Mirtazapin bei Migräne?

5 Antworten

Die herkömmlichen trizyklischen Antidepessiva werden schon immer in der Schmerzbehandlung eingesetzt. Ob sie wirken, ist individuell verschieden. Sie bekämpfen aber nur die Symptome, und nicht die Urschen. Bei längerer Behandlung ist auch mit schweren Nebenwirkungen zu rechnen.

Wenn du auf Dauer von den Kopfschmerzen abkommen möchtest, musst du nach den Ursachen suchen.

... jedoch nehme ich immer nur eine Hälfte davon abends gegen 20 Uhr.

Verstehe ich das richtig, du nimmst JEDEN Abend eine Tablette wegen deiner Migräne? Dann kann das nichts werden.

Wer regelmäßig Schmerztabletten egal welcher Art (auch verschiedene) an mehr als 10 Tagen im Monat nimmt, dreht den Spieß um, und macht sich selber krank, weil er dann Kopfschmerzen VON DEN Kopfschmerzmitteln bekommt. Und die wird man dann nicht mehr los.

Woher weißt du, dass du Migräne hast, wurde das anhand eines EEGs bestätigt? WOVON bekommst du Migräne? Die bekommt man nicht einfach, sondern das hat ja Auslöser. Die musst du wissen, um sie zu meiden.  Bei mir ist das z.B. der Gerbstoff in Kaffee und schwarzem Tee, grelles Licht, Stress. Das ist aber bei jedem anders. Andere bekommen Migräne von Bananen oder Schokolade oder ganz verschiedenen Dingen.

Wenn du jeden Tag Kopfschmerzen hast, hast du keine Migräne, sondern wahrscheinlich Spannungskopfschmerzen, bedingt durch eine verklemmte Muskulatur im Nacken.

Ein gutes Migränemedikament (Triptane) wirkt innerhalb von 30 min, wenn man es richtig dosiert (nicht nur die Hälfte) nimmt. Wenn man wirklich Schmerzen hat, soll man nicht Medikament auf Sparflamme nehmen, sondern die richtige Dosis. Dann geht es auch weg. Und wenn man schon an 10 Tagen im Monat Schmerzmedikamente genommen hat, sollte man versuchen, die anderen Tage mit Hausmittel zu überbrücken.

Bist du volljährig? Dann solltest du bei (echter, nachgewiesener) Migräne besser Naratriptan nehmen. Da genügt eine Tablette, und der Anfall ist vorbei. Wenn du noch nicht volljährig bist, darfst du das allerdings nicht nehmen, weil das dann viel zu stark ist.




Emelina  25.02.2017, 23:54

@polarbaer, ich glaube, du hast da etwas missverstanden. Der Fragesteller nimmt nicht jeden Tag eine Schmerztablette.

Mirtazapin ist ein Antidepressivum, das zur Migränevorbeugung eingesetzt werden kann. Dazu muss es jeden Tag eingenommen werden.

Wegen der Nebenwirkungen und auch, weil es mittlerweile gute Akutschmerzmittel (Triptane) gibt, ist die medikamentöse Migränevorbeugung heute eher in den Hintergrund getreten...

http://www.schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/vorbeugung/

Das nur zu deiner Info ;) LG

dasadi  24.02.2017, 22:54

Wie kannst Du Naratriptan empfehlen? Du solltest wissen, dass jeder Migräniker ein anderes Triptan braucht. Und Antidepressiva ist gegen Spannungskopfschmerz die richtige und gängige Profylaxe. Und Nackenprobleme sind nicht ursächlich für Migräne, sondern es ist genau umgekehrt. Migräne ist angeboren und sorgt für Verspannungen im Nacken.

polarbaer64  25.02.2017, 17:05
@dasadi

Nun mal ruhig Blut, ich weiß nicht, was du dich hier so aufplusterst.

Es geht hier erstens mal drum, zu klären, OB das überhaupt Migräne ist.

Und WO habe ich behauptet, dass Nackenprobleme Migräne hervorrufen???

Wenn du jeden Tag Kopfschmerzen hast, hast du keine Migräne, sondern wahrscheinlich Spannungskopfschmerzen, bedingt durch eine verklemmte Muskulatur im Nacken.

Wenn jemand so eine intensive Migräne hätte, dass leichte Medikamente keine Wirkung zeigen, dann braucht es Triptane (natürlich auf den Patienten zugeschnitten, das verschreibt auch der Arzt) bei Migräneanfällen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Kurioser Weise schreibst du das in deiner Antwort selber, aber bei anderen ist es falsch - aha?

Vielleicht machst du dir nächstes mal die Mühe, die Texte wortwörtlich zu lesen, bevor du explodierst. Herzlichen Dank.

Antidepressiva werden in der Regel bei Kombination von Migräne und Spannungskopfschmerz eingesetzt. Man nimmt sie 6 Monate ein und schleicht sich dann wieder aus. Es behandelt den Spannungskopfschmerz, nicht die Migräne. Die Migräneprofylaxe kann aus Betablockern oder Antiepileptika etc. bestehen, die Anfälle werden mit Triptanen behandelt. All das muss nach einer eindeutigen Diagnose durch einen Neurologen verordnet werden. Bei chronischer Migräne oder Mischform steht Dir ein 14 tägiger Aufenthalt in einer Schmerzklinik zu, deren Behandlung noch ein weiteres Jahr von einem Schmerztherapeuten fortgesetzt wird. Damit wird die bestmögliche Medikation für Dich gewährleistet, unabhängig von Deinem Alter. Ich empfehle hier die Schmerzklinik Kiel. Migräne ist angeboren und hat keine Auslöser, lediglich die Attacken können durch Trigger begünstigt werden. Man weiss heute, dass sie beispielsweise nicht durch Käse oder Schokolade ausgelöst werden, sondern dass vor einer Attacke bestimmte Heißhungergefühle auftreten, die man früher irrtümlich als Auslöser gedeutet hat. Antidepressiva wirken bereits nach ein paar Tagen, man merkt es aber nicht direkt eindeutig. Wenn man es absetzt, merkt man die vorherige Wirkung aber deutlich. Es gibt hier auch Amitriptilin oder opipramol....häufig sehr sehr hilfreich und absolut nicht bedenklich in der richtigen Dosierung. Lass Dich von Halbwissen nicht verunsichern und vertraue einem guten Neurologen, wenn er die Diagnose getroffen hat.

Hallo Nadine,

Antidepressiva, wie Mirtazapin, können zur Vorbeugung bei Migräne und bei Spannungskopfschmerzen eingesetzt werden. Ob es bei dir hilft, kann man vorher nicht wissen – das muss man ausprobieren.

Medikamente zur Migräneprophylaxe sollten nur in enger Absprache mit dem Facharzt – einem Neurologen – eingenommen werden. Die Art des Medikamentes muss zum jeweiligen Patienten passen. Die Dosierung ist dabei sehr wichtig. Sie wird vom Neurologen festgelegt und überwacht und darf nicht eigenmächtig geändert werden.

Eine Wirkung spürt man meistens nicht sofort, sondern oft erst nach einigen Wochen oder Monaten regelmäßiger Einnahme.

Wenn Nebenwirkungen auftreten, sollte man sofort Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. Dann wäre ein anderes Medikament vielleicht besser geeignet.

Ich habe dir mal eine Seite der Schmerzklinik Kiel herausgesucht, auf der alles Wissenswerte über die medikamentöse Migräneprophylaxe zusammengefasst ist:

http://www.schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/vorbeugung/

Im Forum der Schmerzklinik kannst du auch Erfahrungsberichte von Migränepatienten lesen, die mit Mirtazapin vorbeug(t)en:

http://www.headbook.me/groups/vorbeugung-mit-arzneimitteln/forum/topic/mirtazapin-oder-elontril-1/

LG Emelina