Operation aufgrund von Ängsten abgebrochen, kann Hypnotherapie helfen?
Ich war heute im Krankenhaus, hatte gestern den ganzen Tag Voruntersuchungen, heute um 8:45 Uhr war meine OP angesetzt. Habe eine chronische Kiefernhöhlenentzündung und einen sehr großen Polypen in der Nasennebenhöhle, der in die Nase wuchert, weshalb ich durch die Seite ganz schlecht Luft bekomme.
Gestern war es im Krankenhaus erstmal so, dass ich verwechselt wurde, nicht bekannt war, dass ich Betablocker nehme, obwohl ich das überall gesagt habe, die Narkoseärztin hat mir nicht gesagt, welche Medikamente ich nehmen darf und welche nicht..... naja und noch mehr, auf alle Fälle war es totales Chaos!!!! Heute sollte ich um 7 Uhr auf meiner Station sein. Es gab kein Bett für mich, sie haben mich bis 9:45 Uhr auf dem Flur schmoren lassen!!!!! Keine Op Vorbereitung, kein Beruhigungsmittel, kein Zugang, einfach gar nichts wurde gemacht. Ich war sowieso schon so fertig, sodass ich durchgehend geweint habe. Als ich dann um die 10 Uhr ein Bett zugeteilt bekam, war es für mich vorbei!!!! Ich hatte ganz viele Bilder von meinen früheren Op's mit Vollnarkosen vor Augen, jedes Mal gab es Komplikationen, einmal bin ich zu früh aufgewacht, einmal danach zusammengebrochen, einmal habe ich nur Blut gespuckt..... Keine guten Erinnerungen!!!!! Ich habe auch wirklich Angst gehabt, dass ich heute sterbe und nie wieder aufwache, hatte sogar Abschiedsbriefe geschrieben. Ich glaube das hängt damit zusammen, dass mein Vater als er operiert wurde und ich noch klein war, gesagt hat, dass meine Mutter alles klären soll, wenn er sterben sollte und dann hat er ihr sein Testament gegeben. Er hatte nur eine OP am Knie!!! Auf alle Fälle habe ich das heute abgebrochen, habe mich nicht operieren lassen. Bin danach direkt in eine sozialpsychiatrische Beratungsstelle gegangen (gehe ich regelmäßig hin, heute als Notfall). Meine Therapeutin konnte mich zum Glück etwas beruhigen. Da die OP gemacht werden muss, muss ich mich der ganzen Sache nochmal stellen, jedoch wähle ich dann ein anderes Krankenhaus. Nun schlug mir meine Therapeutin Hypnotherapie vor, weil sie der Meinung ist, dass bei mir noch irgendwas im Unterbewusstsein ist, was ich nicht weiß. Gibt es Möglichkeiten, dass die Krankenkasse die Kosten der Hypnotherapie übernimmt? Wenn nein, wie kann man sie dann finanzieren? Gibt es für so etwas Spenden? Bin momentan in der unvergüteten schulischen Ausbildung und werde vom Jobcenter unterstützt. Habe 35€ pro Woche zur Verfügung, fast unmöglich damit zu leben! Ich bin chronisch krank, ich weiß nicht ob das was an der Sache ändert.
Hat jemand positive Erfahrungen mit Hypnotherapie gemacht? Kann man sich später daran erinnern?
Ich gehe morgen früh zu meiner Hausärztin, da werde ich sie dann mal darauf ansprechen. Ich wollte mich nur schonmal informieren und fragen ob jemand von euch damit schon Erfahrungen gemacht hat????
Freue mich auf eure Antworten. Vielen Dank schonmal vorab :-)
2 Antworten
moin powerfulgirl,
Da scheinen ja ein paar Dinge zusammengekommen zu sein. Einerseits - einiges im Krankenhaus, was vielleicht nicht so gut gelaufen ist. Einen Teil davon hast du aber vielleicht wirklich nur so wahrgenommen? Andererseits - die realistische Angst vor einer OP. Die hat ja mit dem Krankenhaus an sich nichts zu tun.
Dein Therapeut oder deine Therapeutin hat schon Recht, manchmal gibt es Themen, die einen aus längst vergangene Zeiten begleiten. In der Hypnoanalyse kann man mit dem Klienten zurückgehen, zu den belastenden Ereignissen. Oft ist es dann auch so, dass neben der Situation die du bereits erwähnt hast, mit deinem Vater, noch weitere ähnliche Situationen davor lagen. Hypnose ist ein Zustand tiefster Entspannung, bei dem sich dein Fokus nach innen richtet. Während der Sitzung kannst du ja durchaus mit deinem Hypnotiseur kommunizieren, und nach der Hypnose weißt du auch, was ihr besprochen habt und was passiert ist.
Hypnose wird nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Bei Privatversicherungen ist das manchmal anders. Es gibt Hypnose Kollegen, die durchaus ein Budget eingeplant haben, für solche Fälle und dann entweder kostenfrei oder deutlich günstiger arbeiten.
Vielleicht kannst du dein Thema auch mal einstellen auf einer Crowdfunding-Plattform, hier findest du einige Anbieter und Informationen http://www.crowdfunding.de/plattformen/
In welcher Gegend lebst du denn?
Danke für deine ausführliche Antwort :-) Ich wohne in Niedersachsen in der Nähe von Hannover.
Also das man manchmal zur Station kommt und das Bett noch nicht frei ist, isr ganz normal. Ebenso dass du noch keinen Zugang hast. Bei uns im Krankenhaus wird der Zugang erst im OP Einleitungsraum gelegt, wenn man morgens erst zum Krankenhaus kam. Und nach dem Beruhigungsmittel musst du bei dem Narkosearzt nachfragen. Auf den ganzen Unterlagen wird gestanden haben, welche Medikamente du nimmst. Und die Ärzte hätten dir auch gesagt, wenn du etwas nicht mehr meinem darfst
Und du bist auch nicht zu früh aufgewacht, die Ärzte lassen dich im Soap Saal aufwachen, während du noch intubiert bist, um zu sehen ob du ausreichend spontanatmung hast, das ist ganz normal, die meisten können sich daran nur nicht erinnern