?Elternhaus verkauft und mit Schmerz umgehen?
Hallo zusammen,
meine Eltern haben nach 17 Jahren beschlossen, dass Haus, in dem ich und meine Schwester aufgewachsen sind, zu verkaufen. Wir leben jetzt im neuen Haus schon seit 2 Monaten, und mir fällt es sehr sehr sehr schwer. Ich vermisse mein altes Zimmer, dass vertraute, einfach das alte Haus. Meine Eltern hatten viel Stress mit den Nachbarn und es ging beiden stark auf die Psyche, weswegen sie es lange nicht mehr ausgehalten hätten. Jetzt sind wir aber auch noch ein weniger mehr außerhalb, es dauert deutlich länger in die Stadt wie vorher. Ich fühle mich als wäre ein Teil von mir verloren gegangen, und der Fakt, dass ich nie wieder in das Haus kann, zerreißt mich innerlich. Ich denke jeden Tag an mein altes Zimmer, an das von meiner Schwester, an Freunde die zwei Häuser weitergewohnt haben. Mir kommen so viele Erinnerungen hoch in den letzten Tagen, die ich in meinem alten Zimmer hatte. Meine Eltern nehmen den Umzug garnicht schwer, für sie war es sehr leicht. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. In Betracht hatte ich gezogen auszuziehen (ich bin 18) aber wird das alles besser? Wie gehe ich mit dem ganzen Schmerz um? Ich war für 7 Monate in England als au pair, und anstatt nach Hause zu kommen, bin ich jetzt im neuen Haus. Vor ein paar Tagen hatte ich eine Art Zusammenbruch und habe fast hyperventiliert, und meine Mutter versucht mir zu helfen, schafft es allerdings nicht ganz. Was ist der beste Weg mit dem Schmerz umzugehen und irgendwann loszulassen? Ich bitte um aller Art von Tipps.
Liebe Grüße,
hannah
11 Antworten
Akzeptiere diese Gefühle anstatt sie los werden zu wollen. Geh da einmal ganz bewusst durch, damit verarbeitest du das. Ich weiß das fühlt sich nicht gut an aber irgendwann bist du damit durch. Deine Gefühle sind völlig normal und eigentlich auch schön weil du damit deine Wertschätzung für das Haus und die Zeit die du darin verbracht hast, zum Ausdruck bringst. Bewerte deine Gefühle nicht als negativ, es ist in Ordnung so und bald werden sie vergehen. Ein bisschen Wehmut wird bleiben aber das darf es auch.
Danke schön für den Stern 😀😀😀
Danke!
Oh, das kann ich dir nachempfinden. Was du spürst, ist eine Mischung aus Heimweh, Liebeskummer, und die Endgültigkeit dieser Entscheidung macht es noch schlimmer für dich.
Es könnte sein, dass die verstandesmäßigen Überlegungen jetzt nicht viel bringen. Alles spielt sich ja in der Gefühlswelt ab, und da sind ganz tiefe Schichten betroffen.
Als eine Art Erste Hilfe würde ich dir aus meiner Erfahrung zu Rescue Tropfen Bachblüten) raten. Sie haben mir in solch dramatischen Fällen geholfen und man kann sie beliebig oft einsetzen, äußerlich wie innerlich.
Resvuetropfen gab es noch nicht, als meine Familie umzog. Ich war 11, als ich aus meiner Umgebung herausgerissen wurde, so dass mir besonders auch vertraute Gerüche des Hauses fehlten. Es hat über ein Jahr gedauert, bis ich irgendwie wieder leben konnte, damals. Aber - das Gefühl, Wurzeln zu haben, war weg. Sogar jetzt, wo ich wieder in unserem Familiensitz lebe, habe ich es nicht wiedergefunden. So geht es bestimmt vielen Menschen - und sie trauern... !
Es braucht Zeit, um Abschied zu nehmen.
Ich wünsche dir, dass du bald Freunde findest. Selbst darüber sprechen kann helfen, und mit der Zeit findest du nach und nach wieder kleine Lichtblicke.
Das wünsche ich dir von Herzen!
Alles Liebe!
Bachblüten sind eine hervorragende Idee. 👍👍👍 Liebe Grüße
Danke, ja, mir helfen sie immer wieder. Sehr subtil, fühle ich einfach anders und es tut nicht mehr soo weh. LG
Ich habe schon oft mein zu Hause gegen ein Neues eintauschen müssen, da ich fast mein ganzes Leben auf Montage war und immer Nebenwohnungen hatte. Da kommt man drüber weg, wenn man schöne Erinnerungen und genügend Fotos und Videos von der Heimat hat. Mein Geburtshaus wurde sogar abgerissen, in dem ich geboren wurde vor fast 60 Jahren. Schau nach vorn und behalte alles Vergangene gut in Gedanken.
Ich bin inzwischen einige male umgezogen. Von Studentenheim, über Mietwohnungen bus nun zum Eigentum.
Das Elternhaus gibt es, aber seit langem ist mir nicht das Haus wichtig, sondern die Eltern.
Wenn ich, weil jene verreisen, das Haus hüte fühle ich mich als willkommener Gast, auch irgendwie zuhause, aber richtig zuhause bin ich, wo ich nun selbst eingerichtet (mit Elternhilfe, ihnen ist der Dank gewiss), wohne.
Wenn ich ans Groselternhaus (2 x) denke... finde ich es schade, dass diese verkauft sind? Nein, ich freue mich, dass andere das jeweilige Haus bewohnen, instand halten, nutzen.
Mir tuts leid, dass die Großeltern nicht mehr leben, aber ist was ganz anderes.
Freu dich über das neue Haus, Zimmer. Freu dich darüber, dass es aus der Stadt draußen im Grünen ist. Besuche alte Freunde (meine engsten Freunde wohnen im Umkreis von hunderten km... ich bin der Arbeit wegen ebeb mal weiter weg gewesen), in der selben Stadt kein Problem.
Ein bischen traurig oder wehmütig zu sein ist in so einer Sitiuation ganz normal.
Aber du bist 20 und dramatisierst das als wärst du 5. So ist das also nicht normal. Wenn du also alleine da nicht die Kurve bekommst, dann solltest du dir psychologische Hilfe holen.
Vielen Dank für diese schöne und sinnvolle Antwort. Der wertfreie Umgang mit den eigenen Gefühlen wird nicht nur in diesem Fall, sondern generell im Leben weiter helfen.