Kann Glutensensitivität wieder verschwinden?
Hallo, ich habe schon seit über einem halben Jahr Verdauungsstörungen, also Verstopfung und einen immerzu geblähten Bauch, dazu bin ich ständig müde. Mein Hausarzt hat verschiedene Bluttests gemacht und unter anderem eine Zöliakie ausgeschlossen. Ich würde aber trotzdem gerne versuchen, eine Weile mal auf Gluten zu verzichten, habe aber ehrlich gesagt Angst vor dem Selbstversuch, weil ich Brot, Gebäck etc. einfach so gerne esse :o ich hab gehört, dass eine Glutensensitivität nach ein oder zwei Jahren wieder verschwinden kann, wenn man sich eine Weile lang glutenfrei ernährt - wie wahrscheinlich ist das und habt ihr da Erfahrungen zu?
4 Antworten
Hey,
deine Symptome würden für eine Sensitivität sprechen, bei der zwar die gleichen Symptome auftreten - aber eher harmloser. Es ist verständlich, dass du Angst hast, so lange auf Gluten zu verzichten, aber nach ein bis zwei Jahren sollte die Unverträglichkeit wieder verschwinden. Zudem gibt ja immer mehr glutenfreie Alternativen auf den Markt, wie Produkte aus Hirse, Mais, Reis, Amarant, Buchweizen und Quinoa – also hättest du ja trotzdem eine gewisse Auswahl :)
Deine Symptome können aber nicht nur aufgrund von Gluten auftreten. Bei deinen Verdauungsstörungen könnte Kamillen- oder Pfefferminztee helfen – aber auch Zwieback, geriebene Äpfel und Haferschleim. Was bei einer Verstopfung helfen kann, kannst du hier nachlesen https://www.magen-darm-ratgeber.de/ Bei deinen Völlegefühl kann ebenfalls Tee helfen – wie Anis, Fenchel oder Kümmel
Gute Besserung!
Hallo,
Da du keine Zöliakie hast, solltest du Gluten vertragen. "Glutensensitivität" ist ein sehr schwammiger Begriff bzw. Diagnose, und laut einer norwegischen Studie (mit geringer Teilnehmerzahl) ist nur für einen kleinen Anteil von "Betroffenen" tatsächlich das Gluten problematisch. Vorallem wenn das ganze dann wieder "verschwindet".
"Der doppelblinde Test konnte die Diagnose NCGS nur bei 4 Teilnehmern bestätigen. Bei den übrigen NCGS-Verdachtsfällen vermuten die Autoren andere Bestandteile der Nahrung als Verursacher der Symptome. Sie empfehlen zunächst, Amylase-Trypsin, Hemmstoffe (ATIs) und FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole) zu untersuchen. Dazu zählen einige Kohlenhydrate und mehrwertige Alkohole."
[...]
"Die meisten Teilnehmer verspürten deutlich mehr Symptome, nachdem sie den glutenfreien Muffin gegessen hatten."
Neurogastroenterology & Motility, 2018; doi: 10.1111/nmo.13332
Probier's also einfach aus - wenn es dir was bringt, super, und wenn nicht, dann gibt es keinen Grund auf (das natürlich vorkommende) Gluten zu verzichten.
Wenn die Problematik weiterhin auftritt, aber organisch-körperlich nichts gefunden wird, sollte man auch die Möglichkeit einer psychiatrischen Ursache abklären. (Magenbeschwerden + Müdigkeit)
Grüße,
FlaeD
Die Freundin meines Bruders hat auch Glutensensitivität, ich hab also ein paar Infos online gesucht und ich glaub, dass man nichts machen kann, also die Sensitivität bleibt...
Eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) ist nicht heilbar.
Da dein Hausarzt eine Zöliakie ausgeschlossen hat, musst du dich auch nicht glutenfrei ernähren. Möchtest du es trotzdem versuchen, kannst du normales Mehl durch glutenfreies Mehl ersetzen. Einfach mal bei Google suchen.
Eine andere Möglichkeit, etwas gegen deine Beschwerden zu unternehmen, wäre auf kurzkettige Kohlehydrate zu verzichten. Dazu gehört Zucker, Kartoffeln, Reis und Weißmehl, z. B. Nudeln und Brot.
Statt Zucker Süssstoff (Xucker, geht auch zum Backen), statt Kartoffeln und Reis Quinoa, Nudeln z. B. aus Kicherebsenmehl. Brot aus Dinkelvollkornmehl selbst backen. ABER: nur wenig davon essen, statt dessen mehr Gemüse! Google -> Nährwerttabelle mit glykämischem Index.
Ich habe meine Ernährung auf Anraten meines Arztes dementsprechend umgestellt, weil mein Blutzucker etwas zu hoch ist. Seitdem bin ich nicht mehr ständig müde.