Diabetes Typ 1 & 2. Was ist schlimmer?

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Die Frage »Was ist schlimmer?« ist nicht leicht zu beantworten. Denn es gibt keine wirklich eindeutigen Kriterien, um das zu beurteilen. Ich versuche einmal eine Begründung:
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Viele Leute sagen, der Typ-1-Diabetes sei die »schlimmere« Krankheit. Solange die Krankheit nicht behandelt wird, muss ich da auch zustimmen - denn ein unbehandelter Typ-1-Diabetes endet spätestens innerhalb weniger Monate mit einem qualvollen Tod, wogegen ein unbehandelter Typ-2-Diabetiker (je nach Ausprägung) durchaus 20 oder 30 Jahre mit dieser Erkrankung leben kann, ohne sie überhaupt zu bemerken.
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Wenn man allerdings die Erkrankung bzw. das Leben mit der Krankheit betrachtet, wenn sie behandelt wird, dann ist das Leben mit einem Typ-2-Diabetes meist wesentlich stärker eingeschränkt. Beim Typ-1-Diabetes muss man in jedem Fall und von Anfang an das fehlende Insulin durch Spritzen ersetzen - das lässt sich nicht vermeiden. Aber in der Regel braucht man auf fast nichts zu verzichten, was auch ein Nicht-Diabetiker tun oder auch essen kann - man muss lediglich möglichst viel über seine Erkrankung, seine Ernährung, seinen eigenen Körper und seine Reaktion auf sportliche Aktivität oder auf Infektionen wissen und natürlich dieses Wissen korrekt anwenden. Die meisten Typ-2-Diabetiker können zumindest für einige Jahre ohne Insulinspritzen behandelt werden - müssen im Gegenzug aber ein Leben nach einem ziemlich starren Tages- und Speiseplan auf sich nehmen und müssen auf viele Dinge verzichten, die ein Gesunder tun oder essen kann. Wenn sie die selben Freiheiten in der Lebensweise haben wollen wie die Typ-1-Diabetiker, dann müssen auch sie sich damit abfinden, dass sie sich mehrmals täglich Insulin spritzen und Zucker messen müssen. Aber bei den meisten Typ-2-Diabetikern herrscht die Vorstellung: »Wenn du erst einmal spritzen musst, dann bist du richtig schlimm krank« - aus diesem Grund beugen sie sich lieber den strengen Tagesplänen. Wenn es dennoch irgendwann einmal dazu kommt, dass das Spritzen unvermeidbar wird, erkennen viele Typ-2-Diabetiker die dadurch gewonnene Freiheit gar nicht mehr, leben ohne Notwendigkeit weiter nach den alten, starren Regeln und fühlen sich oft dem Tode nahe, weil sie jetzt schließlich spritzen müssen (und damit in ihren Augen sozusagen in der »Endphase« des Diabetes stecken).
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Ich bin seit 1980 Typ-1-Diabetikerin - und wenn ich die Wahl hätte zwischen Typ 1 und Typ 2, dann hielte ich auf jeden Fall den Typ-1-Diabetes für das kleinere Übel - nicht zuletzt auch deshalb, weil beim Typ-1-Diabetes das Thema Vererbung eine wesentlich kleinere Rolle spielt als beim Typ-2...

MrsSarahchen479  13.01.2012, 22:00

Ich bin 12 Jahre alt und bei mir wurde Diabetes Typ 1 2008, also vor ca. 4 Jahren festgestellt. Ich meine der Typ 2 ist schlimmer, ich denke mal das hängt auch daran, dass ich das Blutzuckermessen & Spritzen auch gewohnt bin und ich es mir ohne eigentlich nur schlecht vorstellen kann. Der Typ 2 kann aber auch aus den falschen Essgewohnheiten enstehen, da möchte ich nicht selbst an meiner Krankheit schuld sein & mir ein Leben lang Vorwürfe machen müssen. Höstwarscheinlich würden meine Kinder sich dann auch an dem Typ 2 anstecken. Das muss nicht sein !

cougarweibchen  02.08.2010, 16:27

Daumen hoch, sehr gut erklärt!

Und der Einschätzung, was das kleinere Übel ist, stimme ich (ebenfalls Typ 1) auch zu: abgesehen davon, dass ich "an der Nadel hänge", geht's mir ausgesprochen gut und kann ein ganz normales Leben führen.

landy13  05.08.2010, 15:16
@cougarweibchen

tja wenn ihr meint...ich bin typ2 seit 7 jahren und kann mit walken und mäßigung bei süßem und kohlehydraten alles noch ohne medikamende genießen...die frage was ist schlimmer stellt sich mir nicht....handycup ist handycup...wir richten uns eben ein...die einen schlechter und die anderen mit mehr disziplin und sehen dies nicht als nachteil

landy13  05.08.2010, 15:16
@cougarweibchen

tja wenn ihr meint...ich bin typ2 seit 7 jahren und kann mit walken und mäßigung bei süßem und kohlehydraten alles noch ohne medikamende genießen...die frage was ist schlimmer stellt sich mir nicht....handycup ist handycup...wir richten uns eben ein...die einen schlechter und die anderen mit mehr disziplin und sehen dies nicht als nachteil

xSchokolade84x  05.08.2010, 17:06
@landy13

also ich find Diabetes Typ 2 währe mir lieber als Typ 1! Denn: Da produziert die Bauchspeicheldrüse noch zum teil eigen insulin wobei es beim Typ 1 Diabetiker anders ausschaut. Wie bei mir! Bin seit 2005 Zuckerkrank Typ 1 und muss ständig mit der spritze mein Leben teilen was oft nicht leicht ist wobei ich wirklich zu jedem mist den ich essen will wo kohlenhydrate drinn stecken insulin spritzen muss und auch manchmal unterzuckere egal wo was nicht wirklich ein schönes gefühl ist.

niaweger  05.08.2010, 21:21
@xSchokolade84x

@xSchokolade84x:
 
Wenn du eine Typ-2-Diabetikerin wärest, würden deine Kinder höchstwahrscheinlich auch an Typ-2-Diabetes erkranken - wäre dir das egal???

Schlimm sind beide! Allerdings ließe sich der Typ 2 mit einer angemessenen Ernährung verhindern! Dieser Typ wird umgangssprachlich auch die Altersdiabetis genannt. Da sich aber die heutige westl. Bevölkerung überwiegend von Zucker, Fett und tier. Eiweiß ernährt, und die Nährstoffe nicht mehr dem Bedarf angepaßt werden, kommt es schon immer häufiger bei jungen Menschen zu dieser Krankheit.Sie ist das häufigste Resultat von Übergewicht.

Es ist Anschauungssache was schlimmer ist, die moderne Version sagt, Typ 2 sei schlimmer. Das liegt vor allem daran, dass Typ2 meist mit mehreren anderen Risikofaktoren (Hochdruck , Fettstoffwechsel) einhergeht und daher die Herzkreislauf-Risiken duetlich erhöht. Beim jüngeren Menschen mit Typ 1 ist das noch nicht so sichtbar, es schzeinen aber dieselben Zusammenhänge zu gelten. Typ 1 heißt: Stopp der körpereignen Insulinproduktion, Notwendigkeit, Insulin zu spritzen, sonst Todesgefahr. Starke Sympotome beim Auftreten. Typ 2: langsamer Verlust der Insulinproduktion, mehrere andere Therapien über Jahre möglich vor dem schließlichen Einsatz von Insulin. Schwache Symptome, die oft jahrelang übersehen werden. Beides sind verschiedene Erkrankungen, aber be der Insulintherapie treffen sie sich schließlich.

Ich bin 12 Jahre alt und bei mir wurde Diabetes Typ 1 2008, also vor ca. 4 Jahren festgestellt. Ich meine der Typ 2 ist schlimmer, ich denke mal das hängt auch daran, dass ich das Blutzuckermessen & Spritzen auch gewohnt bin und ich es mir ohne eigentlich nur schlecht vorstellen kann. Der Typ 2 kann aber auch aus den falschen Essgewohnheiten enstehen, da möchte ich nicht selbst an meiner Krankheit schuld sein & mir ein Leben lang Vorwürfe machen müssen. Höstwarscheinlich würden meine Kinder sich dann auch an dem Typ 2 anstecken. Das muss nicht sein !

Diabetes Mellitus: Bei Typ 1 hast du keine insulinproduzierenden Zellen (B-Zellen) mehr im Körper (im Pankreas/Bauchspeicheldrüse). Dies kommt meistens durch eine Autoimmunreaktion (z.B. nach Virusinfektion bei gesteigerter Immunantwort) und meist schon im Kindesalter. Typ 2 wird auf einen relativen Insulinmangel zurückgeführt, was davon kommt dass deine Insulinrezeptoren in z.B. den Muskelzellen und Fettzellen zunehmend insulinresistent werden. Hier ist eine Insulingabe nicht umbedingt notwendig (im Gegensatz zu Typ 1). Die Ursache hierfür, für den Altersdiabetes, ist nicht vollkommen aufgeklärt. Man geht aber davon aus, dass Fettgewebshormone wie Adiponektin damit im Zusammenhang stehen. Diese Hormone senken die Insulinsensitivität. Bei viel Fettgewebe (dicken Leuten) wird das Hormon entspr. vermehrt ausgeschüttet - woruch DM Typ 2 entstehen könnte. Also: Typ 1: absoluter Insulinmangel (Untergang B-Zellen) - Insulinpflichtig Typ 2: relativer Mangel wegen Insensitivität