Kann Aspirin süchtig machen?
Folgendes: Es geht um meinen Vater.
Der nimmt von Zeit zu Zeit immer mehr Aspirin. Es fing damit an, als er abnehmen wollte. Er ging 2-4x pro Woche zum Laufen und nahm jedes mal vorher eine Aspirin Plus C, weil er meinte, da spürt er seine Gelenke weniger und kann besser laufen.
Mittlerweile hat er auch abgenommen, und treibt wieder weniger Sport, ernährt sich aber bewusster. Aber er nimmt noch mehr Aspirin als zuvor. Manchmal jeden zweiten Tag eine, oft auch 2 an einem Tag. Bei uns stehen immer die großen Packungen (mit 40 Stück) rum. Ich hab mittlerweile aufgegeben zu fragen, warum er sie nimmt.
Sonst geht's im eigentlich ziemlich gut und er ist so gut wie nie krank.
Ich kann ja verstehen, Aspirin wirkt bei mir auch Wunder, aber ich nehme vielleicht 1-2x im JAHR eine, wenn ich ganz starke Kopfschmerzen habe.
Sollte ich mir darüber sorgen machen? Er ist nämlich jemand, der ungern zum Doktor geht...
Danke im voraus
PS: es sind die 400mg Brausetabletten
7 Antworten
Zu allererst: süchtig machen die gängigen Schmerzmittel pauschal nicht, man gewöhnt sich vllt höchstens an das schöne Gefühl der Schmerzfreiheit.
Auf jeden Fall kann ich dir als Pharmazeutin aber sagen, dass eine stetige Aspirineinnahme -wie auch bei jedem Medikament- nie ohne Nebenwirkungen bleibt.
Wie schon angesprochen stehen bei Aspirin Magenblutungen und -geschwüre im Vordergrund, die man definitiv nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Auch die Blutverdünnende Wirkung ist -konzentrationsabhängig- recht langfristig, da der Wirkstoff irreversibel an die Thrombozyten im Blut bindet, die für die Blutgerinnung verantwortlich sind.
Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass Menschen sich oftmals leichter überzeugen lassen, wenn sie die Fakten selbst zu lesen bekommen, daher würde ich dir den Tipp geben, deinem Vater z.B. http://analgetika.de/ -> Unterpunkt "Schmerzmittel" ans Herz zu legen, ich denke da sind die allgemeinen Effekte und Nebenwirkungen der verschiedenen Schmerzmittel (falls er statt Aspirin dann nämlich eigenmächtig ein anderes Mittel wählen will) recht gut und verständlich erklärt. Ansonsten bekommt man die kompetenteste Beratung zu Arzneimitteln bei den Leuten, die sich am Meisten damit auskennen müssen - in der Apotheke deines Vertrauens, die sind schlichtweg darauf spezialisiert.
Generell empfehle ich, obwohl oder besser gerade weil ich aus der Branche komme, Medikamente aufgrund der immer vorhandenen Nebeneffekte nie "unnötig" über einen längeren Zeitraum einzunehmen. So wichtig und sinnvoll sie bei Krankheit sind, so gefährlich können sie bei unsachgemäßem und verschwenderischem Gebrauch werden. Ich hoffe, ich konnte dir helfen :)
Viele Grüße
Ist zwar schon etwas älter hier aber..
"man gewöhnt sich vllt höchstens an das schöne Gefühl der Schmerzfreiheit."
So fängt eine psychische Sucht an, das gilt für alles. Heroin, Alkohol, Schokolade, Computerspiele und eben auch Aspirin.
Nein Aspirin bzw. der Werkstoff der darin ist kann nicht süchtig machen! Ich denke, dass es bei deinem Vater eher daran liegt, dass er das Gefühl ohne Schmerzen zu leben einfach so anziehend findet, dass er sich permanent Aspirin einwirft. Gesund ist das natürlich nicht unbedingt...
Aspirin bzw. dessen Wirkstoff Acetylsalicylsäure macht nicht abhängig. Einige Patienten nehmen dieses Medikament über Monate hinweg täglich ein zur Blutverdünnung.
Süchtig macht ASS nicht, aber ich mutmaße, dass die Schmerzen zugenommen haben.
Günstig wäre, wenn er sich einem Arzt vorstellt, der zunächst guckt, was vorliegt und auch mit ihm eine gute Schmerzmedikation bespricht.
Süchtig machen kann Aspirin m.W. nicht, aber regelmäßige Einnahme in hoher Dosierung ist schädlich. Das Blutgerinnungs- Vermögen wird herabgesetzt (Verdünnung) und es können Magenblutungen auftreten. Vor einer Operation (Schulter) wurde ich gefragt, ob ich ei Aspirin- Fresser sei. Also Vorsicht!