Plastik geschmolzen im Backofen: Wie giftig ist das?
Habe heute im Backofen "fertige Macceroni" fertig gebacken. Habe die Oberfolie von der Schale (Plastik) abzogen lt. Hinweis auf der Packung und in den Ofen gegeben. Leider habe ich die Schale aus Plastik wohl einige Minuten zu lange im Ofen gelassen, sodass sich die Schale etwas verformt hat und wohl auch ein Teil davon am Herd am Boden des Backofens gelandet ist.
Da ich einen extremen "Heißhunger" hatte, war ich so unvernünftig und habe die Macceroni dann trotzdem gleich daraus gegessen.
Ich überlege mir nun sogar schon einen neuen Herd zu kaufen. Ist das notwendig oder reicht es wenn ich ordentlich reinige. Wenn dann noch geringe Spuren vorhanden sind, "brennt" sich das dann alleine raus bzw. verflüchtigt sich?
Mache mir jetzt große gesundheitliche Sorgen. Vor allem wegen meinem Sohn, der 8 Jahre alt ist.
Bitte nur ernste Antworten.
1 Antwort
Kommt auf den Kunststoff an, aber die meisten sind relativ harmlos. Bei PP oder PE würde ich mir überhaupt keine Gedanken machen, die sind zum einen komplett ungiftig und bilden auch beim Verbrennen kaum schädliche Substanzen. Diese Kunststoffe erkennst du auch an ihrem Recyclingsymbol, einem kleinen Dreieck aus Pfeilen mit den Nummern 2, 4 oder 5.
Vorsichtig wäre ich vor allem bei PVC (Recyclingsymbol: 3). Das wird aber sehr selten für Lebensmittelverpackungen eingesetzt, weiß gar nicht ob es dafür überhaupt zugelassen ist.
Ich würde den Backofen einfach gründlich reinigen, alle Kunststoffreste entfernen und dann vielleicht einmal leer für eine Stunde bei höchster Temperatur laufen lassen (oder wenn er eine Selbstreinigungsfunktion hat, dann die).
Eine Vergiftung wirst du durch Kunststoffreste im Essen ganz sicher nicht bekommen. In der Regel sind Kunststoffe vollkommen unverdaulich und werden unverändert wieder ausgeschieden, haben also überhaupt keine Auswirkungen auf deinen Körper.
PET ist Polyester. Das verzieht sich oft schon bei relativ niedrigen Temperaturen, bei denen es noch lange nicht schmilzt. Bist du sicher, dass wirklich etwas davon runtergetropft ist oder ist das vielleicht nur sauce von der Lasagne?
Jedenfalls musst du dir um deine Gesundheit keine Sorgen machen, wenn du die Reste grob entfernst. PET ist zwar nicht ganz so unbedenklich wie PE oder PP, aber bei den Mengen kein Problem.
Zumindest ist ein Teil des "Plastiks" runter gebrochen (verformt war die Verpackung ohnehin und gegessen habe ich auch daraus). Ob es nun tatsächlich geschmolzen ist, ist schwer zu sagen. Ich habe heute auf alle Fälle mal einen Backofenreiniger einwirken lassen und werde jetzt mal alles rausputzen was ich so sehe. Sollte ich was übersehen und den Backofen dann wieder erhitzen und Essen rein geben wie ist das dann: Können dann noch Giftstoffe übergehen auf das Essen und kann das dann krebserregend sein? Geht irgendwann definitv alles raus?
Ich würde den Backofen zur Sicherheit einmal leer laufen lassen. Grundsätzlich können da theoretisch geringe Mengen krebserregender Stoffe (z.B. Benzol) entstehen, aber die entstehen auch bei Essensresten oder anderen Rückständen im Backofen. Der allergrößte Teil davon landet gar nicht erst im Essen und selbst wenn, ist es so wenig dass es keine Rolle spielt.
Stimmt das, du bist Arzt? Weil du dich da so genau auskennst...? Leerlaufen lassen 1 Std. 250 Grad Ober- und Unterhitze passt das? Nach wie vielen "Vorgängen" ist dann sicher alles weg? Oder kann es sein dass sich kleinste Mengen "verflüssigen bzw. schmilzen", dann wieder fest werden nachdem der Backofen abgekühlt ist und dieser Prozess jedes Mal von vorne beginnt?
Ja, ich bin Arzt, war aber schon immer im Herzen ein halber Chemiker ;)
Ich würde einfach das nach unten getropfte erstmal von Hand entfernen. Das alleine würde meiner Meinung nach schon reichen. Es ist wirklich nicht so, dass PET beim verkohlen oder vebrennen hochgiftig oder krebserregend wäre, das sind wenn überhaupt winzige Spuren von Schadstoffen die da entstehen. Wie gesagt, Essensreste wären wahrscheinlich schlimmer.
Eine Stunde auf höchster Stufe laufen lassen wäre aus meiner Sicht eine reine Vorsichtsmaßnahme, damit selbst die winzigen Spuren von Ausdünstungen auch noch größtenteils entfernt werden.
Ist das dann nicht so, dass das dann immer wieder schmilzt, Dämpfe abgegeben werden und dann sich dieses "Plastik" wieder verfestigt und beim nächsten Backvorgang wieder "aktiv" wird. Oder ist es so, dass allfällige Reststoffe nach einigen Backvorgängen ohnehin komplett verbrannt sind?
Darf ich dich noch was fragen? Wie ist das eigentlich mit normalen "Plastikflaschen" im Geschirrspüler. Man hört und liest hier immer wieder von Weichmachern. Ich hatte auf das nie geachtet und die diversen "Sportflaschen" von meinem Sohn (Isostar-, Paeraton- und andere Flaschen etc.) nach jedem Training in den Geschirrspüler gesteckt und damit gereinigt. Mittlerweile habe ich BPA-Freie Flaschen, wobei ich hier nun wieder gelesen habe, dass man die nur im oberen Fach/Korb des Geschirrspülers reinigen sollte. Ich habe sie aber manchmal auch unten rein gegeben. Weiters haben einige so einen "integrierten Halm": Darf ich diesen dann auch in den Geschirrspüler geben? Die Flaschen waren alle mit dem Hinweis: "dishwasher safe" gekennzeichnet.
Danke für die Antwort. Bei mir steht aber in dem "Dreieck" eine 1 und darunter PET? Was bedeutet das somit? Auf der Verpackung steht ausdrücklich, dass man diese zum Erhitzen bzw. zum Backen sowohl in die Mikrowelle als auch in den Backofen stellen kann. Habe ich aber wohl 5 min. zu lange gemacht...