Wie lange dauert bis der Körper eine Chemotherapie komplett abgebaut hat?
Hallo Ihr Lieben,
es geht um meine Bekannte, die an Brustkrebs tripple negativ erkrankt ist. Noch zwei Zyklen, dann hat sie zumindest die Chemo hinter sich. Der Tumor ist fast nicht mehr sichtbar im US.Anschließend die Op und Bestrahlung. Die Chemo hat sie sehr mitgenommen, zwischen den Zyklen werden die Tage immer weniger, wo es ihr so einigermaßen gut geht. Schlimm zu sehen, aber man kann nicht helfen, sie muß da alleine durch......wie lange dauert es, bis der Körper die Chemotherapie abgebaut hat? Kann der Körper diese Strapazen überhaupt verkraften? Ich möchte aber bitte keine Diskussion über pro und kontra einer Chemotherapie....
Dann habe ich noch eine Frage. Die Op soll Brusterhaltend stattfinden. Aber ist das wirklich eine gute Entscheidung? Wie sieht es mit dem Risiko einer Rezidivs aus? Vor allem weil es sich hier um einen recht aggressive Form handelt...ich habe sie noch nicht darauf angesprochen. Trotzdem mache ich mir darüber Gedanken. Es wäre nett,wenn mir jemand hier eine Antwort geben könnte. Ich wünsche euch ein schönes Wochende :-) LG
2 Antworten
Hallo "sonne123",
normalerweise erholt sich der Körper innerhalb von etwa 3 Monaten nach Beendigung der Chemotherapie wieder - das Knochenmark schon nach einigen Wochen;
nur wenn man schon vorher geschwächt war, kann es noch etwas länger dauern.....
Übrigens ist die individuelle "Empfindlichkeit" sehr variabel und manchmal muss die Therapie auch abgekürzt oder gar -gebrochen werden.
Liebe Grüße, Alois
Nun, eine Bestrahlung kann genauso belastend sein wie eine Chemotherapie - je nach Art, Umfang und Empfindlichkeit sogar belastender;
klar sind die Heilungschancen generell umso besser, je weiter "im Gesunden" entfernt wird - aber Statistik ist im Einzelfall weniger wert als allgemein angenommen und die kosmetischen Folgen spielen bei vielen Patientinnen eben auch eine Hauptrolle.
Lieben Gruß, Alois
Hallo Sonne, ich hatte 8 Chemos und bei den letzten vier musste die Chemo sogar zweimal verschoben werden, weil es mir so schlecht ging. Nach der vierten war ich stationär, musste künstlich ernährt werden. Als alle Chemos vorbei waren, musste ich ein Breitbandbiotikum nehmen, weil die Leukos total am Boden waren. Das ist nicht bei jedem gleich, jeder Körper reagiert anders. Bei mir wurde auch erst Chemo, dann OP, dann Bestrahlung gemacht. Wenn der Tumor sich so sehr verkleinert hat, dann kann man unbedingt brusterhaltend operieren. Bei mir waren die Ränder danach frei, aber die Lympfknoten nicht. Jetzt sinde drei Jahre vergangen und ich habe ständig Schmerzen in den Füßen, im rechten Bein und in den Schultern. Meine Hände lassen sich nicht zur Faust schließen und die Finger gehen auch nicht ganz gerade. Trotzdem schaue ich immer nach vorn und wenn ich meine anderen "Mitkämpfer" treffe, dann denke ich, dass es mir immer noch ganz gut geht, es geht anderen noch schlechter. Also niemals aufgeben, es wird auf jeden Fall besser. Alles Gute.
Vielen lieben Dank für deine Antwort. Wie ich schon schrieb geht es ihr von Chemo zu Chemo immer schlechter....schlapp, verbringt die meiste Zeit im Bett, kann nur kurze Strecken laufen, Muskel und Knochenschmerzen. Magen, Darm , Nieren ,Leber Probleme...es gibt wohl kaum noch etwas, was sie nicht spürt. Natürlich denkt sie auch viel darüber nach, ob sie es schaffen wird, obwohl die Prognose zu 90% gut sein soll.....dabei war sie so ein Energiebündel. Sie möchte so viel machen, es geht aber nicht....das zehrt sehr an sie. Man kann ihr immer nur wieder Mut machen.
Zur Op.....werden die Lymphknoten noch einmal untersucht? Denn soweit ich weiß war es schon bei ihr der Fall im Vorfeld und der Befund war negativ. Ein Antibiotikum muß sie immer nach einer Chemo nehmen. Dazu noch eine Spritze unmittelbar einen Tag nach der Therapie. Noch zwei mal dann hat sie es geschafft. War die Bestrahlung genauso anstrengend oder ging es dir da schon ein wenig besser?
Man kann froh sein nicht daran erkrankt zu sein, ich weiß nicht wie ich mich entscheiden würde. Vielleicht ist es dann doch besser, wenn man gar nichts davon weiß und die Zeit ungetrübt genießt.
Liebe Grüße
Hallo Sonne, die Bestrahlung habe ich direkt als "Entlastung" nach der Chemo empfunden. Mir ging es gut, zwar etwas schlapp und müde, aber gegenüber der Chemo....das war einfach zu ertragen. Zuletzt allerdinges, nach der 28. Bestrahlung habe ich eine Verstrahlung dritten Grades oberhalb der Brust handtellergroß bekommen und das war eine Qual. Ca. 4 Wochen hat es gedauert, bis diese einigermaßen verheilt war und bis dahin hat jede Bewegung mit dem Hals oder Arm Schmerzen verursacht. Ich hatte ca. 2 Jahre danach Probleme, sobald Kleidung darauf kam, ging die Haut wieder auf. Im vorigen Winter habe ich eine Salbe bekommen, die gut geholfen hat. Mal sehen wie es in diesem Winter wird. Die Spritze zum Leukozytenaufbau nach der Chemo ist unangenehm. Man hat danach heftige Schmerzen in den Knochen, vor allem entlang der Wirbelsäule. Aber auch das vergeht. Die Lymphknoten werden nach der Entfernung untersucht ob sie befallen sind. Bei mir waren von 16 Knoten 4 befallen.Die Frage, ob man von seiner Krankheit wissen sollte oder nicht, kann man wahrscheinlich sich selbst kaum beantworten. Ich weiß nur eines, bei einem Rezidiv würde ich die ganze Qual nicht noch einmal durchmachen.
Sei einfach für deine Bekannte da, sag ihr dass es nicht ungewöhnlich ist, wenn es ihr schlecht geht. Sag ihr, dass es auf jeden Fall besser wird. Alles Liebe.
Dann besteht ja Hoffnung, das sie die Bestrahlung besser verkraftet. Vielleicht hat sie dann auch nicht mehr so oft Momente, wo sie sich immer wieder fragt" Werde ich es überleben" ..... Danke :-)
Hallo Alois, Danke.....wenn die Genesungszeit bis 3 Monate betragen kann, dann ist sie ja auch fast mit den Bestrahlungen fertig.Ich denke, das die Bestrahlung den Körper nicht so arg wie in der Chemo strapaziert, trotzdem eine Belastung.....man kann ihr nur das Beste wünschen.
Wie siehst du es mit einer Mastektomie der Brust? Ich meine ich habe leicht reden bin nicht betroffen, aber wäre dadurch nicht die Gefahr eines Rückfall signifikant geringer, zumindest an der betroffenen Brust? Vor allem weil es sich bei ihr um eine sehr aggressive Form handelt....ich habe mit ihr darüber nicht gesprochen, möchte sie nicht noch mehr belasten, trotzdem mache ich mir darüber Gedanken. LG