Hallo kleineschlange!
Ich bin ein 20 jähriger junger Mann, und habe ähnliche Erfahrungen machen müssen, wie du. Ich wurde über mehrere Jahre sexuell missbraucht und vergewaltigt, und habe seitdem auf Grund der entstandenen Verletzungen chronische Schmerzen.
Ich persönlich würde dir, weils bei mir so gut funktioniert hat, raten, in ein Krankenhaus zu gehen, die eine Chirurgie haben (die sind für Verletzungen, Einrisse, Hämorrhoiden, ... zuständig), und mich dort an die klinische Psychologie zu wenden.
Die wissen 1. immer, wer in einer Abteilung die liebste, einfühlsamste und geduldigste Ärztin ist, 2. gibt es in einigen Krankenhäusern sowohl auf der Gynäkologie als auch mittlerweile auf der Chirurgie und Urologie spezielle, besonders liebe, Schwestern oder Ärztinnen, die auf Gewaltopfer "spezialisiert" sind. Die erreichst du ebenso am bestem über die klinischen Psychologen. 3. ist es eine gute Möglichkeit, in so einem Gespräch zu klären, ob du vorher oder nachher dort ein Gespräch haben kannst, ob du mal mit einem von der Kli.Ps. gemeinsam mit einer Ärztin der Chirurgie ein Erstgespräch macht, nur reden, ohne angreifen, um sich mal zu beschnuppern.
So ist es bei mir langsam immer besser und besser geworden, bis ich dann beim 7. Termin gesagt habe wir versuchens, und ich mich das erste mal im beisein meiner Freundin, "nur" mal von außen, untersuchen ließ. Zwei Termine später hab ichs das erste Mal geschafft, eine Proktoskopie durchzuziehen, bei der man solche Einrisse und Verletzungen, genauso wie Blutungsquellen, in der Regel gut erkennen kann.
So eine Untersuchung ist nicht toll, und kann schon mal ein bisschen zwicken, so ehrlich bin ich zu dir, aber lass dir Zeit, lass dir alles erklären, nimm das Instrument mal in die Hand, nimm ein Kuscheltier mit, leg dich so hin dass du dich gut entspannen kannst, nimm deinen Freund, eine gute Freundin, deine Mama, oder whoever mit, zum Händchen halten, und wenn du das einmal geschafft hast weiß die Ärztin, was du hast, und kann dir helfen, damit die Beschwerden besser werden und du nicht ständig durch die Schmerzen an deine Erlebnisse erinnert wirst.
Ich würde dir außerdem nahelegen, dass du, falls du es noch nicht bist, psychotherapeutische und psychiatrische Hilfe annimmst, nicht nur im Rahmen der klinischen Psychologie auf der Suche nach einer Chirurgin (die übrigens garnicht immer operieren, sondern wie man sieht auch einfach nur untersuchen, und Salben und so Zeugs verschreiben ;) ), sondern auch, um dir im Alltag ein bisschen Erleichterung zu bieten, und um jemanden zu haben, der dir helfen kann, wenns dir nicht gut geht... Ich kanns nur sehr empfehlen.
Ansonsten kann ich dir anbieten, wenn du noch genaueren Fragen hast, per Nachricht zu fragen, dann können wir, wenn du es willst, noch ein bisschen mehr ins Detail gehen.
Für mich war es, ehrlicherweise, ein schwerer Weg ins Krankenhaus, und auch eine große Hürde, die ich wohl ohne meiner Therapeutin nicht genommen hätte, jedoch muss ich sagen, dass es, wenn einmal klar ist was man hat, die Beschwerden (je nach Diagnose) zumindest bei mir einigermaßen gut in den Griff zu bekommen waren.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute für deinen Weg, das Angebot steht, und ich drück dir die Daumen!!!