Wenn jemand einen Suizid ankündigt, will er Aufmerksamkeit und Zuwendung. Die Aufmerksamkeit, die nun seitens der Freundin aufgekommen ist, entspricht nicht dem, was Du tatsächlich erwartet hast.
Du willst keine Öffentlichkeit in Form vonPolizei oder Feuerwehr - Du willst ein intimes Gespräch mit Menschen, die Dir nahestehen.
Aber das ist Dir bisher nicht gelungen. Deshalb hast jetzt die Flucht nach vorne bei GSF angetreten, um so die Aufmerksamkeit zu bekommen, die Dir offensichtlich ganz massiv fehlt.
Andererseits mußt doch bedenken, dass Deine Freundin nach Deiner Suizidankündigung sich verpflichtet sieht, die Fachkräfte zu verständigen, die für solche Fälle zuständig sind (Notarzt und Polizei). Sie wissen, wohin sie suizidgefährdete Personen bringen müssen, um sie vor sich selbst zu schützen.
Du weißt das sicher auch, dass es sich in dem Fall um eine Abteilung in einer Psychiatrischen Klinik handelt. Das willst Du aber offensichtlich keineswegs.
Einerseits schickst Du Hilferufe an Deine Freundin, andererseits willst aber gar keine Hilfe annehmen, sonst wärst nämlich schon längst in Deiner Situation in eine psychiatrische Behandlung gegangen!
Du erwähnst, dass Du krankgeschrieben bist. Darf man den Grund dafür erfragen? Bist Du bereits in psychiatrischer Behandlung? Leidest Du unter Depressionen oder unter einem Burnout-Syndrom?
Es gibt in jeder Großstadt sogenannte Kriseninterventions-Teams, die dafür da sind die Menschen aufzufangen, die in einer Krisensituation sind und nicht sofort zu einem niedergelassenen Psychiater gehen können. Solche Krisen entstehen meistens an Feiertagen und an Wochenenden.
Ist es möglich, dass Du zu oft von Suizid gesprochen hast, so dass Deine Freunde auf so eine Ankündigung gar nicht mehr persönlich reagieren sondern nur noch dadurch, dass sie Polizei und Notarzt verständigen?
Du hast für Dich gesehen sicher ernste Gründe, warum Du Dich in einer ausweglosen Situation befindest. Nun hoffst Du in der Situation auf die Hilfe vonFreunden oder von Verwandten.
Stell Dir aber bitte doch mal vor, dass all Deine Freunde und sicher auch Verwandten im Beruf stehen, Familie haben und vielleicht auch selbst an dem einen oder anderen Problem nagen.
Da ist es für sie sehr schwierig, sich in Deine Situation einzufinden, zumal wahrscheinlich niemand dabei ist, der eine psychiatrische/psychologische Ausbildung haben wird.
Hinzu kommt ja, dass man als Freund oder Verwandter meist die Situation viel zu gut kennt, in der der/die Betroffene steckt, so dass es gar nicht möglich ist, da einen neutralen und wirksamen Beistand geben zu können. Oft dreht sich das Grundproblem in solchen Fällen immer nur wieder im Kreis.
Es ist daher sehr viel besser, wenn Du mit einem Therapeuten zusammenarbeitest, der sich Deine Probleme völlig unvoreingenommen anhört.
Sind bereits Suizidgedanken vorhanden, ist der Psychiater als Facharzt und Psychotherapeut der erste Ansprechpartner und nicht, wie viele denken mögen, der Psychologe!
Der Psychologe kommt später als Verstärkung dazu, je nachdem welche Fachrichtung in Deinem Fall die geeignete ist.
Wie Du ja sicher weist gibt es in der Psychologie verschiedene Fachrichtungen, z.B. die Analyse, die Tiefenpsychologie oder die Verhaltenstherapie. Der Psychiater kann am besten ermessen, was für Dich das Richtige ist.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!