Bitteres Leinöl?
Hallo. Wer weiß wie es sich mit dem bitteren Leinöl verhält? Wir betreiben seit ca. 2 Jahren eine kleine Ölmühle und stellen unter anderem Leinöl her. Wir achten dabei darauf, dass wir eine Saat verwenden die nicht Bitter schmeckt. Nach einer Zeit von ca. 6 Wochen wird das Öl dann Bitter. Wie ist das nun. Das ist grundsätzlich ein Zeichen dafür, dass das Öl alt wird. Aber wird es auch ungesund? Grundsätzlich werden in unserer Gesellschaft viel zu wenig Bitterstoffe gegessen. Schlage ich durch das Verwenden von Leinöl 2 Fliegen mit einer Klappe? Danke für eure Antworten.
2 Antworten
Unraffiniertes Leinöl beginnt sofort nach der Pressung bitter zu werden. Ursächlich ist hier nicht das Ranzigwerden der Fettsäuren, sondern die Oxidation bestimmter Eiweißverbindungen.
Bezüglich der Bitterkeit scheint es deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Lein-Sorten zu geben.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ejlt.200700314/pdf
Auch bei bittererem Leinöl ist also der gesundheitliche Nutzen (a-Linolensäure) nicht automatisch verloren. Dass die bitteren Eiweißverbindungen einen gesundheitlichen Nutzen haben würde ich aber auch nicht schlussfolgern wollen. Wäre zumindest sehr gewagt.
Bis auf weiteres ist also die Wahl einer natürlicherweise wenig bitteren Sorte sowie eine geeignete Pressung/Abfüllung/Lagerung (jeweils möglichst dunkel, kühl und unter Sauerstoffabschluss) das beste, was man tun kann. Und dann möglichst schnell verbrauchen...
Unterschiede im Lein haben wir auch schon festgestellt. Das hängt meineswissen aber schon mit der Ölsäurezusammensetzung zusammen. Gibt es im Öl noch Eiweißverbindungen?