Schiefe Wirbelsäule?
Hallo liebe Leute,
Ich (männlich) habe mit Mitte 20 das Fitnesstraining für mich entdeckt und betreibe inzwischen in der Regel 3-mal pro Woche Kraftsport. Da ich aber immer sehr untrainiert war und bislang eher Ganzkörpertraining an Geräten gemacht habe, hatte ich mir über meinen Körperbau nie allzu große Gedanken gemacht.
Nun habe ich aber mit Grundübungen (Einsteiger- bis Anfängergewichte) begonnen und zu Anfang mal Fotos von meinem Rücken gemacht, wobei mir eine Krümmung (?) in der BWS aufgefallen ist. Ich meine mich zu erinnern, dass man mir bei der Musterung (den Wehrdienst musste ich nicht mehr antreten) T2 gegeben hatte "aufgrund der Rückenprobleme, die Sie haben". Auch meine Eltern meinten auf Nachfrage mal, dass bei mir wohl schon im Kleinkindalter ein Knick in der Wirbelsäule festgestellt worden war, wovon ich aber bis vor kurzem nichts wusste.
Ich habe außerdem ungefähr auf gleicher Höhe einen leichten Rippenbuckel vorne und einen Trichterbrustansatz (dieser ist aber seit Trainingsbeginn deutlich weniger sichtbar und ich habe auch das Gefühl, länger als früher ohne Beschwerden mit geradem Rücken stehen und sitzen zu können).
Kann ich mit so etwas überhaupt gefahrlos weitertrainieren, z.B. Übungen wie Kreuzheben bei vorsichtiger und korrekter Ausführung? Gerade bei dieser Übung habe ich gefühlsmäßig Schwierigkeiten, den Rücken völlig gerade zu halten, obwohl man von außen wohl nichts davon sehen kann. Ich möchte auch noch einen Termin bei einem Orthopäden vereinbaren und den Rücken sicherheitshalber mal röntgen lassen, aber vielleicht kennt ihr euch ja auch ein wenig damit aus? Ich stehe auf den Fotos teilweise nicht ganz gerade vor der Kamera...
Danke schon mal für's Durchlesen und Antworten!
1 Antwort
Aus Deinem bericht kann man zwar entnehmen, dass Du Wirbelsäulenprobleme seit der Kindheit hattest, aber Du erwähnst mit keiner Silbe, was bei einer orthopädischen Untersuchung als Diagnose gestellt worden ist.
Das verwundert mich sehr !
Zu Deiner Frage : Vor dem Ergebnis der orthopädischen Untersuchung würde ich mit dem Training aussetzen.
Das ist ein sehr " verwegener " Vorschlag ohne Wissen der vorliegenden Erkrankung bzw. WS-Veränderung, und es besteht die Möglichkeit, Beschwerden bei einer vorliegenden WS-Veränderung zu verschlimmern !
Sie hatte sich natürlich etwas genauer geäußert. Sie meinte soweit ich mich erinnere erst (zu der Sekretärin), dass ich eine Trichterbrust hätte. Danach hat sie den Rücken untersucht und meinte, dass die Trichterbrust minimal sei ("wenn der Oberkörper trainierter wäre, vielleicht sogar kaum sichtbar...") und der Rücken das größere Problem sei und dass es daran liegen würde. Sie schlug mir dann vor, insbesondere die Brust und den gesamten Rücken zu stärken, um eine gesündere Haltung und die Körperspannung zu fördern. Es ist auch schon länger her, zu der Zeit war ich aus verschiedenen Gründen ehrlich gesagt nicht so sportaffin wie heute.
Ich trainiere mit recht konservativen Gewichten, gerade um nichts zu "verschlimmbessern", und habe eigentlich das Gefühl, meine Körperhaltung hat sich verbessert (Schultern und Hüfte etwas weiter hinten und mehr Spannung in Brust und Bauch). Ich mache für die Rückseite des Oberkörpers pro TE normalerweise zumindest eine Übung mehr als für vorne, meide so gut es geht die vordere Schulter und versuche, mit Überzügen und Face Pulls den Oberkörper aufzurichten.
Meinst du, es wäre gesünder, nur noch Extensions (ein Hohlkreuz habe ich nicht!) zu machen und auf schwere Grundübungen ganz zu verzichten?
Ich bleibe trotz Deiner Erklärung bei meiner Antwort : Vor dem Ergebnis der orthopädischen Untersuchung, würde ich sicherheitshalber mit dem Training aussetzen
Inzwischen habe ich einen Sportmediziner konsultiert und dieser meinte ebenfalls, dass Sport im Allgemeinen und auch Fitness bei achtsamer Ausführung nicht schaden werden. Ich solle, wie bereits erwartet, vor allem die hintere Schulter, den Nacken und den Rücken trainieren und das Brust- und Bauchtraining reduzieren. Dem Arzt ist ansonsten meine leichtgradige symmetrische Trichterbrust aufgefallen, die aber ebenfalls keiner Behandlung bedarf, und man hat mich wegen meiner Körpergröße und meines Rückens zu einer bewussteren Körperhaltung im Alltag und häufigerem Aufstehen bei Schreibtisch- und Lesetätigkeiten angehalten. Des Weiteren hat man mir von bestimmten anderen Sportarten abgeraten und mir günstigere Alternativen genannt. Alle anderen Abweichungen scheinen sich im Rahmen zu halten. Danke schön!
Das hast Du vernünftig gemacht. Aber : Ich frage mich trotzdem, warum Du zu einer WS-Untersuchung nicht auch einen Orthopäden aufgesucht hast ?
Ach so, das war schon ein Orthopäde. Ich war in einem Facharztzentrum und der Arzt war Orthopäde mit Spezialisierung auf Sportverletzungen und Wirbelsäulenerkrankungen. Es wurde kein Röntgenbild erstellt, aber auf Bewegungseinschränkungen und Asymmetrien geprüft. Und diese sind offenbar auch nicht so gravierend, wie ich befürchtet hatte. Ich soll halt nur Kleinigkeiten in meinem Training und Alltagsverhalten überdenken beziehungsweise vorsichtig ausführen.
Vielen Dank für deine schnelle Antwort. In erster Linie hatte ich als Kind wohl Probleme mit einer steifen Hüfte und eine Muskelschwäche in den Beinen, die aber mit Krankengymnastik behandelt wurde und später völlig rauswuchs . Das Problem mit dem Rücken ist vom Kinderarzt festgestellt worden und später hat die Ärztin beim Kreiswehrersatzamt auf eine "verkrümmte Wirbelsäule" aufmerksam gemacht. Bei dieser Gelegenheit hat mir das damals überhaupt jemand das erste Mal gesagt. Eine richtige orthopädische Diagnose in diesem Sinne gibt es dazu soweit ich weiß nicht, zumindest steht sie in keinen Unterlagen.
Ergänzung: Mir wurde bei der Musterung damals grundsätzlich eine Anmeldung im Fitnessstudio ans Herz gelegt.