckt und behandelt werden, desto besser bekommt man sie in den Griff. Wer daher bei länger anhaltenden Erektionsstörungen unter Umgehung des Arztes mit frei verfügbaren Potenzmitteln nur das Symptom bekämpft, geht fahrlässig mit seiner Gesundheit um. Deshalb sollte jeder Mann mit Erektionsstörungen einen auf diesem Gebiet erfahrenen Urologen oder Andrologen aufsuchen und mit ihm gegebenenfalls auch den Einsatz von L-Arginin besprechen.

Günther

Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Hallo schnuppi, ein Mittel, das die sexuelle Lust steigert, wird Aphrodisiakum genannt. Unter diesem Stichwort findest du in der Wikipedia einen ausführlichen Artikel (http://de.wikipedia.org/wiki/Aphrodisiakum).

Wenn du mit der Libido ein Problem hast, dann wird es allerdings nicht einfach reichen, eine Pille einzuwerfen. Ein Libidoverlust kann sowohl körperlich (z.B. Hormonstörung, Nebenwirkung von manchen Medikamenten) als auch psychisch (z.B. Stress, belastende sexuelle Erfahrungen) als auch durch Probleme in der Beziehung verursacht sein. Da ist wichtig, dass erst einmal geklärt wird, was bei dir als Ursache in Frage kommt. Dann kann man versuchen, die Ursachen zu beseitigen.

Günther, Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Ein Medikament für ein bestimmtes Problem hilft in der Regel nicht allen betroffenen Patienten. Das ist auch bei den PDE-5-Hemmern (Wirkstoffe Tadalafil, Vardenafil und Sildenafil) nicht anders. Bei mir wirken diese Medikamente z.B. nicht. Die Ursache dafür liegt daran, dass bei mir die für die Erektion verantwortlichen Nerven durch eine Operation zerstört wurden. Die (zumindest teilweise) Funktionsfähigkeit dieser Nerven ist aber eine Voraussetzung für die Wirksamkeit der PDE-5-Hemmer. Diese Medikamente erzeugen nämlich keine Erektion. Sie können nur eine ungenügende Erektion verstärken. Deshalb ist auch eine sexuelle Erregung eine wesentliche Voraussetzung für die Wirkung.

Die PDE-5-Hemmer wirken bei ungefähr 70 bis 80% der Männer mit Erektionsstörungen. Bei der Einnahme kann man auch einige Fehler machen. Informationen dazu gibt es in dem Artikel "Warum bewirken die PDE-5-Hemmer bei mir keine (ausreichende) Erektion?" (http://www.impotenz-selbsthilfe.de/faq/pde5.html).

Günther, Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Es gibt keine allgemein gültige Schweigepflicht in Selbsthilfegruppen. Das muss jede einzelne Gruppe selbst regeln. Allerdings empfehlen die in jeder größeren Stadt bestehenden Selbsthilfekontaktstellen den Gruppen, eine Schweigepflicht in ihre Gruppenregeln aufzunehmen. Eine Beispiel dafür ist das Informationsblatt "Arbeit in Selbsthilfegrupppen" (http://www.kiss-stuttgart.de/cgi-sub/fetch.php?id=207) der Selbsthilfekontaktstelle in Stuttgart. Bei Selbsthilfegruppen, die einem Dachverband angehören, kann es auch sein, dass der Dachverband entsprechende Regeln vorgibt.

Günther

Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Hallo Apfelkompott,

damit eine Erektion entsteht, müssen die kleinen Muskeln um die Hohlräume im Schwellkörper erschlaffen. Dadurch kann Blut in die Schwellkörper einströmen, der Penis wird größer und schließlich auch härter. Wenn du sehr angespannt bist, dann kann sich in deinem Penis nichts entspannen, Stress und Erektion passen nicht zusammen. Dazu kommt, dass ein einmaliges "Versagen" dazu führt, dass "Mann" beim nächsten Mal Angst hat, dass es wieder nicht klappt. Das erhöht den Stress, und schon ist man in einem Teufelskreis: Angst und Stress verhindern eine Erektion, darauf ist beim nächsten Mal noch mehr Angst und Stress vorhanden, was dazu führt, erst recht keine Erektion entseht und so weiter.

Was kannst du dagegen tun? Ich stimme Elisabeth voll zu und will noch einige konkrete Tipps geben. Es ist hilfreich, wenn du mit deiner Freundin sprichst, ihr erklärst, was mit dir los ist. Wenn nicht darüber geredet wird, dann kommt natürlich bei der Partnerin der Gedanke hoch, dass sie vielleicht nicht attraktiv und geliebt ist. Und das kann die Situation zusätzlich verschärfen. Bewährt hat sich in solchen Situationen, dass das Paar für einige Zeit ganz auf den eigentlichen Geschlechtsverkehr verzichtet. Es gibt ja auch Spielarten der Sexualität, für die man keine Erektion braucht. Trotzdem können beide Partner zum Höhepunkt kommen. Vielleicht entdeckt ihr dabei auch Variationen, die euren Sex interessanter und abwechslungsreicher machen.

Weitere Informationen zu Ursachen von Erektionsstörungen und zum Umgang mit diesem Problem findest du auf unseren Internetseiten www.impotenz-selbsthilfe.de.

Günther

Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Hallo bodynmind55, es besteht keine Notwendigkeit, auf irgendwelche obskuren oder schmerzhaften Prozeduren mit zweifelhaftem Erfolg zurückzugreifen. Ich hole mal etwas weiter aus.

Nach einer radikalen Prostata-Operation (Prostatektomie) leiden fast alle Männer unter mehr oder weniger starken Erektionsstörungen. Das ist selbst bei einer beidseitig nervenerhaltenden Op der Fall. Die Begriff "nervenerhaltend" bzw. "nervenschonend" sind etwas irreführend. Sie besagen lediglich, dass der Arzt versucht hat, die Nerven nicht zu beschädigen. Ob ihm das wirklich gelungen ist, ist eine ander Frage. Unabhängig davon, ob einseitig oder beidseitig nervenschonend operiert wurde, können sich die Nerven innerhalb von 2 Jahren nach der Op wieder teilweise oder ganz regenerieren. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist natürlich bei einer beidseitig nervenschonenden Op größer. Aber Wahrscheinlichkeiten sagen nichts für einen Einzelfall aus.

Früher hat man sich nach einer Op erst mal abwartend verhalten und gehofft, dass sich die Nerven in den ersten 2 Jahren nach der Op wieder erholen. Heute wird das anders gesehen. Wenn der Penis lange nicht benutzt wird, kommt es wegen der im schlaffen Zustand unzureichenden Durchblutung und der fehlenden Schwellkörperaktivitäten zu einem Um- und Abbau des Schwellkörpergewebes. Dadurch wird der Penis kleiner und die Schwellkörper können durch die verminderte Elastizität den Blutabfluss aus dem Penis nicht ausreichend verhindern, es kommt zu einem sogenannten "venöses Leck" (Fachbegriff: veno-okklusive Dysfunktion). So konnte es vorkommen, dass sich die Nerven zwar wieder regeneriert hatten, aber wegen der inzwischen erfolgten Schädigung der Schwellkörper trotzdem keine befriedigende Erektion mehr möglich war. Deshalb ist es wichtig, möglichst bald nach der Operation wieder für regelmäßige Erektionen zu sorgen, um eine ausreichende Versorgung der Schwellkörper mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut sicherzustellen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Abendliche Einnahme eines niedrig dosierten PDE-5-Hemmers (zu dieser Medikamentengruppe gehört die berühmte blaue Pille). Das hat den Sinn, die nächtlichen Erektionen zu unterstützen, die eine ausreichende Versorgung der Schwellkörper mit sauerstoffreichem Blut sicherstellen. (Ein direkten Einfluss auf die Regenerierung der Nerven ist nicht belegt). Das macht natürlich nur Sinn, wenn nächtliche Erektionen wenigstens noch ansatzweise verhanden sind. Davon kann man ausgehen, wenn in einer sexuell erregenden Situation der Penis wenigstens etwas größer wird.

  2. Wenn sich nachts überhaupt nichts regt oder wenn auch in einer sexuell erregenden Situation der Penis vollkommen schlaff bleibt, dann ist eine zwei- bis dreimalige Anwendung von SKAT (Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie) pro Woche sinnvoll.

  3. Alternativ oder unterstützend zu den beiden genannten Möglichkeiten ist ein tägliches Training mit der Vakuumpumpe hilfreich. Dazu pumpt man mehrmals fast bis zur Erektion, hält diesen Unterdruck 1 - 2 Minuten aufrecht, belüftet den Zylinder wieder, lässt die Erektion abklingen und beginnt von neuem. Den Stauring braucht man dazu nicht.

Wer sich die Medikamente nicht leisten kann, der ist mit der Vakuumpumpe gut bedient. Die Vakuumpumpe wird im Gegensatz zu den Medikamenten von der gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt. Die für eine Erstattung in Frage kommenden Pumpen sind im Hilfsmittelverzeichnis aufgeführt (siehe unsere Seite http://www.impotenz-selbsthilfe.de/therapie/vakuumpumpe.html). Dabei handelt es sich nicht um billige Modelle. Die kosten alle so 300 bis 400 Euro. Im Gegensatz zu den billigen Modellen im Sex-shop müssen diese Modelle strenge Richtlinien erfüllen. Bessere gibt es nicht.

Die Pumpe kann man natürlich auch dann einsetzen, wenn man Geschlechtverkehr haben möchte. Zusätzlich empfiehlt sich, einmal pro Woche beim Sex einen PDE5-Hemmer einzunehmen. Dann merkt man schnell, wenn sich eine Verbesserung der Erektionsfähigkeit zeigt.

Günther

Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Hallo Achim,

leider hast du nicht gesagt, was für dich "zu früh" ist. Je nachdem, ob du schon nach 1-2 Minuten, nach 3-5 Minuten oder nach längerer Zeit kommst, gibt es verschiedene Lösungen für dich. Nebenbei bemerkt haben viele Männer unrealistische Vorstellungen über die Dauer des GV. In einer großen Studie mit 491 Paaren aus 5 Ländern lag die durchschnittliche Zeit bis zur Ejakulation bei 5,4 Minuten.

Ausführliche Informationen zu den Ursachen, zur Behandlung und zum partnerschaftlichen Umgang mit dem Problem findest du auf der Internetseite http://www.impotenz-selbsthilfe.de/ergaenzungen/samenerguss.html

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Hallo Siskova, bei dieser Untersuchung wird die Flussgeschwindigkeit in den Penisrückenarterien (Aa dorsales penis) und in den tiefen Schwellkörperarterien (Aa profundae penis) gemessen. In den Dorsalarterien sollte die maximale systolische Flussgeschwindigkeit größer als 35 cm/s sein, in den tiefen Schwellkörperarterien sollte dieser Wert über 25 cm/s liegen. Die Messungen sollten mehrmals während des Entstehens der Erektion durchgeführt werden. Die Messung bei vollständiger Erektion kann zu falschen Werten führen.

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Hallo Ollivier, dazu erst mal eine kurze Antwort: Hohe Blutzuckerwerte können Gefäße und Nerven schädigen, natürlich auch die, die bei der Entstehung einer Erektion eine Rolle spielen.

Jetzt noch eine ausführlichere Antwort. Anhaltende Erektionsstörungen (der med. Fachausdruck ist "erektile Dysfunktion", kurz ED) bei Diabetikern können eine ganze Reihe von Ursachen haben. Meistens gibt es nicht nur die eine Ursache, sondern eine Kombination von verschiedenen Ursachen:

  • Mögliche Ursachen der ED bei Diabetikern
    • Durchblutungsstörungen (arterielle Insuffizienz)
    • Schädigungen der Nerven (Neuropathie)
    • Hormonstörungen
    • Um- und Abbau des Schwellkörpergewebes (führt zu einem sogenannten "venösen Leck" oder medizinisch ausgedrückt, einer veno-okklusiven Dysfunktion)
    • Nebenwirkungen von Medikamenten (Antidiabetika, blutdrucksenkende Medikamente usw.)
    • psychische Ursachen: Versagensängste, gesundheitliche Sorgen, Partnerschaftskonflikte, Depressionen

Auf unseren Internetseiten findest du weitere ausführliche Informationen zum Thema Diabetes und Erektionsstörungen (http://www.impotenz-selbsthilfe.de/ursachen/diabetes.html).

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Die Behandlung der Impotenz (der medizinische Fachbegriff dafür ist "erektile Dysfunktion", kurz ED) hängt natürlich von den Ursachen ab. Es ist also zunächst eine gründliche Diagnose erforderlich. Leider zeigt unser Erfahrung, dass viele Ärzte sich mit der Diagnostik der ED nicht auskennen und lieber gleich den Rezeptblock zücken. Deshalb ist es wichtig, dass "Mann" sich vor dem Arztbesuch über Ursachen, Diagnostik und Behandlung der ED informiert, z.B. auf unseren Internetseiten.

Die Ursachen für die ED können körperlich und psychisch sein, oft liegen körperliche und psychische Ursachen vor. Zu den psychischen Ursachen ist zu sagen, dass nicht jedes psychische Problem gleich einer Psychotherapie bedarf. Wir empfehlen da eine abgestufte Vorgehensweise bestehend aus Gesprächen mit der Partnerin und anderen Vertrauenspersonen, Sexualberatung und schließlich (falls noch erforderlich) eine der vorwiegenden Ursache entsprechende Psychotherapie.

Bei manchen körperlichen Ursachen kann man die Ursachen gut behandeln, wie z.B. bei einer chronischen Prostatitis oder einer Schilddrüsenunter- oder überfunktion. Nicht vergessen sollte man auch, dass Änderung im Lebensstil (Gewichtsreduzierung, mehr Bewegung, Aufhören zu Rauchen usw.) zu einer Verbesserung der Erektionsfähigkeit führen können. Leider gibt es viele körperliche Ursachen, die man nicht mehr ändern kann (z.B. Arteriosklerose). Dann bleibt nur noch übrig, das Symptom zu bekämpfen. Es gibt heute einige Medikamente (nicht nur die berühmte blaue Pille) und Hilfsmittel, mit denen "Mann" wieder eine Erektion bekommen kann. Ausführliche Informationen dazu findest du auf unserer Seite "Behandlung (Therapie) der ED" (http://www.impotenz-selbsthilfe.de/therapie/).

Nebenbei bemerkt braucht ein Mann keine Erektion, um zum Höhepunkt zu kommen. Anstatt Medikamente oder Hilfsmittel zu benutzen bietet sich daher auch an, gelegentlich (oder auch immer) auf Spielarten der Sexualität auszuweichen, die keine Erektion voraussetzen. Auf jeden Fall muss eine ED niemals das Ende einer befriedigenden Sexualität sein!

Günther Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Wird man in höherem Alter automatisch "unlustig" in Sachen Sexualität? Nein, ganz bestimmt nicht! Natürlich lässt das sexuelle Verlangen mit dem Alter langsam etwas nach. Aber wenn man einen bedeutsamen Abfall des sexuellen Verlangens innerhalb einer kurzen Zeit erlebt, dann können sowohl körperliche Gründe (Krankheiten, Medikamente) wie auch psychische Gründe (z.B. Depressionen, Partnerschaftsprobleme) dahinter stehen. Wenn man regelmäßig Medikamente einnehmen muss, dann sollte man unbedingt mal den Beipackzettel lesen. Es gibt nun mal eine ganze Reige von Medikamenten, die sich negativ auf die sexuelle Lust auswirken können. Auf jeden Fall sollte am mit seinem Arzt / seiner Ärztin darüber sprechen. Weitere Informationen zu diesem Thema (hauptsächlich für Männer) gibt es auf der Internetseite "Mangelndes sexuelles Verlangen" (http://www.impotenz-selbsthilfe.de/ergaenzungen/libido-mangel.html)

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Eine Untersuchung bei Impotenz (oder besser gesagt erektiler Dysfunktion) besteht aus folgenden Teilen: . 1. Erfassung der Krankengeschichte (Anamnese). Hier fragt der Arzt u.a. nach Erkrankungen, Operationen, Medikamenteneinnahme, Lebenssstil und wie sich das Problem genau äußert. . 2. Körperliche Untersuchung. Hier geht es u.a. um Körperbau, Abtastung des Unterbauchs, des Penis und der Hoden, Blutdruckmessung. . 3. Labor Es wird Blut abgezapft und verschiedene Werte bestimmt. . Wenn bestimmte Risikofaktoren vorliegen, dann kommt noch eine weitere Untersuchung dazu: . 4. Schwellkörperinjektionstest (SKIT) mit Ultrachalluntersuchung. Es wird eine gefäßerweiternde Substanz in einen Schwellkörper gespritzt und dann mit Ultraschall der Bluteinstrom und -abfluss gemessen. . Einzelheiten zu diesen Untersuchungen stehen auf der Seite "Diagnose der ED" (http://www.impotenz-selbsthilfe.de/diagnose/). . Keine dieser Untersuchungen ist schmerzhaft. Selbst der SKIT ist harmlos, da eine sehr dünne Nadel verwendet wird. . Eine erektile Dysfunktion hat in der Regel mehrere Ursachen. So kommen z.B. auch bei ursprünglich rein organisch verursachten Erektionsstörungen fast immer auch psychische Probleme dazu, die ihrerseits die Erektionsstörung aufrecht erhalten oder sogar verstärken. Manche Ärzte geben sich damit zufrieden, wenn sie eine mögliche Ursache gefunden haben, andere haben einfach keinen Blick für alle in Frage kommenden Ursachen.

Du wirst daher nach einem Arztbesuch keine hundertprozentige Sicherheit bezüglich der Ursachen haben. Das sollte dich aber nicht davon abhalten, zum Arzt zu gehen. Erektionsstörungen können nun mal ein erstes, auffälliges Symptom einer gefährlichen Krankheit wie beispielsweise Diabetes oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung sein. Diese Probleme bekommt man natürlich um so besser in den Griff, je früher sie erkannt werden.

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Eine Sterilisation kann keine organisch bedingte Erektionsstörung verursachen. Es könnte aber das Gefühl entstehen, kein "richtiger Mann" mehr zu sein. Ein auf diese Weise angeschlagenes Selbstwertgefühl kann sich sehr wohl negativ auf die Erektionsfähigkeit auswirken.

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Ein direkter Zusammenhang besteht nicht. Aber bei Prostatakrebs führt die Behandlung (Entfernung der Prostata [Prostatektomie] oder Bestrahlung) meistens zu Erektionsstörungen.
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Bei einer Prostatektomie werden in der Regel die für die Erektion verantwortlichen Nerven beschädigt. Wenn der Krebs frühzeitig entdeckt wird und die Prostatakapsel noch nicht verlassen hat, dann wird zwar heute eine sogenannte "nervenschonende" Operation durchgeführt. Aber allein schon das vorsichtige Lösen der Nerven von der Prostata-Oberfläche führt zu einer Funktionsstörung der Nerven. Glücklicherweise können sich in diesem Fall die Nerven innerhalb der ersten 2 Jahre nach der Operation wieder regenerieren. Aber ganz so wie vor der Op wird es meistens nicht mehr.
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Bei der Bestrahlung der Prostata werden oft die dem Penis blutzuführenden Gefäße beschädigt. Das kann zu Erektionsstörungen führen. Im Gegensatz zur Op zeigen sich diese negative Folgen erst nach einigen Monaten. Aber auch hier gibt es die Möglichkeit, das sich nach einiger Zeit wieder eine Besserung ergibt.
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Wichtig ist, dass die Krebsbehandlung niemals dazu führen muss, dass der Betroffene auf Sex verzichten muss. Es gibt auf der einen Seite Medikamente und Hilfsmittel, die praktisch jedem Mann mit Erektionsstörungen (unabhängig von der Ursache) wieder eine Erektion ermöglichen. Auf der anderen Seite gibt es auch Spielarten der Sexualität, für die "Mann" keine Erektion benötigt, die aber trotzdem für beide(!) Partner zum Höhepunkt führen können. Da kann jedes Paar einen Weg finden, eine befriedigende Sexualität zu leben.
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Günther

Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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Im Internet findest du jede Menge von Anbietern, die "natürliche Mittel" mit 100-prozentigem Erfolg anpreisen. Meist sind in diesen Wundermitteln Extrakte von Pflanzen (z.B. Maca, Ginseng, Gingko u.v.a.m.) enthalten, die in verschiedenen Völkern schon seit Jahrhunderten gegen Erektionsstörungen angewandt werden. Aber Vorsicht! Erstens sind diese Extrakte meist hoffnungslos unterdosiert, zweitens wird oft die genaue Zusammensetzung nicht angegeben und drittens gibt es keine zuverlässigen Studien, die die Wirksamkeit dieser Mittel beweisen. Da darf man sich auch nicht von einer "Geld-zurück-Garantie" beeindrucken lassen.

Die Risikofaktoren für Erektionsstörungen sind diesselben wie für Herz-Kreislauferkrankungen (Übergewicht, Rauchen, usw.). Wenn du dich vernünftig ernährst und dich viel bewegst, dann hilft das auch deinem "Standvermögen".
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Wenn kann auch die Erektionsfähigkeit durch eine spezielle Beckenbodengymnastik erhalten und verbessern. Schau dir mal die Seite http://www.impotenz-selbsthilfe.de/therapie/beckenbodentraining.html an.
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Günther Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

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