Bin ich operationssüchtig?

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Da kommen wohl bei dir einige Faktoren zusammen. Während des langen Krankenhausaufenthaltes wurde dir wohl die Klinik vertraut und auch das betreuende medizinische Personal, zu dem du in der Zeit wohl auch persönliche Beziehungen aufgebaut hast, geht ja wohl nicht anders. Da kann der bevorstehende Abschied schon etwas Trennungsschmerz bedeuten.

Zudem, so langweilig Krankenhäuser auch sind, bist du doch aus deinem Alltag herausgelöst gewesen und musstest dir um nichts einen Kopf machen, was z. B. Schule oder so angeht. Hier heißt es wohl wieder anpacken und da du jetzt einige Wochen draus warst, kann es sein, dass du etwas unsicher wegen der Rückkehr bist.

So ein ansonsten langweiliger Klinikalltag kann dann schon dazu führen, dass man Aktionen wie einen Verbandswechsel als Abwechslung begrüßt, insbesondere wenn sie durch eine Narkose nicht allzu unangenehm werden.

Durch die ständige Wiederholung ist dir auch der Ablauf der Narkoseeinleitung vertraut geworden und du hast deine möglicherweise vorhandene anfängliche Angst verloren und damit die Narkoseeinleitungen detaillierter und intensiver erlebt. Nicht selten wird ja die Narkose als angenehm erlebt, du bist hier keine Ausnahme. Vor allem, wenn es dabei angstfrei zugeht, kann es auch an Reiz gewinnen, gerade auch im sonst langweiligen Klinikalltag.

Um die Antwort abzuschliessen: Von einer ernsthaft krankhaften Entwicklung kann man hier noch nicht ausgehen. Geh heim, lass dich vom Alltag wieder einholen, von deinen Freunden und der Schule, dann relativiert sich vieles wieder. Und es mag ja gar kein Nachteil sein, wenn du die Operationen "angenehm" in Erinnerung behälst.

Was mich hier wundert: Vollnarkose für Verbandswechsel? Oder war das nur eine Sedierung, wobei du das "komische Narkosegas" einatmen durftest?

Sarkoezy07 
Beitragsersteller
 11.10.2015, 23:05

Danke für deine liebe Antwort, die hat wirklich geholfen :) neln, es waren richtige Vollnarkosen. Ich habe eine VAC Pumpe getragen und die Wunde war so tief, dass ich es bei Bewusstsein nicht ausgehalten hätte

Schlauchmayer  11.10.2015, 23:22
@Sarkoezy07

Ist aber selten, dass sie die Narkose bei dir mit Gas eingeleitet haben sollen. Woran hast du das gemerkt und wie bist du damit klar gekommen?

ICH nach Schönheit Operationen, obwohl ich nach jeder Op. sehr leide denke ich schon an meinen nächsten Operationswunsch. Das verschleuderte Geld schmerzt mich auch, gebe es da nicht auch noch günstigere Kliniken im Ausland würde ich mich glaube ich hier in D. aufgrund höhere Kosten um ein Vermögen bringen. Ich würde alles ja so gern hier in D. operieren, da die Reisen extrem unangenehm sind vor allem nach der Operation. Es ist immer so viel mit leid verbunden und schmerzen im Flug, Bahn oder Zug und die Risiken sind viel höher vor allem weil nach der Op. kein Antibiotika mehr verabreicht wird wegen den resistenten Keimen. UND trotzdem will ich immer mehr und weiter machen und es kommen sogar Wünsche hinzu die echt nicht nötig wären zB. Nase. Doch die stört mich plötzlich extrem, zufrieden war ich nie mit ihr, aber jetzt hab ich diese Sehnsucht danach. Obwohl man weiß das man niemals perfekt aussehen wird....
Ich jedenfalls lese immer sehr viele schlechte Erfahrungen, Berichte, Komplikationen anderer Genossinnen um mich doch noch von einer Op. abzubringen. Bis jetzt hat es aber nur alles hinausgezögert jedoch nicht beseitigen können. Angefangen hat es nach der Schwangerschaft, erst der Bauch, Fettabsaugung Oberschenkel, später die Oberarme und Gesäßstraffung, im Oktober dann die Brüste und Oberschenkel. Eigentlich Operationen die aufgrund erschlaffter Haut gemacht werden müssen. Also eigentlich doch gar nicht unnötig. Außer die Nase halt....
Ich hoffe das ich nach der letzte Op. endlich eine Akzeptanz mit meinem Körper entwickeln kann, Depressiv bin ich laut Ärzten ja, muss mich dann therapieren lassen.

Ich kann Dir nur sagen, aus eigener Erfahrung (wegen Chemotherapie/Krebserkrankung), dass je länger man in den Klinikalltag mit eingebunden ist, desto "Normaler" erscheint einem selbst das Leben dort. Man kann sich sein "ehemals" normales Leben außerhalb der Klinik nicht mehr vorstellen, dass macht Dich unsicher und davor hast DU Angst und es zieht Dich runter, aber, Du wirst feststellen, dass sich das bald gibt, sobald Du wieder zu Hause bist wird es besser gehen und DU wirst Dich freuen, wieder ein normales Leben führen zu dürfen.

Sarkoezy07 
Beitragsersteller
 11.10.2015, 19:46

Du sprichst mir einfach aus der Seele...

youarewelcome  11.10.2015, 21:53
@Sarkoezy07

Na das freut mich sehr, wenn ich Dir habe ein wenig helfen können. Ich freue mich auch über eine Bewertung...alles Liebe Dir!

Vielleicht ist es bei dir die Sucht nach Aufmerksamkeit. Du freust dich darüber, dass du Aufmerksamkeit bekommst und sich Leute um dich kümmern. Bekomst du zu Hause vielleicht nicht so viel Aufmerksamkeit?
Das ist jetzt gar nicht abwertend gemeint, sowas kommt vor.

Nein ich denke du bist nicht OP süchtig, wenn du dich auf der OP gefreut hast, liegt es weniger an der sucht. Du musst einfach jetzt warten, das geht schnell wieder weg.
Narkose macht nicht süchtig. 

youarewelcome  11.10.2015, 19:35

Da ich medizinisch von Fach bin kann ich Dir nur sagen, dass Narkosen nicht süchtig machen, woher hast DU denn den UNSINN!