Liebe IrishGirl,
das Problem, dass du da beschreibst, ist kein Einzelfall und kein Grund, für den du dich schämen musst. Ich kann Lena da Recht geben: wenn du einsiest, dass du ein Problem hast, dann ist das eine ganz große Stärke von dir. Schwäche würdest du zeigen, wenn du nicht den Mut hättest, dich behandeln zu lassen. Und gerade bei Essstörungen ist eine Behandlung wichtig und leider oft erst in der letzten Minute möglich.
Vielleicht hast du jemanden in deinem näheren Umfeld, dem du dich anvertrauen kannst? Eine gute Freundin von mir hatte mal Magersucht, sie konnte damit aber nicht zu ihren Eltern gehen, sondern hat sich an eine Tante von ihr gewendet. Du brauchst jemanden, der dich auf deinem Weg jetzt begleitet. Du schreibst: du möchtest nicht, dass andere das mit bekommen. Überwinde dein Scham und steh dazu! Du bist krank und wer krank ist, dem wird geholfen. Dabei ist es doch egal, ob es sich um einen Beinbruch oder um eine psychische Erkrankung handelt, wichtig ist nur, wieder gesund zu werden!
Du kannst dich natürlich auch alleine an deinen Hausarzt wenden, das würde an deiner Stelle jetzt als erstes anstehen. Der kann dich zu den entsprechenden Spezialisten weiterleiten. Ob und wenn ja ein Klinikaufenthalt nötig ist und empfohlen wird, muss dann entschieden werden. Ich möchte dir keine Angst damit machen, aber oft ist eine Essstörung ein Zeichen dafür, dass eben nicht alles so läuft, wie es sollte. Da kann es hilfreich sein, einen Abstand zu bekommen. Das kann dir dann in der Situation sogar erleichternd vorkommen.
In manchen größeren Städten gibt es Zentren speziell für Mädchen und Frauen, in denen man sich austauschen und sich Hilfe holen kann. Wenn du in einer größeren Stadt wohnen solltest, können sie dir vielleicht auch weiterhelfen.
Ich finde das richtig gut, dass du den Mut hast, etwas in deinem Leben zu verändern! Es gehört ganz viel Kraft dazu, diesen Weg zu gehen, den du nun vor dir hast, aber du kannst das schaffen!
Alles Gute!