Hilft Xanax (Alprazolam) bei Zwangsstörungen?

4 Antworten

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Nein. Alprazolam wirkt weder theoretisch noch klinisch gegen Zwangsstörungen!

Eine Toleranz entwickelt sich zwar ausgesprochen rasch, jedoch nicht innhalb von 24h. Kein Wirkungsverlust vor 7-max. 10 Tagen zu erwarten.

Man setzt überlicherweise SSRIs zur Behandlung ein. Ganz allgemein werden Benzodiazepine dieser Art (Triazolos) aus gutem Grund eher selten eingesetzt. Alprazolam hat aber als einziges (unter rund 100 Benzodiazepinen) eine erweiterte Zulassung bezüglich einer reaktiven Depression. Also ein ganz anders Indikationgebiet als in der Frage oben beschrieben.

In der Psychiatrie eigentlich nur bei einer Substanz Entgiftung zu vermeiden. Keinesfalls als obsolet zu betrachten! Man beachte ausserdem die begrenzte Verfügbarkeit anderer Mittel. Neuroleptika gehören schon lange nur noch in begründeten Ausnahme Fällen dort hinein. Schließlich leben wir nicht mehr auf dem medizinischen Stand von 1960.... Wir wollen ja weder Krampfanfälle provozieren, noch den Patienten gegen die nächste Wand laufen lassen oder sogar noch Spätfolgen riskieren.

Gerade dort ist es demnach unter strenger Aufsicht indiziert. Allerdings keinesfalls für 3-4 Wochen am Stück. Sonst sitzt der Patient in der Regel schon lange in der Falle. Bei fachgerechter Anwendung (10 Tage, möglichst nur Einzelgaben), wird daher kaum mit unvorhergesehenen Risiken zu rechnen sein. Die Mittel der Wahl können längerfristig verabreicht werden. Auch diese Ausschleichen. SSRI! Zumindest hier in Deutschland.

Jacqueline8578  22.08.2020, 13:00

Vielen herzlichen Dank für den Stern!

Welches Medikament für dich sinnvoll ist, entscheidet der Arzt.

Kurz ja. Morgen nicht mehr, ab da machts alles schlimmer.

Benzos gehören schon lange nicht mer in die Psychiatrie, nur bei schwerwiegender Erkrankung während klinischer Übwachung maximal 4 Wochen.

Helfen sicher, aber man wird sehr schnell abhängig davon. Deshalb raten viele Ärzte davon ab und verschreiben es auch nicht mehr