Mirtazapin absetzen, Erfahrungen?
Ich weiss ich habe dazu schonmal eine Frage gestellt. Trotzdem würde ich gerne nochmal eure Meinung hören. Ich nehme seit ca. 4 Monaten Mirtazapin, 1x abends 3mg. Also die kleinste Dosis die nur geht, eine 15mg-Tablette geviertelt! Ich wollte das Mirtazapin vor einigen Wochen absetzen, aber meine Psychologin riet mir, es mindestens ein halbes Jahr zu nehmen. Der Grund: ich könnte beim Absetzen einen Rückschlag haben, wieder eine Depression bekommen, noch viel schlimmer als vorher... Ist das wirklich so? Wie sind eure Erfahrungen damit? Ich möchte das Mirtazapin nicht mehr nehmen, weil ich ständig müde und träge bin den ganzen Tag... Und meine Gefühle sind so "gedämpft". Und mit 3mg setze ich ja auch nicht viel ab, ich könnte es ja zb 2 wochen lang nur noch jeden 2ten Tag nehmen, dann jeden 3ten usw. Ausserdem habe ich keine schwere Depression, sondern eine depressive Verstimmung. Wie sind eure Erfahrungen? Danke schonmal!
8 Antworten
Es ist tatsächlich so, dass Antidepressiva im Schnitt 6 Monate weiter genommen werden, nachdem die Remission (Befreiung aller Symptome) eingetreten ist.
Die Gefahr eines Rückschlages besteht tatsächlich. Andererseits ist 3 mg schon so wenig, dass es fast nicht darauf ankommt ob du diese jetzt nimmst oder nicht.
Absetzsymptome solltest du bei nur 3mg nicht haben, ev. etwas Schlafstörungen. Es ist an dir zu entscheiden, ob du das Risiko eines Rückfalls eingehen willst oder nicht.
Ich persönlich würde auf den behandelnden Arzt oder deine Psychologin hören. Ich habe meine Medikamente 2x abgesetzt (nachdem ich erst eine Minimaldosis genommen hatte) und 2x einen Rückfall erlitten. Dies heisst nicht, dass es bei dir gleich laufen muss, nur dass eine Risiko wirklich besteht.
Meines errachtens ist ein Rückfall schlimmer als das Leben mit einer Minimaldosis.
Es gibt Menschen, welche auf Mirtazapin mit Tagesmüdigkeit reagieren. Biste also sicher nicht die Einzige. Wenn das so ist würde ich mir (falls du weiterhin AD's nehmen willst) ein Medikamentenwechsel überlegen. Auf www.deprimed.de findest du eine gute Übersicht.
Die Frage ist, ob es dir wegen (was ich nicht glaube) oder trotz des Medikamentes schlechter geht. Das kann ich dir natürlich nicht beantworten.
Bei mir zeigte sich der Rückfall in der Verschlimmerung der klassischen depressiven Symptome wie Antriebslogigkeit, Freudlosigkeit, Hoffungslosigkeit, Schlafstörungen usw. usf.
Ich habe Mirtazapin über 2-3 Wochen täglich abends vorm Schlafen genommen. Danach habe ich es nicht mehr genommen, deswegen fühle ich mich aber auch nicht depressiver als vorher. Es hat mir einfach über ein paar Wochen dabei geholfen besser einzuschlafen.
Solang deine Psychologin keine Ärztin ist, macht sie sich strafbar, wenn sie dich hinsichtlich der Medikation berät und überschreitet ihre Kompetenzen deutlich!
Psychologen lernen in der Ausbildung bei weitem nicht genug über Psychopharmaka, um professionelle Urteile darüber abzugeben oder gar zu beraten.
Des Weiteren setzt man Psychopharmaka wenn überhaupt nicht nach deinem Schema ab, sondern immer 1/2 Dosis, dann wieder 1/2... Über Wochen!
Aber nicht jeden 2./3. Tag. Das sind Pegel-Medikamente, damit produzierst du nur Chaos!
Dazu berät dich aber der Arzt, der es verschreibt. Wenn der sagt, nach Remission paar Monate Weiter oder wg Nebenwirkungen Wechsel zu einem anderen, solltet ihr das gemeinsam diskutieren.
Ich habe es falsch geschrieben, meine Psychiaterin meinte ich und nicht Psychologin. Ich werde es mit ihr besprechen, danke
Ich würde den Rat deiner Psychologin annehmen. Es muss auf jeden Fall "ausgeschlichen" werden und das würde ich nur mit ärztlicher Begleitung machen.
Erfahrungen anderer Patienten sind nicht auf dich übertragbar! Jede Krankheitsgeschichte ist anders und jeder Mensch reagiert anders auf Medikamente.
Warum glaubst und vertraust du fremden Laien im Internet mehr als deiner behandelnden Ärztin? Sie hat jahrelang studiert, hat langjährige Berufserfahrungen und kennt sich mit der Wirkung von Medikamenten bestens aus. Zudem kennt sie dich und deinen Krankheitsverlauf und deshalb kann nur sie beurteilen, was gut und richtig für dich ist und was nicht.
Du solltest auf keinen Fall eigenmächtig und ohne vorherige Absprache mit deiner Psychologin von heute auf morgen das Präparat absetzen. Du kannst die Konsequenzen gar nicht einschätzen. Oder willst du tatsächlich das Risiko eingehen, einen schlimmen Rückfall zu erleiden??
Nein, ich will natürlich kein Risiko eingehen und werde auch nichts unüberlegtes tun, solange ich das nicht mit meiner Ärztin besprochen habe. Ich wollte nur eure Erfahrungen dazu hören, wie ihr das Absetzen erlebt habt.
Und ich habe ja geschrieben, dass ich das Medikament langsam absetzen würde ;)
Okay, dann bin ich beruhigt. :-)
Wie hat sich denn dieser Rückfall bei dir gezeigt? Weil ich habe eher das Gefühl, das Medikament bewirkt bei mir Gegenteiliges... Ich kann zwar schneller einschlafen, bin jedoch den Tag durch ständig müde und träge, und meine Traurigkeit hat sich in letzter Zeit eher verschlimmert als verbessert....