Junge pinkelte bis zum 13ten Lebensjahr Nachts ins Bett!?..

So selten ist es gar nicht das Teens ins Bett machen. Ca. 3 % der Erwachsenen sind inkontinent, + ca. 2 % Der Erwachsenen reine Bettnässer, aber weil es auch heute noch ein Tabu ist, liegen die Zahlen wesentlich höher. Eine befreundete Krankenschwester schätzte es bei über 12 Jährigen schon auf 10 %, obwohl es viele schaffen bei Fremdübernachtungen 1-2 wochen trocken zu bleiben.

Bei den Kindern sind demzufolge wesentlich mehr Bettnässer. Viele davon werden während der Pubertät trocken. Oft ist es nur eine Entwicklungsverzögerung, selten auch mal eine psysiche Störung.

Also vergiss was Du gehört hast, er ist und bleibt für Dich ein netter Cousin zumal er ja das Bettnässen jetzt auch überwunden hat.

Der Junge hat psychische Probleme und ja, hab ich schon öfters gelesen bzw. gehört

Du brauchst Dir hinsichtlich einer psychischen Problematik keine Sorgen zu machen, denn bei der Aussage, über die Du gelesen hast, handelt es sich um ein Vorurteil, das längst widerlegt ist.

Es wird auch gesagt, dass Bettnässen vererbt wird.
Nun muss man aber wissen, dass nicht Bettnässen vererbt wird, sondern etwas ganz Anderes.
Bettnässen gehört zu einer Gruppe anderer Vorkommnisse, die alle eine gemeinsame Basis haben, und zwar handelt es sich dabei um eine spezielle Form einer Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung (nicht das berühmte ADHS!), sondern eine spezielle Form.

Und vererbt wird diese Form der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung, die sich von Generation zu Generation verändern kann, ebem nicht speziell Bettnässen. 

Es gibt natürlich Familien, in denen Bettnässen gehäuft auftritt. Dabei handelt es sich aber eher um Zufälligkeiten, denn es hätte genauso gut auch Legasthenie auftreten können, die ebenso zu der Gruppe gehört, deren Basis diese spezielle Form der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung ist.

Es gibt dazu eine sehr ausführliche Studie der Kinder- und Jugendpsychiater.

Was nun den Jungen mit 15 Jahren anbelangt, so ist das absolut keine Seltenheit, dass über die Altersstufe 10 Jahre hinaus noch eingenässt wird.

Das Problem liegt darin, dass in den vorangehenden Jahren falsch gehandelt wurde - zu lange Windeln an, nachts Wecken und so weiter - sowie dann anschließend auch noch falsche Therapieansätze gewählt.

Aufgrund neuer Studien wissen wir inzwischen was der tatsächliche Hintergrund für diese Problematik ist. Entsprechend haben sich auch die Therapiemethoden geändert, wenngleich es natürlich auch noch Ärzte und Therapeuten gibt, die völlig veraltete Ratschläge geben, die nichts bringen.

Zu dem Thema Bettnässen gibt es aber bei GF inzwischen zahlreiche Fragen, bei denen auch entsprechende Antworten kamen, so dass man sich darüber durchaus gut informieren kann.
Also wie gesagt, die Psycho-These in der Reinform ist falsch! 

Sie könnte bestenfalls bei den sekundären Enuretikern aufgestellt werden, bei denen es sich um Patienten handelt, die schon mal länger als ein halbes Jahr trocken waren und plötzlich wieder anfangen einzunässen.
In solchen Fällen untersucht man auch, ob es Ereignisse psychischer Natur gab, die eventuell zu der Problematik führten.

Hier eine Diagnose stellen zu wollen, wäre wie Rühren im Kaffeesatz. Was man aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass er nicht für die Eltern spricht, wenn sie derartig intime Dinge in der Gegend rumposaunen.

Kinder haben ein Recht darauf, dass ihre Intimsphäre geschützt wird - und nicht jeder geht mit einer solchen Information verantwortungsvoll um. 

Was das für das Kind bedeuten kann, kann man sich unschwer ausmalen. 

Das Einzige, wozu ich also raten würde wäre, den Eltern zu sagen, dass sie doch mal darüber nachdenken sollten, wie sich ihr Sohn wohl fühlt, wenn er mitkriegt, dass jeder von diesem Problem weiß.

Ich würde ehrlich gesagt sagen das hat dich nicht zu interessieren.  Jeder hat seine Probleme und würdest du gerne aus sowas angesprochen werden wollen?