kann man eine Zyste,die hinter dem Auge mit Wasser gefüllt ist,auch ohne Operation wegbekommen?
Meine Mutter hat hinter dem rechten Auge eine mit Wasser gefüllte Zyste. Eigentlich sollte sie sie operieren lassen, aber die OP ist nich so einfach und eine Garantie, dass es danach besser ist gibt es auch nicht. Deshalb meine Frage: Kann man so etwas vielleicht auch ohne op; ALSO MIT Homöopatie wegbekommen?
5 Antworten
Eine Zyste hinter dem Auge ist eine ernste Sache, von einer Selbstbehandlung rate ich unbedingt ab! An der Stelle deiner Mutter würde ich auch eine zweite ärztliche Meinung einholen. Nun ist die Frage, muß die Operation möglichst schnell erfolgen, oder kann man noch etwas warten? Dies kann nur ein Arzt, der den Befund kennnt beantworten. Falls die Sache nicht so dringend ist, gäbe es die Möglichkeit einer homöopathischen Behandlung durch einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker. Wäre jedoch durch ein Abwarten die Schädigung wichtiger Strukturen zu befürchten, wäre ein Zögern sehr leichtsinnig. Wie du schon gelesen hast, ordnen hier viele die Homöopathie als reine Placebotherapie ein. Ich habe andere Erfährungen gemacht.
Hallo uteausmünchen, ich habe nicht die Absicht Daten zu erheben, oder eine klinische Studie durchzuführen.
LOL, habe ich ja auch nicht behauptet. =)
Es ging darum, dass eigene Erfahrungen immer nur den persönlichen Blickwinkel ohne Vergleichsmöglichkeit darstellen. Die allgemein herumerzählten "Erfolgsgeschichten" haben daher nicht den Belegwert, den sie in den Augen vieler Homöopathiefans haben. Wer eine Wirksamkeit wirklich belegen will, muss eben alle Daten betrachten.
Grüße
Hallo uteausmünchen, da hast du recht, es nur mein persönlicher Blickwinkel. Ich habe nicht den Anspruch etwas zu belegen.
Grüße nach München
Hallo Hawaii2000,
im Interesse des Sehvermögens Deiner Mutter solltet Ihr Euch dringend darüber informieren, was Homöopathie eigentlich ist, bzw. was es nicht ist.
Ich habe es hier
http://www.gutefrage.net/frage/symphytum-c6-dosierung
versucht, ausführlich zu beschreiben. In aller Kürze: Homöopathie ist keine, junge, natürliche und sanfte Heilmethode, die Zukunft im Gegensatz zur verknöcherten "Schulmedizin". Homöopathie ist ein seit 200 Jahren unverändertes Gedankenmodell, das in diesem Zeitraum mit den vielfältigen Erkenntnissen der Naturwissenschaften in Widerspruch geraten ist. Homöopathie behauptet, dass ein Wirkstoff in völliger Abwesenheit (denn die angeblich stärksten homöopathischen Präparate enthalten nicht ein Wirkstoffmolekül mehr(!)) gezielt ("spezifisch") bei verschiedenen Krankheiten wirken könnte.
Wenn Ihr bei einer solchen Sache auf ein Verfahren setzt (egal welches), das naturwissenschaftlicher Erkenntnis explizit widerspricht, dann setzt Ihr im Wesentlichen darauf, dass die Zyste von selbst abklingt. Ihr behandelt die Zyste nämlich einfach überhaupt nicht, sondern nur die eigenen Sorgen über die Erkrankung über den Placebo Effekt.
Ein sehr gutes Buch zum Thema ist
"In Sachen Homöopathie - eine Beweisaufnahme" von Norbert Aust
Ich würde Dir raten, es zu lesen, bevor Ihr Hoffnung auf ein esoterisch basiertes Verfahren setzt und möglicherweise essentielle medizinische Maßnahmen dadurch verzögert. Das kann gefährlich werden.
Es ist verständlich, dass man vor einer OP am Auge zurückschreckt. Ich würde daher zu einer zweiten, unabhängigen augenärztlichen Meinung raten. Das macht absolut Sinn, dass man bei einem oder zwei anderen Ärzten nachfragt, ob Größe und Lage der Zyste eine OP wirklich unumgänglich machen. Ein angstbedingtes "Kopf-in-den-Sand-stecken" - und nichts anderes ist Nichts-Tun oder die Flucht in die versprochene Wunderheilung (und es wäre ein Wunder, wenn reiner Zucker Zysten heilen würde) - kann gefährlich sein.
Grüße
ALSO MIT Homöopatie wegbekommen?
Nein. Definitiv nicht. Homöopathie ist nachweislich unwirksam bzw. wirkt nur auf Basis des Placeboeffektes, gerade an Zysten würde ich da nicht selber dran rumdoktorn.
Mit Antibiotika müsste das eigentlich weggehen.
Wie kommst Du darauf?
Antibiotika sind, wie der Name schon sagt, Medikamente, die gegen bakteriell verusachte Krankheiten einsetzbar sind. Gegen alle anderen Krankheiten sind sie machtlos.
Nur im Fall, dass der Arzt meint, die Zyste hätte eine bakterielle Infektion versursacht, also "zusätzlich", macht es bei der Behandlung Sinn, diese mit Antibiotika zu unterstützen.
Nein wie stellst du dir das vor
"Erfahrung" ist eine Deutung aufeinanderfolgender Ereignisse. Was man tatsächlich beobachtet hat, ist: "Ich habe Globuli genommen... und danach wurde es besser." Nun zu sagen "die Globuli haben geholfen" ist eine Deutung dieser Beobachtung. Man nimmt an, dass die Einnahme die Ursache für die Besserung war. Allerdings ist genau das, die entscheidende Schlussfolgerung unbewiesen. Denn man hat keinen Vergleich, ob es nicht von selbst besser geworden ist, ob nicht eine andere Maßnahme mehr geholfen hat,... Deswegen ist eine Einzelerfahrung eben genau kein Beweis.
Das Wort "Einzelerfahrung" meint nicht, dass es sich um einige wenige Personen handeln würde, es meint, dass dem Bericht der statistische Vergleich fehlt und er deshalb nicht wirklich etwas über die Wirksamkeit des Mittels aussagen kann. Das geht erst im Überblick.
In Bezug auf bestimmte Beschwerden und ein Mittel gibt es 4 Fälle/Gruppen:
der Patient nimmt das Mittel und danach geht es ihm besser
der Patient nimmt das Mittel und danach geht es ihm nicht besser
der Patient nimmt das Mittel nicht und danach geht es ihm besser
der Patient nimmt das Mittel nicht und danach geht es ihm nicht besser
Eine Geschichte "mir hat das Mittel geholfen" bedeutet lediglich, dass dieser Patient in der ersten der 4 Gruppen war. Ob zu beurteilen, ob ein Mittel wirkt, muss man aber zusätzlich noch andere Daten zur Verfügung haben: Man muss wissen, wieviele Patienten zum Beispiel ganz ohne Mittelgabe genesen sind. Sind dies deutlich weniger als mit dem Mittel, dann ist das ein Indiz, dass die Unterschiede durch das Mittel zustande kamen. Daneben muss man berücksichtigen, wie oft das Mittel nicht half. Schadete es vielleicht sogar?
Ein Beispiel: Nehmen wir eine Krankheit, die 80% der Erkrankten nicht überleben und ein schädliches Mittel. Wenn die Patienten alle gar nichts einnehmen, sterben 80%, 20% überleben. Wenn nun alle Patienten ein Mittel einnehmen, das ihnen wirklich schadet, dann sterben z.B. sogar 85%, nur 15% überleben.
Dennoch erzählen alle Überlebenden "mir hat das Mittel geholfen." Denn alle machen die "Einzelerfahrung", nach der Einnahme des Mittels gesund geworden zu sein. Erst aus dem Vergleich aller 4 Gruppenzahlen sieht man, dass das Mittel in Wahrheit geschadet hat.
Genau deshalb können Erfahrungsberichte keine Studien ersetzen. Das hat nichts Unhöfliches an sich. Es hat nichts damit zu tun, dass man Mitmenschen nicht ernst nimmt. Es hat nichts damit zu tun, dass man Fakten ignoriert. Es hat aber alles damit zu tun, dass der Plural von "Anekdote" nicht "Daten" heißt, sondern "Anekdoten".
Saubere Studien belegen keine Wirksamkeit der Globuli über Placebo hinaus. Das ist auch zu erwarten, denn eine solche spezifische Wirksamkeit wirkstofffreier Hochpotenzen widerspricht fundamental und umfangreich gesicherten naturwissenschaftlichen Erkenntnissen.
Oder anders gesagt: Man hat sich bei seiner Annahme, bei seiner "Erfahrung" für die denkbar unwahrscheinlichste Erklärung für den beobachteten Genesungsprozess entschieden.