fesselträgerverletzung beim pferd

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Auwei! Ist die Verletzung ganz akut? Wie therapiert der Tierarzt? Ich kenne gute Erfolge mit Stoßwellentherapie und danach ein Aufbau wie nach jeder anderen Sehnenverletzung: Schritt führen auf hartem Boden, Schritt reiten auf festem Boden, Trab in kurzen Reprisen dazu nehmen, möglichst wirklich alles draußen im Gelände auf Feld- und Waldwegen, dann nach und nach wieder in die Halle, später den Galopp mit der Stützbeinphase nach und nach dazu basteln. Der Tierarzt kann sagen, wann wieviel mehr anzuraten ist.

Generell sollte das Pferd keine Bandagen oder Gamaschen mehr tragen, denn es hat ab sofort ein erhöhtes Verletzungsrisiko und zusätzliche Verklebungen durch Erwärmung würde ich tunlichst vermeiden. Ich habe meinen mit Fesselträgeranriss bekommen, der zwar mit Stoßwellen therapiert worden war, wo danach aber kein richtiger Aufbau stattfand. Ich kaufte ihn etwa 3 Jahre nach der Verletzung. So lange er beim Reiten Gamaschen trug (meine RB nutzte welche, ohne dass es mir bewusst war), ging das immer und immer wieder auf - er zeigte kurzzeitig einen überreizten Fesselträger, wobei am Sehnen-Ultraschall keine Auffälligkeiten zu sehen waren, es war halt paar Tage dick und das Pferd lahmte. Ich erfuhr von den Gamaschen, sagte der RB, sie muss ab sofort ohne reiten, einen Monat später ging sie eh weg. Dann dauerte es noch so ca. 3 Monate und seitdem motzt der Fesselträger nicht mehr, nur die Fessel war immer noch ein bisschen dicker als die der Parallelgliedmaße.

Unter anderem, weil mir die Boxenhaltung für meine "Patienten" nicht mehr taugte, zogen unsere Pferde im letzten Sommer um: Nun steht das Tier seit 8 Monaten im Aktivstall mit viel Bewegungsanreizen auf verschiedenen harten Böden. Inzwischen sind auch an dieser Fessel die drunter liegenden Strukturen (Sehnen, Knochen etc.) wieder klar und deutlich ertastbar, die Hinterbeine sehen nun ziemlich gleich aus - Beschwerden gab es keine mehr.

Große Sprünge würde ich das Tier nun nicht gehen lassen und wenn, sehr vorsichtig rantasten. Es war ein hinterer Fesselträger. Vorne wäre es etwas anderes, da würde ich alles, was über Cavaletti hinausgeht (die haben die Höhe, wo das Pferd noch nicht wirklich "springen" muss, also im Dreitakt des Galopp gut trainiert noch drüber kommt) definitiv nicht mehr machen. Ansonsten ist er fit diesbezüglich.

Dass man das macht was einem der Tierarzt sagt - beim Tierarztbesuch deshalb gut aufpassen so dass man nicht hinterher genauso schlau ist wie vorher

Der Fesselträger gehört zu den vier großen Sehnen des Pferdebeins. Er ist seitlich als fingerdicker Strang sichtbar. Ist er verletzt, schwillt und erwärmt sich der Fesselträger nicht sofort. Oft hat das Pferd erst am kommenden Tag ein dickes Bein und lahmt. Ursachen Die Fesselträger können leicht verletzen, z.B. durch Schläge und Tritte, Überanstrengungen und falsche Belastungen, z.B. in sehr engen Wendungen. Springpferde sind besonders gefährdet, aber auch beim Polo und beim Westernreiten können abrupte Wendungen zu einer Verletzung der Fesselträger führen. Krankheitsverlauf Wenn der Fesselträger zu sehr gedehnt wird, können Sehnenfasern reißen und dann entsteht eine Entzündung. Damit will der Körper des Pferdes die Schäden reparieren. Das dadurch entstehende Narbengewebe ist nicht mehr so elastisch. Behandlung Im akuten Stadium helfen kalte Wassergüsse und feucht-kalte Umschläge. Nach vier Tage behandeln die meisten Tierärzte mit Wärme weiter und geben entzündungshemmende Medikamente. Dann beginnt das Schritttraining. Die verletzten Pferde werden geführt, zunächst nur wenige Minuten, aber dann immer länger. Die Heilung kann sehr langwierig sein. Drei bis vier Monate dauert es auf jeden Fall, bis sich ein stabiles Narbengewebe gebildet hat. Vorbeugung Wichtig ist, vor der Arbeit lange genug Schritt zu reiten, mindestens 20 Minuten. Denn so lange dauert es, bis sich kalte Muskeln erwärmen. Auf enge Wendungen und abrupte Stopps besser verszichten

http://www.pferde.de/Pferde-Fesseltraegerverletzungen.64461.html

Daß das Pferd sehr, sehr lange komplett geschont werden muß - das kann schon 'mal 1 Jahr dauern.