Kieferostitis (Nico) Behandlung?
Guten Morgen,
Ich habe seit einigen Monaten Kieferhöhlenschmerzen, seitdem der Wurzelbehandelte Zahn am zahn 27 entfernt wurde. Ein Bluttest bestätigte die Vermutung, es ist eine kieferostritis auch als Nico bekannt.
Hat jemand Erfahrungen mit der Behandlung?
Ich lese von berichten die es Homöopathisch bekämpft wurde mit spritzen an die jeweilige Schmerzen!?
Ich würde ungern diesen Bereich ausfräsen lassen.
LG
3 Antworten
Hallo TsuY0shio,
ich kann mich hier der eindringlichen Warnung von "Groppeldopp" nur anschließen... und noch eine wissenschaftliche Quelle dazu ergänzen.
Hier ist die ausführliche Stellungnahme des Research and Scientific Affairs Committee of the American Association of Endodontists. Die geben Guidelines & Position Statements zu verschiedensten Diagnosen und Behandlungsempfehlungen heraus. Hier ist die zu NICO für Dich selbst zum Lesen... halt leider auf Englisch:
https://www.aae.org/specialty/wp-content/uploads/sites/2/2017/06/nicolesionsnew.pdf
Ich zitiere:
Despite the lack of knowledge regarding the true existence of NICO lesions, aggressive treatment that includes decortication and curettage of the bony tissues has been recommended. Noteworthy: patients often require multiple surgical procedures to achieve some pain relief, which may take several months. However, long-term assessment of the intensity and recurrence of symptoms following these surgical interventions has not been evaluated in randomized clinical trials.
There are a number of non-odontogenic orofacial pain conditions including, trigeminal neuralgia (i.e. ticdouloureux), atypical odontalgia, myofascial pain, among others, that may coexist with bony lesions but are unrelated in pathogenesis. Thus, the American Association of Endodontists cannot condone surgical interventions intended to treat suspected NICO lesions. Even when a NICO lesion is suspected to be associated with an endodontically treated tooth, no surgical procedures should be performed until orofacial pain specialists confirm the diagnosis.
(Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
Trotz des fehlenden Wissens über die wahre Existenz von NICO-Läsionen wurde eine aggressive Behandlung empfohlen, die die Dekontamination und Kürettage der Knochengewebe umfasst. Bemerkenswert: Patienten benötigen oft mehrere chirurgische Eingriffe, um eine Schmerzlinderung zu erreichen, die mehrere Monate dauern kann. Die langfristige Beurteilung der Intensität und des Wiederauftretens von Symptomen nach diesen chirurgischen Eingriffen wurde jedoch nicht in randomisierten klinischen Studien ausgewertet.
Es gibt eine Reihe von nicht-odontogenen orofazialen Schmerzzuständen, darunter Trigeminusneuralgie (d.h. Ticdouloureux), atypische Odontalgie, myofasziale Schmerzen, unter anderem, die mit knöchernen Läsionen koexistieren können, aber in der Pathogenese nichts miteinander zu tun haben. Daher kann die American Association of Endodontists keine chirurgischen Eingriffe zur Behandlung von vermuteten NICO-Läsionen dulden. Auch wenn der Verdacht besteht, dass eine NICO-Läsion mit einem endodontisch behandelten Zahn verbunden ist, sollten keine chirurgischen Eingriffe durchgeführt werden, bis orofaziale Schmerzspezialisten die Diagnose bestätigen.)
Also mit anderen Worten: selbst die Existenz eines eigenständigen Krankheitsbildes "NICO" ist nicht wissenschaftlich anerkannt, weil es eine ganze Menge anderer möglicher Ursachen für die Beschwerden gibt. Geschweigedenn ist der Nutzen der drastischen Kieferoperationen nachgewiesen. Die Fachleute raten klar davon ab.
Dein Weg sollte unbedingt zu einem evidenzbasiert arbeitenden Zahnarzt führen, zusätzlich am besten auch noch zu einem Neurologen. Denen erzählst Du dann vielleicht am besten, mit welcher Methode die "Diagnose" NICO zustande kam. "Bluttest" ist nämlich ein recht weites Feld.... nicht dass da ein ebenso wenig wissenschaftlich anerkanntes Verfahren wie ein kinesiologischer Test oder eine "Elektroakupunktur" zum Einsatz kamen...
Ich lese von berichten die es Homöopathisch bekämpft wurde mit spritzen an die jeweilige Schmerzen!?
Auch hier solltest Du Dich aus wissenschaftlichen Quellen informieren.
Die Homöopathie ist ein Placeboverfahren: Homöopathische Mittel wirken nicht über Placebos hinaus. Eine entsprechende Stellungnahme der Dachorganisation der Europäischen Wissenschaftsakademien findest Du hier
https://easac.eu/fileadmin/PDF_s/reports_statements/EASAC_Homepathy_statement_web_final.pdf
oder die ins Deutsche übersetzte Zusammenfassung hier:
Das Spritzen homöopathischer Mittel ist eine modernere Strömung innerhalb dieses wissenschaftlich nicht haltbaren Verfahrens, das selbst von den Homöopathen wiederum nicht als "echte" Homöopathie anerkannt wird.
Beschrieben findest Du das hier:
http://www.homöopedia.eu/index.php/Artikel:Varianten_der_Homöopathie#Homöosiniatrie
Weit und breit keine Nachweise einer Wirksamkeit auszumachen.
Daher kann der Rat an Dich nur lauten: Weder den Kiefer operieren lassen, noch einfach mit Placebos herumdoktern: wenn Du wirklich Schmerzen hast, brauchst Du eine saubere, wissenschaftlich fundierte Diagnose. Genau die hast Du noch nicht wirklich.
Hol' Dir eine wissenschaftlich fundierte, evidenzbasierte Meinung zu Deinen Beschwerden ein!
Gute Besserung!
Es gibt von der Firma Heel die Kieferostitis Nosode die direkt in die schmerzenden Stellen injiziert wird.
Ich denke mal , das Du diese meinst.
Mit den Ampullen von Heel habe ich bis jetzt gute Erfahrungen gemacht. Ich finde sie wirken besser als die Tabletten.
Du müsstest allerdings mit deinem behandelnden Zahnarzt darüber reden, ob er bereit ist dir das Mittel zu injizieren.
Außerdem sollte diese Erkrankung gut überwacht werden, denn jeder Mensch reagiert auf die verschiedenen Therapien etwas anders. Es gibt leider nicht "Das eine Heilmittel" für jede Erkrankung.
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Eva vom gutefrage Support
Hallo
Eine ernsthafte, und besorgte, Warnung an dich.
Du solltest außerordentlich dringend deinen Zahnarzt wechseln. Wir sind hier möglicherweise im Bereich wo eine ernsthafte Gefahr der Körperverletzung und des Betrugs besteht, das ist NICHT harmlos, das ist nicht witzig.
Kieferostitis ist eine regelmäßige Ausrede gewisser Zahnärzte unsinnige und grob invasive Maßnahmen vorzunehmen und ein Bluttest ist in diesem Fall ein weiteres Fanal- eine grob unsinnige Diagnosemethode. Bitte, bitte, such einen "schulmedizinischen" Zahnmediziner auf.
Unter der Diagnose chronische Kieferostitis wurden und werden schwere Körperverletzungen begangen. Gegen Geld. Etwas widerlicheres kann ich mir schwer vorstelllen. AUFWACHEN, WEGLAUFEN. DEINE ÄRZTE SIND GEFÄHRLICH.
Dass du auch nur Kieferausfräsung in Erwägung ziehst ... wow.
http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2012/02/08/insider-bericht/
Ich habe keine Ahnung wie man das am besten kommuniziert. Wie ich dich dazu bringen könnte dass du das auch nur ernst nimmst was ich schreibe, aber ich hoffe einfach, barr jeder Taktik, dass du mir glaubst dass ich nicht... vom Satan bezahlt werde oder was auch immer.
Und dass du dir diese Quelle durchließt.
PPPS
Google: "Der Patientin wurde das Gebiss verstümmelt"
und es kommt ein PDF von Dr Hans Jörg Staehle
Weiteres Futter zur "sanften Zahnmedizin", hier handelt es sich um das burning mouth syndrom, das ist eine Erkrankung die mit deiner Situation gar nichts zu tun hat. Ich hatte (und habe immer noch selten) solche Symptome.
Eine psychosomatische Sache, mit unklarer Ursache,
Und nun - was kann einem passieren beim biologischen ganzheitllichen alternativen Zahnarzt?
Entfernung aller Zähne.
Nochmal: Entfernung aller Zähne.
Ohne Grund.
Ach ja, ich würde den Kiefer auch nicht ausfräsen lassen. Das sind ja Methoden aus der klinischen Steinzeit.