Geeignet für Tiermedizin?
Hi,
Ich denke schon seit Jahren darüber nach, Tierärztin zu werden.
Ich habe nicht vor, viel Geld zu verdienen, würde es aber gerne mit Familie und Freunden unter einen Hut bekommen.
Hat jemand Erfahrung damit oder ist selbst Tierärztin? Und würdet ihr einer Frau empfehlen, mit Großtieren (Kühen) zu arbeiten?
Noch eine Frage: ist es im Studium schlimm, wenn man Physik noch nie wirklich könnte bzw. mochte?
4 Antworten
Hallöchen :) ich studiere Tiermedizin. Ich würde dir aufjedenfall raten bevor du mit dem Studium anfängst mehrere Praktiker oder vielelicht sogar eine Berufsausbildung zu TFA vorher zu machen. Der Beruf ist oft durch Filme Bücher idealisiert. Es ist ein körperlich sehr anstrengender Beruf (vorallem im Großtierbereich) mit heftigen Arbeitszeiten und wenig privater Zeit (familie und Freunde unter einen gut zu bringen ist da oftmals ne Riesen herausforderung) ,der auch nicht gerade (als Angestellter Tierarzt) gut bezahlt ist. (einstiegsgehälter eines TA direkt nach der Uni von 1.800 brutto nicht seltent,vorallem im pferdesektor)Freizeit ausgleich, Überstunden nicht seltener wird sich da auch nicht an das arbeitschutzgesetz gehalten. Es gibt mehrere spannende Artikel vorallem auf der Seite der BPT (bund praktizierender Tierärzte )die sich mit der schlechten Bezahlung beschäftigen. Wenn du einen guten Einblick in den Beruf dir gemacht hast und immer noch überzeugt davon bist das das dein lebenstraum ist bewirb dich auf das Studium.
Das Studium ist die Hölle, wirklich man sollte schon wissen wofür man sich das antut. Regelmäßig, teilweise wöchentlich Prüfungen (viele davon mündlich in kleingruppen), ernorm viele Fächer für die man alle nach der Uni noch ordentlich büffeln muss. Von 8-17 Uhr Uni und danach noch lernen, keine Seltenheit.
Es ist nicht schlimm wenn man Physik vorher noch nicht wirklich hatte, beziehungsweise nicht viel weiß. Das selbe gilt für Chemie. Nur es würde dir vieles erleichtern. Klar sie erklären anfangs nochmal kurz die Basics aber aufarbeiten musst du das alles selbständig was eine Menge Disziplin abverlangt wenn man die Fächer hasst und einem nicht besonders liegen. Es ist ein riesiger fleißstudiengang wo man sich echt durchbeißen muss und nicht alles unbedingt spaß macht.
Ich hab vor meinem Studium die Ausbildung zur tfa gemacht und weiß worauf ich mich einlasse,beziehungsweise wofür ich studiere. Ich liebe diesen Beruf! Es ist erstaunlich wie hoch die abrecherqoute im Studium ist und wie viele eine nicht ganz realistische Vorstellung von dem Beruf haben.
Rechachiere noch ein bisschen Schnuller mal in den Alltag eines Tierärzte rein und entscheide für dich selbst ob das dein Lebens Traum ist.
Viel erfolg
Schnupper nicht Schnuller.... Ahh diese blöde Handy schreibt auch was es will
Mach ein Praktikum beim Tierarzt oder Landtierarzt, dann weißt du was alles auf dich zu kommt.
Er kann dir dann sicher auch erzählen wie die Planung für Familie, Freizeit ist usw.
Ich verstehe immer nicht, wie das alles so schwierig sein kann. Früher mußten wir uns auch selber schlau machen ohne Internet. Persönliche Kontakte sind immer wichtig, daran hat sich bis heute nichts geändert.
Hast du schon entsprechende Praktika gemacht? Dann siehst du was auf dich zukommt und ob es dir liegt
Sry bin aus versehen auf Daumen runter gekommen, kann man das wieder rückgängig machen?🙈
Das klingt doch gut. Dann schreibe dich ein. Im Studium ist auf jeden Fall bio wichtig. Ob ihr auch Physik habt weiß ich nicht. Aber vllt kannst du dich mit Kommilitonen zusammentun die es erklären können.
Ich habe übrigens festgestellt dass man viele Zusammenhänge ab 18 aufwärts besser kapiert die in der Schule nie eingängig waren. Vllt weil man dann alt genug ist zu verstehen für was man das tut.
Physik und Chemie sind sehr wichtig im Studium man hat beides im ersten semster und das wissen was man sich da erabriete wird später für Fächer wie Biochemie, Physiologie , Pharmakologie vorausgesetzt um darauf aufbauen zu können. Bio hat man in Form von Zoologie, Botanik und Tierzucht und Genetik. Ob man die Sachen in der Uni unbedingt besser versteht als in der Schule wage ich zu bezweifeln. Man muss ich aufjedenfall eigenständig zuhause sehr viel intensiever damit auseinandersetzten als es zur schulzeiten der Fall war.
Ein schulpraktikum reicht bei dem Beruf meist nicht aus um wirklich einen guten Einblick zu haben, man hat lediglich geshen was ein Tierarzt so macht kann aber kaum beurteilen wie der Beruf wirklich ist. Ich würde mindestens 3 Monate mal bei einem Tierarzt arbeiten (am besten wenn du volljährig bist und deine Arbeitszeiten sich nicht mehr ans jugendschutzgesetz halten müssen, denn die Arbeitszeiten eines tierarztes, vor allem im Klinik und Großtierberiech sind sehr weit von einer 40 Stunden Woche entfernt).
Nein, als Frau mit Großvieh zu arbeiten ist kein Hindernis.
Allerdings ist der Bereich, speziell beim Großvieh extrem überlaufen.
Du hast vom Beruf des Tierarztes Null Ahnung.
wer?
Du!
welche Behauptung hältst du für Zweifelhaft?
Dass der Bereich an den VETs überlaufen ist oder dass noch keiner davon reich geworden ist?
Dass die Großtierpraxis überlaufen sein soll und das auch noch extrem.
Naja, Hauptaufgabengebiete sind bei Tierärzten für Großvieh vorwiegend die künstliche Besamung in der Milchviehhaltung. Inzwischen werden auch Besamungskurse für die Landwirte selber vermittelt, wodurch ein Teil des Aufgabengebietes des Tierarztes wegfällt. Weiters (bezogen auf landw. Großviehbetriebe) sinkt jährlich die Anzahl der Betriebe mit Milchvieh bzw. sinkt ohnehin die Anzahl an Milchvieh, weil der Stalldurschschnitt stetig steigt, weshalb für sämtliche Großtierärzte pro Kopf gerechnet weniger "Patienten" zur Verfügung stehen.
Der Wegfall des Milchkontingentes verschärft zusätzlich die Situation insofern, dass seit der Aufhebung der Quote mehr und mehr Betriebe zusperren bzw. von der viehbezogenen Grünlandwirtschaft auf Feldfrüchte bzw. Ackerbau umrüsten, wo die Aufträge für den Großvieh-Tierarzt gänzlich wegfallen.
Natürlich kann es regionalspezifische Unterschiede geben, wo es einen Mangel an Großtierärzten gäbe, großflächig sinkt allerdings die Nachfrage.
Dass es naturgemäß einen generellen Mangel an Tierärzten irgendo in der Pampa gibt, wo auch mehr Ackerbetriebe als Milchviehbetrieb sind, hat ja nichts damit zu tun, dass es zuwenig ausgebildete Tierärzte gäbe.
Dasselbe ist ja im Bereich der Humanmedizin (Bereich praktische Ärzte) der Fall, wer will schon irgendwo in der Pampa eine Praxis aufmachen, wenn er bereits im Vorfeld weiß, dass er dort überspitzt formuliert dort verhungern wird.
Man kann sogar eine Ausildigung zum Besamungstechniker machen. Natürlich war die künstliche Besamung noch vor einigen Jahren die Aufgabe des Tierarztes aber das ist sie schon seid längerem nicht mehr und das vor allem weil es mit der Anzahl an Tierärzten nicht zu bewerkstelligen war diese Großen Sektor gerecht zu werden und noch zusätzlich die anderen Tätigkeiten des Tierarztes gewährleisten zu können denn das Hauptaufgabengebiet war die Besamung nie. Kühe werden krank und das nicht gerade seltenst. Vor allem was so eine Hochliestungsmilchkuh Stowechseltechnisch so berwerkstelligen muss um uns eine hochwertige Milch zu bringen ist enorm. Ketosen, akuter Calcium Mangel, Mastitis , Schwergeburten (Ja jede Kuh die Milch gibt brauch jedes Jahr ein Kalb). Ein Tierarzt hat viele Aufgaben vom Impfen , über Futterberatung, über Stallmanagment, Geburten, Milchygiene, . In vielen Großbetrieben haben sogar ihre eigenen Tierärzte ( Oftmals auch mehr als einen) der ihnen nicht nur in medizinischer Sicht sondern auch in Beratener Art und Weise beiseite steht. Teilweise sind die Tierärzte sogar noch in verschiedene Fachbereiche spezialisiert.
Überlaufen ist der Sektor garantiert nicht, vor allem wenn man sich das Aufgabenspektrum ansieht. Es tuen sich sogar immer mehr Fachgebiete auf , man siehe den immer mehr kommenden Embryonentransfer. Es ist halt nicht mehr so wie beim Doktor und das Liebe Vieh das ein Tierarzt von Hof zu Hof fährt und nach dem rechten sieht.
Wo ich dir rechteten muss ist das mit dem Selbstständig machen. Der Trend nimmt immer weiter ab. Die meisten Tierärzte tendieren immer mehr dazu bei Großunternehmen, Klinikverbände ( die immer mehr im kommen sind ) sich anstellen zu lassen und nicht mehr die kleine Landtierarztpraxis von nebenan.
Ab Januar nächsten Jahres wird es gesetzlich verboten sein Schweine ohne Betäubung zu kastrieren. Ich bin mal gespannt wie das ab da laufen soll. Lokalanästhetika spritzen darf man gesetzlich nicht wenn man kein Arzt ist, lagern und verkaufen schonmal gar nicht und die Ebermast wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht kommen, da keiner das Produkt letzten ende haben will. Also wie geht man das ganze Problem an wenn es den Großtierarzt nicht gäbe?
Klar der Landtierarzt aus den Büchern und Filmen ist immer mehr am verschwinden, die Berufsparte an sich alleridings am wachsen.
Kein Arzt verhungert in der Pampa, weder Human- noch Tier-. Im Gegenteil.
Der Grund, dass keiner in die Pampa will ist, dass die jungen Leute meinen, auf dem Land sei keine Lebensqualität.
Großtierärzte werden händringend gesucht. Kleintierarztpraxen sind oftmals etwas überlaufen. Aber je nachdem wo man wohnt beziehungsweise je weiter man aufs Land geht. Man muss halt flexibel mit seinem wohnnort sein wenn man auf Jobsuche geht.
Wenn du dich später als Tierazt selbstständig machen willst, wirst du allein von dieser Tätigkeit nicht leben können, hier hat fast Jeder ein zweites Standbein, weil es ohne nicht geht.
Den Tierarzt muss man mir aber erst noch zeigen, der von seiner Praxis nicht leben kann - was für zweites Standbein haben denn deine dir bekannten Tierärzte? Futter verticken gehört ja schon zum Standard.
Meine ehemalige Tierärztin hat 2 Porsche Cayenne in der Garage und noch ein paar Minicooper.
Auch alle anderen nagen definitv nicht am Hungertuch.
Ja, in der 9. Klasse und es hat mir sehr gut gefallen.:)