Leider verläuft die Herpesinfektion der Hornhaut häufig - abgesehen von der Rötung der Bindehaut - mit relativ geringen Beschwerden und erst im fortgeschrittenen Stadium mit Seheinschränkungen kommt der Patient zum Augenarzt. Die Erkrankung ist dann zwar noch heilbar - d.h. die Entzündung klingt ab - aber die Hornhauttrübung ist dann evt. dauerhaft. Der Augenherpes ist das beste Beispiel, daß man eine länger andauernde Rötung der Augen augenärztlich kontrollieren sollte. Leider gibt es immer wieder Fälle wo “erst mal” mit Antibiotika (die hier nicht wirken) ein paar Wochen anbehandelt wurde, ehe man zum Augenarzt ging. Der Herpes am Auge ist übrigens bei Erwachsenen nicht ansteckend, da jeder in der Kindheit schon damit in Kontakt mit dem Virus geraten ist. Er ist lediglich ein “Rückfall” bei dem die Viren, die im Nervenknoten “schlafen” wieder frei werden und entlang des Nervenverlaufs an die Oberfläche wandern. Grund für den Rückfall ist ein zu diesem Zeitpunkt z.B. durch andere Krankheiten geschwächtes Immunsystem. Ähnlich wie der Lippenherpes (gleicher Virustyp) neigt der Herpes der Hornhaut zu Rückfällen. Interessanterweise gibt es kaum Personen, die sowohl zu Hornhautherpes als auch zu Lippenherpes neigen. Man nimmt an, daß die allererste Eintrittspforte der Viren in der Kindheit dies festlegt. Die Behandlung des Hornhautherpes (meist Tropfen und Salben) ist leider immer sehr langwierig (Monate) und erfordert viel Geduld vom Patienten, da häufig kontrolliert werden muß. Vom Herpesvirus können übrigens fast alle Strukturen des Auges neben der Hornhaut befallen werden. Auch z.B. eine Netzhautentzündung (Retinitis) oder eine Regenbogenhaut- bzw. Aderhautentzündung ist möglich. In diesen Fällen kommt man in der Regel um Tabletten und Infusionen nicht herum, da die Augentropfen nicht soweit eindringen und Erblindung droht. Quelle: http://tr.im/4ldq8
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