Also auf alle deine Fragen habe ich keine Antwort, aber vielleicht kann diese Lücken jemand anderes hier in der Community füllen.
Zuerst möchte ich dich bitten, das auf dich zukommen zu lassen. Ich habe einen Neffen, der unter der gleichen Problematik litt. Er war zappelig und unruhig und viel in der Schule schlecht auf. Bei ihm war es wirklich ADHS. Aber: meine Schwester hat bewusst auf Ritalin verzichtet, nachdem sie das probiert haben. Ihm geht es besser, wenn er sich bewusst in der Freizeit austobt, bis er abends nur noch müde ins Bett fällt. Jede Lernpause in der Schule wird zum Packen oder Verstecken genutzt, aber nicht zum herumstehen und nichts tun. Das tut ihm sehr gut. Durch das Ritalin wurde er sehr ruhig, fast schläfrig und so "anders". Das muss aber individuell entschieden werden! Manchen Kindern geht es damit viel besser, weil sie in der Schule besser akzeptiert werden und sich dann nicht mehr zum Klassen-Clown hochschaukeln.
Was die Therapien angeht: Mein Neffe wurde auch eine Zeit lang bei einem Kinderpsychologen betreut. Man hat mit ihm Verhaltensweisen eingeübt und Strategien entwickelt, wie er sich besser konzentrieren kann. Das hat ihm sehr gut geholfen. Alles andere, muss sowieso individuell entschieden werden. Wenn du deiner Tochter die Kinder ein bis zweimal in der Woche abnehmen kannst, wird das auch eine Entspannung für sie sein, um mit dem Stress fertig zu werden.
Wenn es dir also nichts ausmacht, dann biete ihr an, die Kinder auch dann mal zu nehmen, wenn sie nicht mit dem Ältesten zur Therapie muss, sondern einfach mal eine Stunde für sich braucht. Dann kann sie auch ruhiger mit den anderen Kindern umgehen. Ich hole mir bis heute 1x im Monat meinen Neffen und tobe mit ihm richtig herum. Wenn er bei mir ist, braucht er nicht still zu sitzen und meine Schwester hat mal einen Nachmittag für sich. Es ist ja nicht so, dass nur die Kinder darunter leiden, wenn solch eine Erkrankung besteht. Trotzdem kann ich nur davor warnen, immer sofort an ADHS zu denken, nur wenn ein Kind mal etwas zappeliger ist. Darum ist es auf jeden Fall der richtige Weg, erstmal eine klare Diagnose zu stellen. Und das braucht Zeit, auch wenn es schwer fällt, die Geduld zu behalten.