(Elektrolytische) Infusionslösung zur intravenösen Injektion selbst mixen.
Hallo zusammen.
Ich würde gerne wissen, ob mir jemand beschreiben kann wie ich eine Notfall-Infusionslösung zur intravenösen Injektion unter einfachen keimfreien Bedingungen und mit relativ wenig, einfach zu erhaltenden und kompakten Inhaltsstoffen selbst herstellen kann.
Die Lösung ist für Fälle einer akkuten Dehydratation gedacht. Wenn ihr allerdings zusätzlich Lösungen für andere, notfalls selbst behandelbare Probleme kennt, wäre es nett wenn ihr mir diese ebenfalls auflisten könntet.
Ich beabsichtige nicht, diese zum Spaß zu verwenden oder unnötige Risiken zu schaffen ! Ich reise viel und gerne, auch in sehr abgelegene Gebiete, ich benötige diese Anleitung lediglich für den Notfall. Ich möchte lediglich gut vorbereitet sein und bin interessiert !
Zusatzfrage: Kann solch eine Infusionslösung falls sich (aus unerdenklichen Gründen) keine Vene anstechen lässt, auch subkutan oder auf anderem Wege gegeben werden ?
Bitte nur produktive, nützliche Antworten. Kommentare wie "So ein Schwachsinn !" oder "Unverantwortlich so eine Frage zu stellen"; "Kauf sie in der Apotheke"; "...oder bei Aldi"
Vielen Dank !
7 Antworten
Im Falle einer akuten Dehydratation eignet sich wohl am besten die WHO-Trinklösung, guck mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/WHO-Trinklösung - da würd ich mir an deiner Stelle einfach iin der Apotheke die Zutaten zusammenstellen lassen, und zwar je für drei Liter in einen kleinen Plastikbeutel - dann nimmste dir fünf solche kleinen Beutelchen mit, das wiegt fast nichts, und im Fall der Fälle kippst du es einfach in sauberes Wasser und trinkst das.
Zur Infusion: Rein chemisch betrachtet stellst du isotone Kochsalzlösung her, indem du 9 g Nacl auf 1 Liter Wasser anrührst. Kannst du dir denn echt selbst nen Zugang reinhauen? Und glaubst du echt, dass du irgendwo im Notfall sterile Bedingungen schaffen kannst? Vor allem dann, wenn du schon so schlecht beisammen bist, dass du unbedingt ne Infusion bräuchtest? Wenn du dich aber partout nicht davon abbringen lässt, schau mal in der nächstgelegenen Unistadt in der Transfusionsmedizin oder in der tropenmedizinischen Sprechstunde vorbei - das ist normalerweise kostenlos und da sitzen richtig erfahrene Leute, die dir auch sagen können, wie "weit" du da gehen kannst - also ob man abgekochtes Wasser nehmen kann und sowas.
also ich möchte nur anmerken:
wenn du infusionsbesteck dabei hast, welches du bräuchtest, dann kannst du auch infusionen mitnehmen ;-)
und: subkutan oder i.m. kann man solche mengen nicht verabreichen, die du im falle einer dehydration bräuchtest.
ansonsten lass dich beim hausarzt oder in der apotheke beraten, wie du z.b. NaCl 0,9% herstellen kannst.
interessante frage.
hab mal gehört, wenn man gar nichts zur hand hat, kann man kokosnußmilch nehmen.
Ja, hab das auch schon gehört, dass bei Choleraepidemien den Leuten in Ermangelung anständiger Elektrolytlösung alles mögliche infundiert wurde, und sie haben erstaunlich vieles überlebt, unter anderem auch Kokosmilch...
Irgendwie passt das zu deinem Nickname... ;o)
aber im ernst:
du bräuchtest natürlich erstmal ein steriles infusionsbesteck und dann müßtest du dir wohl ein genau definiertes volumen bereits recht sauberes wasser abkochen und darin eine definierte menge salz oder zucker auflösen.
ich würd mal in der apotheke nachfragen, ob es da vorgefertigte sets zu kaufen gibt.
subkutan wirst du das nicht injizieren können.
der erste schritt wäre aber ohnehin eine elyt-haltige flüssigkeit zur oralen aufnahme vorzubereiten.
ja. hab zu zeiten des haiti-erdbebens ein radiointerview eines katastrophenmediziners (der nannte sich wirklich so, war ein (glaub) münchner unfallchirurg, der sich auf katastropheneinsätze spezialisiert hatte) auf deutschlandfunk gehört.
der hat berichtet, dass sie das so gemacht hätten.
Natürlich war ich schon in der Apotheke und so ein Set darf nicht fehlen ;) Ich spreche hier allerdings vom äußersten Notfall. Wieso sich nicht schlau machen ? Kann vielleicht mal nützlich sein.
ja. find ich ja gut und interessant und sag ich ja gar nichts gegen.
ich mein nur: vielleicht gibt es da bereits vorgefertigte sets.
da hast du dann nicht nur das infusionsbesteck sondern auch eine genaue anleitung und die elyte z.b. bereits in der erforderlichen menge steril abgepackt in pulverform, also mit minimalem gewicht.
Na also, gibt ja doch schon "Erfahrungsberichte" in denen so eine Behelfslösung zum Einsatz gekommen ist. Ich bin oft in der Wüste unterwegs, da gibt's im Radius von 100 Meilen keine Apotheke, so eine Lösung kann zum echten Balast werden und man kann nicht gerade behaupten dass man quantitativ viel Inventar mit sich führen kann. Aber wenn man weiß, wie so eine Lösung aus Ersatzinhaltsstoffen gemacht werden kann, ist das einiges wert.
Ach, übrigens zum Thema Kokosmilch: http://www.zeit.de/2006/14/Stimmts_14 Na, wie ist das? :-)
interessanter link. auch die diskussion über dieses quinton-plasma. ^^
Stimmt. Wobei es für mich so klingt, als wäre da ein Globuli-Fan dabei, einen RiLac-Ersatz zu pushen.
Da ge leiber mal zu jemandem der sich damit auskennt,da kannste ne ganze Menge falsch machen.Und dann haste auch nichts davon.Ne
Eine physiologische Kochsalzlösung (9g Kochsalz aufn Liter) sollten fürs erste gehen. So ganz lange sollte man das allerdings nicht machen. Du verdünnst damit andere Salze (z.B. Kalium) und Proteine.
Wenn du partout gaaar kein Zugang findest (auch nich die schöne vene am hals...) dann kannste theoretisch auch mit ner langen Nadel in den Bauch stechen. alda das is jetzt aber wirklich theoretisch, weil da kannste dir auch ne schöne Peritonitis setzen. Aber über den peritonealen zugang werden Dialysen gemacht, das klappt prinzipiell. (Du wolltest ja ausdrücklich theoretisches Wissen- ich sag nicht dass das in der -unsterilen- Praxis eine gute Idee ist)
i.v.? ^^