Ist diese Zahnprothese gut gemacht?
25 Stimmen
12 Antworten
Man mag sagen was man will, es ist doch wichtiger, dass es einem selbst gefällt und man es selbst ästhetisch findet. Es kommt doch nicht darauf an, dass niemand merken kann, dass es künstlich ist ... warum soll es also extra krumm und schief und gelb sein? Der Zahnarzt muss es letztlich nicht selbst tragen. Jedes Piercing ist auch künstlich, oder? Einige mögen es, einige nicht. So ist es eben mit Ästhetik.
Nein, ist nicht gut gemacht weil:
- Alle Zähne, sogar die Seitenzähne, sind gleich lang und auf einer Ebene. Das gibt es weder in der Natur, noch bei kunstgerecht hergestellten Prothesen. Aus Gründen der Kaufunktion und Statik müsste das Ganze aber die Form einer Kalotte (Kugelausschnitt) haben.
- Geaderten Kunststoff (rosa mit Äderchen) benutzt man schon lange nicht mehr, da diese Fasern unnatürlich aussehen und das Molekülgitter des Polymers (Kunststoffs) unterbrechen und deswegen weniger stabil machen.
- Die Prothese hat keinen Funktionnsrand, Lippen- und Wangenbändchen sind nicht frei beweglich, weil dafür das künstliche Zahnfleisch nicht ausgeschnitten ist.. Somit kann kein guter Saugeffekt entstehen.
Das sind nur die drei wichtigsten Beanstandungen. Eine Gesellenprüfung als Zahntechniker würde man in diesem Teil zumindest nicht bestehen.
Was willst Du jetzt damit sagen? Ich verstehe Deinen Ansatz nicht.
Meine Argumente stehen nach wie vor.
Nichts gegen deine Argumente, ich wollte nur auf Punkt 2 mit dem Kunststoff eingehen, also auf das stets hochgelobte Material, das bei dem Bekannten nun ausgerechnet so viele Probleme gemacht hat.
Du musst es nicht persönlich nehmen, wahrscheinlich bist du nicht einer von diesen 5. :-)
Na ja, 5 Anläufe sind schon eine Hausnummer, das muss man erstmal schaffen, vielleicht war er bei den schlechtesten 5 des Landes ...
vielleicht haben sie auch keine Chance gehabt, weil vielleicht sind es auch "nur" Zusatzstoffe in den Materialien, die zugesetzt sind um Eigenschaften für maschinelle Verarbeitung usw. einzustellen (so etwas wie Stabilisatoren, Emulgatoren, Katalysatoren, ...), was vielleicht vorher nicht so gemacht wurde?
Die Allergie gegen dieses Prothesenmaterial ist äußerst selten. 98% aller Totalprothesen in Deutschland werden aus diesem Kunststoff (PMMA/Plexiglas) hergestellt. Wenn dem behandelnden Zahnarzt diese Allergie nicht mitgeteilt wird, wird er von seinem Zahntechniker auch nichts anderes verlangen. Wenn der Patient weiß, dass er auf Prothesenkunststoff allergisch reagiert, muss er das dem Behandler mitteilen!
Mir sind drei verschiedene Alternativen bekannt, die nur von sehr wenigen Labors angeboten werden. Wenn wir solch einen Fall bekommen, lassen wir die Prothese von einem der wenigen spezialisierten Labors für uns erledigen. Für solch seltene Fälle lohnt sich die Investition nicht. Dafür benötigt man nämlich einen speziellen Gerätepark. Bei uns in Köln kenne ich nur zwei Labors die so etwas anbieten.
Erstmal vielen Dank für die Erklärungen.
Das ist das Eigenartige. Er hat keine Allergie auf diesen Kunststoff. Erstens wurde sie bei einem Allergietest nicht nachgewiesen, zweitens ist die jetzige Prothese auch aus diesem Kunststoff. Wenn du auf mein Profil schaust, findest du ein Bild, was ihm nach Abdrücken passiert. Die weiteren Symptome sind da auch kurz beschrieben. Das hat sich ständig wiederholt. Um die 3 Wochen hat es immer gedauert abzuklingen. Das war aber jetzt das von den Abdruckmaterialien (Alginate/Silikone).
Sehr seltsam. Die fertigen Prothesen haben andere Probleme gemacht: Es fing nach weniger als einer halben Stunde an. Die Lippen werden trocken und brennen, Zungenspitze wird rot, Zungendrüsen schwellen an, seltsamer Zungenbelag, später Atemprobleme usw. Die Lippen reißen in Folge auf und werden blutig. Es hat sich eigentlich gleich in der Praxis schon angekündigt. Nämlich, immer wenn die Prothese beim ersten Einsetzen anfängt, einen Geruch wie Gemisch aus Pfefferminz und Aceton (so hat er es beschrieben) abzusondern, dann gab es hinter diese Probleme. Diese penetrante Absonderung hat sich so in die Atemwege Richtung Nase und Hals gesetzt, dass die Prothesen nicht mehr tragbar waren. Auch nach wochenlanger Lagerung im Wasser nicht.
Auch diese Symptome dauern 3 Wochen, wenn die Prothese tatsächlich mal eine halbe Stunde im Mund war. Wenn sie nur ein paar Minuten, z.B. bis zu 10 Minuten zur Probe im Mund war, dann hat auch schon locker bis zu 3 Tage gedauert, bis sich Lippen und Zunge wieder normalisiert haben. Da kommt wahrlich keine Freude bei auf.
Er hat bis vor kurzem schon viele Jahre lang eine solche Prothese getragen. Nie Probleme. Und jetzt das.
Deswegen gehe ich davon aus, dass sich doch etwas an der chemischen Zusammensetzung des Materials geändert haben muss.
Denn ausgerechnet mit so einer Prothese, wie wir sie hier im Bild sehen, gibt es jetzt keine Probleme. Ich verstehe das alles nicht.
Es ist doch auch PMMA?
Das können die modernen Zeiten sein.
Bei den modernen Verarbeitungen von PMMA bleibt, bei nicht sachgemäßer Verarbeitung, oft etwas Restmonomer an der Prothese zurück. Dieses Restmonomer (kurze Kunststoffmoleküle) reizt die Schleimhaut und ruft toxische Reaktionen hervor. Bei den Heißpolimerisaten, wie wir sie früher benutzten, kommt dieses Restmonomer seltener vor, weil die Polimerisation des Kunststoffs bei hoher Tempertur, perfekter abläuft.
So, was kann man also machen, damit das nicht wieder passiert? Länger (>20 Min.) und mindestens bei 55Grad polimerisieren. Sollte jeder Zahntechniker wissen.
Die Reaktionen des Patienten sind jedenfalls eindeutig!
Vielen, vielen Dank! Das hört sich zumindest irgendwie logisch an. Der Patient kann sich wohl nur darauf verlassen ...
Diese toxischen Reaktionen können noch gravierender werden. Ein junger Kollege musste deswegen den Beruf aufgeben.
Das kann schon nachdenklich stimmen. Wir sind tatsächlich, zumindest am Anfang, eher von allergischer Reaktion ausgegangen. Denn zumindest ein Zahnarzt hat bei der Beschreibung der Symptome einfach gesagt: Ja, schwere allergische Reaktion. Ansonsten gab es nur Bemerkungen wie, dann können wir nichts machen, es wird bei diesem Kunststoff bei ihnen immer so sein, und mit anderen Kunststoffen arbeiten wir nicht.
Mittlerweile sind die beschriebenen Symptome zurückgegangen. Diese komischen Wunden vom Bild (bei der Frage auf meinem Profil) sind auch zurückgebildet. Was das immer war, wissen wir leider immer noch nicht. Solche Wunden entstanden schon nach dem ersten Abdruck mit Alginat oder Silikon, besonders auch wenn noch ein Adhäsiv-Lack (oder wie das heißt) dadrunter war. Alle aufgezählten Symptome waren beim Abdruck sowie bei der Prothese. Bei der Prothese kam noch Atemnot dazu.
Er hofft, nach alledem nicht irgendwelche versteckten Schäden dauerhaft davon getragen zu haben, denn in letzter Zeit fühlt er sich ununterbrochen müde und ausgelaugt, motivationslos.
So wie Du das beschreibst, ist das ja viel komplexer und nicht nur der Kunststoff.
Es ist wie es ist, muss er wohl durch. Nochmals vielen Dank!
Seit ca. 4 Monaten stellst Du pausenlos Fragen bzgl. Deiner totalen Oberkieferprothese. Das Foto hattest Du schon einmal eingestellt und nach wie vor - nein, die Prothese sieht alles andere als gut aus.
Gehe zu Deinem ZA und beanstande die Prothese. Und tu uns einen Gefallen, stelle dem Zahnarzt die Fragen die Dir wichtig sind bzgl. der Prothese und nicht uns bzw. in einem Laienforum.
Ich finde, die Zähne sehen unnatürlich aus. Sie sind zu gerade, zu perfekt in ihrer Position und zu weiß.
Außerdem sieht der helle Rand über den Zähnen nicht schön aus.
Das könnte Naddels Kauleiste sein.
Das Foto hat eine denkbar schlechte Qualität für eine richtige Beurteilung.
Dann benötigst du eine Brille. Das Bild reicht völlig aus um zu erkennen, dass das eine sehr schlechte Zahnprothese ist.
Genau, und Du kannst das anhand dieses Bildes natürlich beurteilen. Du bist einfach ein toller Hecht und ich freue mich für Dich :-)
Danke
Nur zu dem Kunststoff: Ein Bekannter war letztes Jahr bei 5 Zahnärzten, um eine Prothese herstellen zu lassen. 5 Prothesen sind entstanden, aber keiner hat es hinbekommen. Allesamt echte Profis mit ihren Technikern, auch echte Profis. Abdruck nehmen und später die fertigen Prothesen lösten jeweils die verschiedensten Symptome rund um den Mund/Halsbereich aus (Allergie? - Test war aber negativ). Oder die Prothese war gleich zu eng und passte gar nicht, unrettbar. Jedes Mal dauerte es um die 2 Monate. Dann wurde aufgegeben. Und nun? Er war schlussendlich im Ausland, und nach 2 Wochen waren 2 Prothesen fertig, haben gepasst und beide keine Probleme gemacht, auch die Abdrücke nicht. Das Material ... sieht bei einer der Prothesen genauso aus wie auf dem Bild. So schlecht kann es nicht sein gegenüber der anderen "Qualität" mit den ganzen Allergenen oder was da immer drin ist.