Gänsehaut von Kalt in warm
Also, man bekommt ja bekantermaßen eine Gänsehaut, wenn einem kalt ist, da sich dabei alle Muskeln, der Haare anspannen und so Wärme erzeugen. Jedoch wieso ist es auch macnhmal so, wenn man vom KALTEN ins WARME kommt? Dann sollte einem doch warm sein und der Körper müsste das gar nicht mehr machen.
4 Antworten
Hi Frolen, das ist wirklich eine sehr interessantes Phänomen, für das es aber eine logische Erklärung gibt. In unserer Haut gibt es Kälterezeptoren und Wärmerezeptoren, die die jeweiligen Reaktionen des Körpers auf Wärme oder Kältereize auslösen, die wir ja kennen, z.B. eine Gänsehaut.
Nun ist es zum einen so, dass die Kälterezeptoren weiter außen in der Haut liegen, also früher auf Kälte von außen ansprechen als die Wärmerezeptoren auf Wärme von außen.
Zum anderen reagiert zwar jeder Rezeptor auf den Reiz, für den er verantwortlich ist, also nur auf Wärme bzw. nur auf Kälte (das nennt man einen adäquaten Reiz).
Aber: jeder Rezeptor kann auch auf starke Reize reagieren, für die er eigentlich gar nicht vorgesehen ist, auf einen inadäquaten Reiz also.
Genau dies ruft das von dir beschriebene Phänomen hervor. Steigt man z.B. in eine Badewanne mit heißem Wasser, werden zuerst die Kälterezeptoren, die ja weiter außen liegen, von der Hitze erreicht. Sie sprechen auch auf diesen besonders starken Reiz an und reflexartig erfolgt.... eine Gänsehaut, zumindest für einen kurzen Moment, obwohl dies eigentlich unsinnig ist!
Danke für den Stern :)
Im Prinzip ist die Gänsehaut ein Überbleibsel aus unserer Urgeschichte, als wir noch Fell hatten. Die Muskelanspannung allein macht noch nicht warm, das wird durch Zittern erreicht wenn nötig. Die Gänsehaut entsteht, wenn der Körper zur Isolation das Fell aufrichten will - obwohl es nicht mehr vorhanden ist. Meist um zu wärmen, manchmal aber auch um gegen Wärme zu isolieren. Ist bei Tieren auch so und im Prinzip wie bei einer Thermoskanne, die ja nicht nur Warmes warm sondern auch kaltes kalt hält. Nur dass das Vakum dort den Effekt natürlich noch besser nutzt wie die Luft, die in einem Fell eingeschlossen wäre.
An der Seite jedes einzelnen Körperhaares ist ein winziger Muskel, der sich bei Kältereiz – auch bei Angst oder Schrecken – zusammenzieht und das Haar aufrichteten lässt. Der Muskel zieht die darüber liegende Haut nach innen, und die Gesamtheit der so entstandenen Miniatur- Hautkrater ergibt dann die Gänsehaut.
Es gibt eine ☞paradoxe Wahrnehmung. Vielleicht reagiert die Haut ja darauf. Mir ist eine solche Reaktion aber noch nie aufgefallen.