Hallo an alle,
ich hatte vor ca. 6 Jahren eine Gynäkomastie auf einer Seite, die operativ entfernt wurde. Damals wurden zwar bestimmte Hormone überprüft, jedoch kann ich mich nicht daran erinnern, dass der Testosteronwert gemessen wurde.
Seit ca. einem Jahr ertaste ich auch auf der anderen Seite eine Gynäkomastie. Vor einem Monat bin ich damit zu einem Urologen gegangen, der meine Hormone gemessen hat. Ergebnis:
FSH [U/l]: 2,8 (Normwert 1,5 - 12,4) 17-beta-Oestradiol [pg/ml]: <5,0 (Normwert 11,3 - 43,2) Testosteron [ng/ml]: 1,73 (Normwert 2,18 - 9,06) Prolactin [ng/ml]: 6,30 (Normwert 4,04 - 15,20)
Zu meinen weiteren Beschwerden zählen teilweise sehr heftige, depressive Verstimmungen, Konzentrations- und Antriebsstörungen, permanente Müdigkeit, Schlafprobleme, starke Stimmungsschwankungen und eine komplett fehlende Libido, gepaart mit ausbleibenden, spontanen Erektionen (z.B. nachts, am Morgen). Dies führt bereits zu Konsequenzen im Beruf (da Einnicken in Besprechungen, teilweise komplett ausbleibende Leistungen, usw.). Ich nehme stetig an Muskelmasse ab und verliere Kraft (trotz hartem und gut geplantem Krafttraining).
Da ich seit etlichen Jahren Kraftsportler bin, hat der Arzt mir indirekt vorgeworfen anabole Steroide missbraucht zu haben, was ich jedoch nie getan habe. Er hat mich zu einem MRT des Nebenhirns geschickt, um ein Prolactinom auszuschließen (welches bei dem niedrigen Prolactin-Wert ohnehin fast ausgeschlossen ist). Das finde ich zwar OK aber er möchte erst danach (also nach mind. 6 Wochen, da ich so lange auf den MRT-Termin warten muss) mit der Therapie anfangen. Das dauert mir viel zu lange, da die Beschwerden überhand nehmen und sich sehr stark auf mein Privat- und Berufsleben auswirken. Auch die Gynäkomastie wird gefühlt immer größer.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir sagen, ob es Sinn macht, den Doktor beim nächsten Gespräch (welches morgen stattfindet) zu überzeugen (drängen möchte ich ja nicht sagen), bereits jetzt mit der Hormontherapie anzufangen oder spricht etwas dagegen? Auch wenn es am Anfang nur das Testosterongel ist aber so ist das echt kein Leben.
Ich bin 30 und nicht übergewichtig.