Nabelbruch / Nabelbruch OP - höllische Angst
So, es geht darum. Ich hatte Donnerstag um meinem Nabelbruch herum eine merkwürdige Rötung und schon länger wie eine Art kleine Wölbung die je nach Licht rot oder violett schimmert. Meine Mutter sagt das sei nur der Bruch an sich da dort die Haut dünner ist und deswegen so schimmert. Jedenfalls habe ich dann erstmal zum checken einen Termin beim Arzt morgen ausgemacht. aber seit Donnerstag hat sich die Rötung komplett zurück gezogen und die Wölbung ist kleiner geworden und scheint irgendwie ausgetrocknet. Was meint ihr dazu? Meine andere Frage beschäftigt sich mit der OP an sich. Ich bin seit meiner letzten OP als ich 8 war ein heftiger Angsthase vor Ärzten OPs etc. geworden. Mir ist zwar klar das mir die guten Leute nur helfen wollen und ich bin auch froh drüber aber ich kann in diesem Moment nicht rational denken. Was kann ich da tun? Und was haltet ihr für sinnvoller stationäre oder ambulante OP? Ich habe übrigens auch panisch Angst vor der örtlichen Betäubung im Bauch und vor der Wunddrenasche die einem nach der Operation zum ablaufen von Flüssigkeiten gelegt wird, wenn diese später raus gezogen wird - wegen den damit verbunden schmerzen.. VIelen, vielen Dank schon mal vor ab
2 Antworten
Die Operationstechnik hängt von der Größe und Tiefe des Bruches ab. Demnach wird das OP-Risiko gegen den Nutzen gewogen. Erreicht der Bruch eine signifikante Größe, kann es zur Einklemmung heraustretender Weichteile kommen, die dann mangelhaft durchblutet absterben könnten und im ganzen Körper eine Sepsis (=Blutvergiftung, quasi Leichengift) auslösen würden. Deshalb muss der Bruch chirurgisch verschlossen werden. Dabei achten die Ärzte darauf, so wenig invasiv (=eingreifend, verletztend) wie möglich vorzugehen. - Deine schimmernde Rötung und Schwellung klingt nach Symptomen einer Entzündung, vielleicht hast du dich auch geprellt ohne es zu bemerken. Sie ist auf jeden Fall vor einer OP abzuklären. Ohnehin benötigst du zuerst umfassende Untersuchungen (Ultraschall, evtl. Tomografien, auch Blutbild, Harn und Stuhl) für die interne Freigabe zur OP. Die Art der Betäubung wird der zuständige Anästhesist mit dir noch besprechen, ob eine Vollnarkose überhaupt notwendig ist. Bei größeren Brüchen werden Betroffene meist voll betäubt, sodass du davon nichts mitkriegst. Hast du beim Erwachen Schmerzen, verlange bitte gleich ein Mittel dagegen. Meist wird direkt nach der OP Alodan i.v. (Ein Opioid-Derivat, sehr stark wirkend) verabreicht. Dann spürst du innerhalb von drei bis fünf Minuten keine Schmerzen mehr, könntest aber recht betäubt sein. Ich persönlich habe mit Alodan zwar das Personal noch sprechen gehört, aber kein Wort mehr verstanden, war geistig ganz daneben, aber das geht in ca. zwei Stunden vorüber, dann musst du ewas mehr lächeln. Bezüglich der Drainage mach dir bitte keine Sorgen. Ein geübter Arzt entfernt Drainagen meist so gekonnt, dass du sie gar nicht spürst, es sei denn, die Wunde ist entzündet. Lasse dir bitte nicht einreden, gleich nach der OP unter die Dusche zu gehen. Bitte bringe die Wunde möglichst lange (mind. 7 Tage) nicht mit Leitungswasser in Berührung, tupfe die Nabelgegend dann nur mit Desinfekt (Octenisept) oder destilliertem keimfreien Wasser ab. Auch bei deiner Kleidung in der Nabelgegend, bei Berührung und dem Verbandswechsel ungeheuer vorsichtig sein. Nur absolut vertrauenswürdig saubere Gegenstände in die Nähe des Ex-Bruches bringen. Dann dürfte eigentlich nichts mehr passieren außer die Gefahr eines neuerlichen Bruches an der Schwachstelle. Dagegen helfen gut dosierte Übungen zum Aufbau schützenden Gewebes, vor allem die Stärkung des Bindegewebes. Erkundige dich nach den Methoden. Denn durch Schwachstellen in diesem Bereich kommen Brüche und neue Brüche zustande, auch durch zu plötzliche Über-Anstrengungen kann einiges passieren. Plane sorgfältig deine Bewegungen und stärke dein Stützgewebe. Gewisse Yoga-Übungen und Massagen sind sehr geeignet. Achte auch auf dein Gewicht, Übergewicht stellt ein großes Risiko da, vor allem das Bauchfett. Aber wie gesagt: Beim Bauchmuskeltraining nichts übertreiben. Das provoziert nur neue Brüche, erst an den Schwachstellen aufbauen. Angst vor OP und Schmerzen musst du wirklich nicht haben, das sind nur Routine-Eingriffe, und es gibt sehr gute Schmerzmittel. Nur die Hygiene sehr gut beachten und die Nachsorge an den Schwachstellen, und das Gewicht halten bzw. Ballast abwerfen, das ist dein Part, und du musst dir keine großen Sorgen mehr machen.
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Du hast mir wirklich sehr bei geholfen bisschen weniger Angst vor der Unwissenheit dieses Gebietes zu haben.. :)
Beruhige dich, noch ist nichts entschieden und keine Angst, wenn, es wirklich nicht so schlimm. lg