Machen Thrombosespritzen dick oder sonstiges?

6 Antworten

Moin,

nein, dies ist keine primär zu erwartende Nebenwirkung einer Heparinanwendung. Heparin ist ein sogenanntes Antikoagulanz, was auf Deutsch soviel wie "Blutgerinnungshemmer" heißt. Die umgangssprachliche Bezeichnung "Blutverdünner" ist übrigens eher irreführend, da es das Blut keineswegs "verdünnt". Dem Blut wird durch das Heparin zu einem bestimmten Maß die Fähigkeit genommen, Blutgerinnsel zu bilden. Diese Eigenschaft wird sich zunutze gemacht, um bspw. einer Thrombose vorzubeugen, wenn abzusehen ist, dass ein Patient über längere Zeit wenig Bewegung erfährt (sei es bspw. im Klinikbett oder, bei Risikopatienten, während eines mehrstündigen Fluges).

Heparin ist ein Polysaccharid und kann (selten) auch Unverträglichkeitsreaktionen/Allergien verursachen. Noch seltener kann es zur sogenannten "heparininduzierten Thrombozytopenie" kommen, einem Abfall der Blutplättchenzahl. Diese Komplikation kann sowohl harmlos als auch (lebens)bedrohlich verlaufen. Die Auftrittswahrscheinlichkeit ist bei umfraktioniertem Heparin (intravenös gespritzt) höher als bei niedermolekularem Heparin (subkutan gespritzt). Dies und Wirkungspotenzierung durch möglicherweise parallel eingenommene andere Antikoagulanzien wie Marcumar oder vorbestehende Erkrankungen des Gerinnungssystems sind die Komplikationen, die im Fokus stehen.

Bestehen Unverträglichkeiten mit Heparin wird auf andere Antikoagulanzien zurückgegriffen, z.B. Apixaban oder Rivaroxaban. Marcumar und Warfarin sind dabei mit Vorsicht anzuwenden, da in den ersten Stunden und Tagen der alleinigen Anwendung dieser beiden Wirkstoffe paradoxerweise eine stark erhöhte Thrombose- und damit Emboliegefahr besteht. Die Erklärung ist eigentlich recht einleuchtend, wenn man sich mit der Gerinnungskaskade auskennt; da diese selbst allerdings etwas komplizierter ist, werde ich sie jetzt nicht näher erläutern.

Auch wenn deine Frage eigentlich viel kürzer gestellt war, hoffe ich, sie zu deiner Zufriedenheit beantwortet haben zu können und dich mit den anderen Ausführungen nicht allzu sehr gelangweilt zu haben. ;) Falls du doch noch Fragen hast, bitte gern.

Lieben Gruß ;)

Jedes Medikament kann Nebenwirkungen haben. Diese Spritzen werden ja verabreicht, um Dein Blut bei wenig Bewegung dünner zu machen. Wenn man z. B. Hirnblutungen hatte, sollten solche Spritzen nicht verabreicht werden. Da muß man den Nutzen genau abwägen.

Aber eine eventuelle Gewichtszunahme als Ablehnung dafür zu nehmen, wird kein Arzt verstehen. Ich habe fast bei jedem Krankenhausaufenthalt diese Spritzen bekommen und keine Gewichtsveränderung festgestellt.

Eine Gewichtszunahme ist nicht zu erwarten, lediglich die Leberwerte könnten ansteigen. Das normalisiert sich nach Beendigung wieder....

Nein natürlich nicht. Nebenwirkungen meines Wissens nicht.

Nein. Übergewicht  bekommt man, wenn man mehr Kalorien zu sich nimmt als man verbraucht.