Ist einer körnerreiche Ernährung schlecht für den Darm?
Da will man sich gesund ernähren, Müsli, Vollkornbrot usw... und dann höre ich über 3 ecken aus dem bekanntenkreis von einer älteren Frau, deren Darm (nach Aussage der Ärzt durch den Verzerr von viel Körnern) über die Jahre in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Die Begründung: Körner können nicht komplett verdaut werden und schädigen die Darmwand daher ein kleines bisschen... über viele Jahre könne das ernsthafte Spuren hinterlassen.
Wer kann mehr dazu erzählen? Soll als Warnung für Menschen gelten, die "viel" Körner essen... aber was ist viel? Jeden Tag ein großes Müsli? oder wie?
Oder alles Quatsch und Panikmache? Hat jemand dazu evtl. Links zum weiterlesen?
12 Antworten
Bin auch kein Freund von dem Körnerzeug, da ich davon massive Verdauuungsprobleme bekomme. Ich habe auch gelesen, dass dieser Körnerkram nicht vom Darm aufgenommen werden kann, deshalb eben nur Ballaststoff ist, der durch das Aufquellen zwar satt macht, aber eigentlich nicht verwertet werden kann. Also sind Ballaststoffe meiner Ansicht nach mit Vorsicht zu genießen, gerade wenn man eine empfindliche Verdauung hat.
Also grundsätzlich gilt: Je abwechslungsreicher du dich ernährst desto besser also von allem etwas. Das Müsli zum frühstück macht überhaupt nichts und ist gesund. Und dass der Darm von Körnern aus vollkornprodukten geschädigt wird habe ich auch noch nie gehört.
Das ist so dargestellt sicher Quatsch. Körnerreiche Nahrung enthält die für den Darm wertvollen Ballaststoffe und regt bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr die Verdauung an. Die darmmuskulatur wird gestärkt und das beugt einer Verstopfung (Darmträgheit) vor und hinterlässt POSITIVE Spuren und keinesfalls negative.
Das kann eigentlich nur passieren, wenn man unter Divertikeln (sack-, birnen- oder pilzartige Ausstülpungen des Darms) leidet. Und das kommt alterbedingt eher bei Senioren vor. ;-)
Die Körner können deshalb nicht vollständig verdaut werden, weil sie Ballaststoffe enthalten und unser Körper dafür einfach keine Enzyme besitzt. Das ist gerade das Wertvolle an den Ballaststoffen. Sie sollen nicht verdaut werden, sondern im Darm aufquellen, was zur Reinigung beiträgt, die Verdauung fördert und Hämorrhoidenvorfällen, Darmkrebs und vielen anderen Darmkrankheiten vorbeugt.
Bei der Aufnahme von Ballaststoffen ist darauf zu achten, dass man auch etwas mehr trinken muss (übrigens nicht beim Essen trinken, sondern lieber eine halbe Stunde später), damit sie aufquellen können, ansonsten können sie Verstopfungen und evtl. auch die von dem Arzt geschilderte Darmverletzung verursachen.
Aber ganz, ganz wichtig ist es, dass man seine Nahrung immer sehr gut kaut. Viele Leute kauen zu wenig. Eine bekannte Fausformel ist 30 mal kauen, aber das halte ich bei den meisten Lebensmitteln immer noch für zu wenig. Man sollte immer so viel kauen, bis man nur noch einen Brei im Mund hat, denn nür durch diese Vorarbeit (mechanisches Zerkleinern durch die Zähne und Aufspalten der Stärke in Glucose durch den Speichel) ist gewährleistet, dass die nachfolgenden Verdauungsorgane gut mit der Nahrung zurecht kommen und sie weiter verdauen können. Wenn du ganze oder nur leicht zerkleinerte, spitzkantige Körner in deinen Magen und von da aus in deine Därme schickst, dann ist es klar, dass die Därme darunter leiden.