Entspannung macht aggressiv
Ich bin eigentlich generell selten angespannt oder gestresst, sehe daher keinen Sinn und Zweck von sogenannten Entspannungstherapien, aber in zahlreichen Klinikaufenthalten wurde ich im Rahmen des Programmes dazu "gezwungen", also habe ich es über mich ergehen lassen. Um Missverständnisse auszuschließen; ich habe mich nicht aufgelehnt oder es geistig komplett abgelehnt, ich fühlte mich lediglich fehl am Platz, unter Personen, denen diese Entspannung weit besser tat. Wenn jemand eine CD mit beruhigender Musik (noch schlimmer: ruhige Stimme!) einlegt und mich auffordert, mich zu entspannen, tief ein- und auszuatmen, meine Sorgen abfallen zu lassen und mich nur auf mich selbst zu konzentrieren, macht mich das total unruhig bis aggressiv. Ich würde dann am liebsten aufspringen und den Raum verlassen, was ich aus Respekt den anderen gegenüber nicht mache, versteht sich. Neulich habe ich eine Audio zur Hypnose gehört, ich war allein. Die Stimme war wieder ruhig und langsam, die Worte fast die selben wie bei einer normalen Entspannungstherapie. Ich frage mich, wieso ich so darauf reagiere? Hat jemand eine Erklärung?
6 Antworten
Dann verrate ich dir ein "Geheimnis", ich bin unter anderem Lehrerin für Entspannung und mich machen diese CD auch aggressiv.
Es ist für dich einfach die falsche Entspannungsmethode. Dass man das in einer Klinik nicht merkt ist schon bedenklich, noch bedenklicher ist, dass solche CD abgespielt werden und nicht der Therapeut seine eigene Stimme benutzt.
Rein die Worte Sorgen abfallen lassen etc. stossen einen ja geradezu darauf, sich an die Sorgen zu erinnern.
Weil einem das manchmal einfach nur auf den Senkel geht?
Ich mag z.B.diese ganze schwaberwaber-Entspannungsmusik null.. und damit sind ja viele CDs hinterlegt.
Nein danke.
Meditiere aber gerne und habe auch einen echt angenehmen Qigong-Lehrer.
Wobei ich schon einiges durchprobiert hab und teils einfach diese laaaaa-gerede der Trainer nix für mich war.
Wie gesagt, Meditation und Qigong mach ich sehr gerne schon seit Jahren. Meditieren alleine, Qigong in einem VHS-Kurs, den ich eher zufällig "erwischte"
Ich treibe das ganze wohl auf die Spitze wenn ich sage das ich zu lauter, agressiver musik entspannen kann und im Gegenzug zu solchen Meditations und Entspannungs Cd's körperlich und auch geistig komplett abgeneigt reagiere. (Ich muss mir regelrecht an den Kopf fassen wie Menschen dazu entspannen können anstatt den CD Player an die Wand zu werfen)
Bloß frage ich mich gerade warum das bei mir so ist.. Ich finde in meinem Freundeskreis oder Verwandtenkreis keinen Menschen der da so ist wie ich. (Früher als Teenager war es Postcore, Heute ist es Psychedelic/Stoner Rock zu dem ich die Augen geschlossen habe bzw schließe und an nichts denken muss und mich komplett entspannen kann)
Ich gehe mal davon aus das sich hier keine Psychologen rumtreiben die sowas schonmal gehört haben oder doch?
Hallo, es gibt eine ganz einfache Erklärung für dieses Phänomen. Ich ahbe es am eigenen Leib erfahren. Bei der Entspannung geht man von Außen nach Innen. Man fängt an den Körper zu spühren, sich auf den Atem zu konzentrieren, der Geist wird nicht mehr von Äußerlichkeiten abgelenkt. Das kann für viele Menschen, die das noch nicht gemacht haben sehr beängstigend sein oder eben auch aggressiv machen. Das liegt aber nicht an der Stimme des Theapeuten, der flaschen Musik oder so, sonder einfach daran, dass man sich zum ersten mal auf sich selbst konzentriert und fest stellt, dass man mit sich selbst nichts anzufangen weiß. Da kommen Ängste hoch, Sorgen, Wut, Verletzungen, was auch immer. Da man das nicht kennt, nimmt man das nicht wahr und will nur weg rennen. In wirklichkeit nicht vor der entspannung, sondern vor sich selbst. Lieber "was sinnvolles" tun, arbeiten, ein buch lesen, Sport treiben, ect. Bloß nicht mit sich selbst beschäftigen und nach innen schauen. Das ist eine ganz normale Schutzfunktion von Geist und vorallem EGO! Wenn du es schaffst diesen Fluchtimpuls auszuhalten und dich einfach immer und immer wieder darauf einlässt, wirst du irgendwann merken, dass es besser wird. Und dann stellen sich auch all die postiven Wirkungen der Entspannung ein wie mehr Selbstvertrauen, bessere Belastbarkeit, Stressabbau, besser Schlafen können ect. Es kann sein, dass sich alles für dich erstmal suspekt anhört. Hier hilft nur Vertrauen darauf, dass es besser wird und wenn du dich darauf einlässt, wirst du bald merken, dass es auch so ist. Entspannung ist übrigens nicht nur hilfreich bei Stress. Ich weiß jetzt nicht, was das für Klinikaufenthalte bei dir waren und wegen was du dort warst. entspannung wirkt isch positiv auf die gesamte Psyche und den Körper aus und kann deswegen auch bei anderen Krankheiten eingesetzt werden, sowie auch für gesunde Menschen zur Stärkung.
Perfekt auf den Punkt gebracht. Der Threadersteller offenbart, auch wenn er behauptet der Entspannung eine Chance eingeräumt zu haben, eine innere Ablehnung gegen den Effekt der Behandlung. Die Anstrengung dabei kann leicht zur Aggression werden.
Wenn man so will ist es eine Art Trotzreaktion des Körpers.
Kann das selbe bei mir beobachten, ich halte von sowas genauso wenig, gibt eben leute die sich besser bei z.b. lauter musik entspannen können...